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Ja, ich weiß: Ein Body mit integriertem Mini-Tüllrock sieht einfach zum Niederknien niedlich aus. Und auch diese süße Latzhose aus reiner Wolle und die Mini-Bluse mit Knopfleiste am Rücken sind wahre Erstausstattungs-Must-haves. Also, zumindest für den Moment der Geschenkübergabe. Wenn werdende Großeltern, Tanten in spe oder aufgeregte Freundinnen stolz ihren wertvollen Beitrag für die Babygarderobe überreichen. Oder wenn du selbst mit dicker Babybauchkugel auf Shopping-Tour gehst, um schon einmal den Schrank im Kinderzimmer zu füllen. Und wer weiß: Vielleicht werden die modischen Outfits sogar beim Neugeborenen-Shooting für die Ewigkeit festgehalten?
Doch jetzt kommt die traurige Wahrheit: Das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der einzige Einsatz der schicken Baby-Fashion bleiben. Alles, was nicht bei 60 Grad waschbar ist, wirst du ganz intuitiv aussortieren, sobald du das erste Mal miterlebt hast, was so alles aus einem Baby rauskommt – ohne Rücksicht auf anspruchsvolle Materialien oder Markennamen.
Als nächstes wirst du realisieren, dass dein Kind fast rund um die Uhr auf dem Rücken liegt oder sowieso komplett vor aller Augen verdeckt in der Trage hängt. Und dass Knöpfe, Schleifchen und anderer Zierrat deshalb auf einem Baby nichts verloren haben – erst recht nicht auf seiner Rückseite. Und mal im Ernst: Wenn wir zu Hause auf der Couch chillen, streifen wir uns ja auch nicht den Ballerinarock aus Tüll und die Rüschenbluse mit Knopfleiste über. Warum sollte ein Baby sich darin wohlfühlen?
Natürlich darf die Freude über das süße Baby-Outfit riesig sein! (Mein persönliches Geschenke-Highlight war ein echtes Chanel-Kostüm (kreisch!!) in Größe 56, das meine Tochter immerhin zwölf ganze Minuten anhatte, bevor ihr die Milchspucke hochkam.) Aber wenn dir jemand zur Geburt ein unspektakuläres Fünfer-Set dunkler Bodys schenkt, das sogar die Kochwäsche überlebt (und das muss es), dann denk daran: Diese Person weiß wirklich, was du in den nächsten Wochen brauchen wirst. Und verdient für ihr vermeintlich langweiliges Geburtsgeschenk das dickste Dankeschön von allen.
Und wie zieht man das jetzt an?
Irgendwo ist sicher auch dir schon dieser Spruch begegnet: "Ein Baby anzuziehen fühlt sich so an, als probiere man, einen Oktopus in ein Einkaufsnetz zu stopfen, ohne dass einer der acht Arme heraushängt." Das ist natürlich Quatsch. Wobei … Der Teil mit den acht Armen kommt einem schon real vor. Und der mit dem Einkaufsnetz auch. Und ja, beweglich und manchmal glitschig wie ein Oktopus ist so ein kleiner Mini-Mensch auf jeden Fall. Aber eben auch deutlich zerbrechlicher – zumindest in der Vorstellung der frischgebackenen Eltern. Statt Gliedmaßen irgendwo "hineinzustopfen" wirst vermutlich auch du die ersten Tage und Wochen die Ärmchen und Beinchen darum behutsam wie rohe Eier behandeln. Und erst das kleine Köpfchen! Wenn du das erste Mal über die sooo weiche Kopfhaut gestreichelt hast, wird dir die Öffnung in Bodys und anderen Textilien mindestens so übertrieben beengt vorkommen wie der Geburtskanal.
Wirklich wichtig bei der Auswahl geeigneter Babykleidung ist also nicht nur die Waschbar-, sondern auch die leichte Anziehbarkeit. Mein absoluter Favorit, den ich viel zu spät entdeckt habe: Wickelbodys. Die haben vorn auf der Brust Druckknöpfe, sodass du dich um das quälende Köpfchen-irgendwo-hindurch-Bugsieren komplett drücken kannst. Damit hören zumindest schon mal gefühlte fünf von acht Baby-Oktopus-Ärmchen auf dein Kommando. (Der Rest ist einfach Übung, versprochen!).
Autorin: Silke Schröckert
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