
Ich kann mich noch zu gut aus der Baby- und Kleinkindzeit meines Sohnes daran erinnern: Kaum war ich mir sicher, dass er schlief und wollte siegesgewiss das Zimmer verlassen, war er wieder wach. Zack, Schalter umgelegt, wach. Dabei hatte er doch schon so gemütlich und ruhig vor sich hingeschlummert. Oder nicht?
Das Baby schläft – doch nicht!
Es ist ein Phänomen: Solange meine Hand auf seinem Köpfchen war, er meinen Finger hielt, ich neben ihm lag – oder was auch immer die aktuelle Routine bei der Einschlafbegleitung so hergab –, war alles gut. Doch sobald ich mich bewegte, um aufzustehen, das Zimmer zu verlassen und endlich ein paar kostbare Minuten für mich oder uns (Paarzeit) zu haben, war der Kleine wieder hellwach.
Wie kann das sein?
Wenn das Baby beim Ins-Bett-Bringen schreit
Irgendwann dämmerte es mir: Vielleicht sollte ich einfach von Anfang an wenige Minuten länger investieren und erst rausgehen, wenn ich WIRKLICH sicher bin, dass er schläft. Diese wenigen Minuten zahlen sich am Ende mehrfach aus, wenn ich nicht ständig wieder zwischen Tür und Kinderbettchen hin- und herlaufen muss, weil der liebe Kleine eben doch auf einmal wieder (oder vielmehr: noch) wach ist.
Geduld zahlt sich aus
Und nicht nur das: Irgendwann hörte ich von der Idee des langsamen Runterkommens und des Ausblendens. Was das heißen soll? Euer Baby hat im Laufe des Tages unheimlich viele Reize aufgenommen und verarbeitet. Und jetzt soll es einfach so einschlafen? Das klappt besser, wenn es mithilfe eurer individuellen Einschlafroutine langsam runterkommen kann. Vor allem in den letzten Minuten vor dem Einschlafen ist es entscheidend, dass ihr langsam und ruhig mit eurem Baby umgeht, sprecht und ihm damit zeigt, dass es jetzt Schlafenzeit ist. Damit das Baby schlafen kann, darf es ruhig besonders langweilig sein. Also keine Späße mehr, keine abrupten Bewegungen oder lauten Worte. Ihr kennt das doch sicher: Ihr wollt möglichst schnell fertig werden, zieht eurem Baby schnell noch eine neue Windel an, streichelt es kurz und wünscht euch nach einem anstrengenden Tag (und das sind ehrlicherweise die meisten Tage mit Baby) nur noch aufs Sofa. Doch Pustekuchen. Euer Baby spürt eure Ungeduld und Unruhe und kann so nicht wirklich runterkommen. Es will euch bei sich haben, weil es nicht schlafen kann.
Langsame Bewegungen, ruhige Stimme
Also: Fuß vom Gas! Wickelt euer Baby mit ruhigen, langsamen Bewegungen. Redet vielleicht schon mal beruhigend auf es ein. Wenn es dann im Bettchen liegt, singt ihm gerne noch ein Schlaflied oder beruhigt es sprechenderweise mit einer möglichst sanften, ruhigen, monotonen (also langweiligen) Stimme. Und am Ende: "fade out" – also ausblenden. Die Stimme langsam leiser werden lassen, bis sie ganz versiegt.
Ganz ehrlich: Wenn ihr es schafft, euch bei dieser Prozedur nicht zu hetzen, sondern entspannt zu bleiben, spürt das auch euer Baby. Es kommt wesentlich besser und schneller zur Ruhe, was letztendlich auch euch selbst zugutekommt – denn ihr habt früher Zeit für euch, als wenn ihr durch den Ablauf hetzt und immer wieder von vorn beginnen müsst.
Entspannte Eltern, entspanntes Baby
Tatsächlich hat sich bei meinem Sohn gezeigt, dass ich besser damit gefahren bin, ruhig zu bleiben und gut investierte zwei Minuten länger bei ihm zu bleiben, bis er WIRKLICH geschlafen hat. Dann ist er auch nicht aufgewacht, wenn ich aufgestanden bin, um den Raum zu verlassen ...