
1. Tasten
Mit den Händchen die Knetmasse fest drücken, einen Teig tüchtig durchwalken, bis zu den Ellbogen im nassen Sand wühlen. Alles, was sich mit den Händen formen und verändern lässt, regt den Tastsinn an wie kein anderes Spielzeug. Geb deinem Kleinen möglichst viel Gelegenheit dazu.
Unsere Spielideen:
- Die kleine Wühlmaus: Du brauchst einen Wäschekorb oder einen großen Karton. Fülle ihn mit Verpackungschips oder Papierschnipseln. Verstecke darin ein Spielzeug. Mal sehen, wie lange deine kleine Wühlmaus wohl braucht, bis sie es gefunden hat!
- Knubbelkissen und Barfuß-Pfad: Nähe aus je zwei Stoffquadraten von 20 mal 20 cm Größe verschiedene Kissen und fülle sie vor dem Zunähen mit verschiedenen Materialien: Kirschkerne, Knöpfe, Papierknäuel, Stoffreste, Watte, Schaumstoff, Stroh. Lege die Kissen auf den Boden und breite eine Decke darüber. Dein Kind kann darauf hin- und herrollen und spüren, wie sich die verschiedenen Dinge anfühlen. Es kann auch mit nackten Füßen darüber gehen. Lege aus ganz unterschiedlichen Materialien – Sand, Erde, Kieselsteine, Ästchen, Moos, Kastanien, Fell, Plastikfolie, zerknülltes Zeitungspapier – einen Weg. Verbinde deinem Kind die Augen und führe es mit nackten Füßen über den Tastweg. Wie fühlt sich das an?
- Geheimnisvolle Schlange: Auf dem Boden schlängelt sich ein dickes Seil. Es führt mal nach rechts und mal nach links. Dein Kind soll mit verbundenen Augen am Seil entlang krabbeln oder darüber gehen, bis es am Ende ein Spielzeug findet.
- Die Fühlbox: Schneide in zwei gegenüberliegende Seiten eines Kartons mit Deckel je ein Loch. In den Karton legst du je zwei gleiche Gegenstände – Löffel, Bauklötze, Tannenzapfen, Schwämme, Kämme, Zahnbürsten, Spielfiguren. Dein Kind fasst rechts und links in den Karton hinein und versucht, Paare zu finden. Variante: Im Karton ist jeweils nur ein Exemplar, die Gegenstücke liegen auf dem Tisch. Du zeigst auf einen Gegenstand und dein Kind fasst mit einer Hand in den Karton und versucht, das Gegenstück zu ertasten und herauszuholen.
2. Riechen
Die Nase gehört zu den Sinnesorganen, mit denen Kinder viel über die Umwelt lernen: Mama, Papa, der Teddy – alles Vertraute erkennen Babys am Geruch. Mit diesen schönen Spiel-Ideen können Eltern den Geruchssinn ihres Kindes fördern - und den Kindern selber werden sie lange in Erinnerung bleiben.
Unsere Spiel-Ideen:
- Das riecht nach Papa: Gebe einen Tropfen von Mamas Parfüms auf ein Tuch und einige Tropfen von Papas Rasierwasser auf ein anderes Tuch. Halte deinem Kind die Tücher unters Näschen. Welches Tuch riecht nach Mama und welches nach Papa?
- Duftsäckchen: Nähe aus Stoffresten Säckchen und fülle sie mit verschiedenen duftenden Sachen: Lavendelblüten, Kamille oder Pfefferminze (aus Teebeuteln), frischem Gras, Vanilleschoten, Zitronenmelisse, Anis, Nelken. Lasse dein Kind ausgiebig daran schnuppern. Welches Säckchen duftet am besten? Findet es seinen Lieblingsduft nach einiger Zeit wieder?
- Blütenduft: Bastle aus Papiertaschentüchern sechs Blüten und bespritze je zwei mit dem gleichen Duftöl. Lege die Blumen auf den Boden. Dein Kind krabbelt auf der Blumenwiese herum und versucht, die Blütenpaare zu erschnüffeln.
3. Sehen
Schon mit einem halben Jahr kann sich ein Baby Bilder und Dinge merken und erkennt sie wieder. Das ist gut so, denn wichtig sind die Augen auch für die Motorik – das Auge führt die Hand beim Malen und den Fuß beim Ballspielen. Seh- und Merkspiele trainieren nicht nur das Auge, sondern fördern auch die Konzentration und das Gedächtnis.
Unsere Spiel-Ideen
- Lege je zwei gleiche Gegenstände auf den Tisch, etwa Tassen, Löffel, Gabeln, Bauklötze, Schlüssel und Eierbecher. Nehme nun einen Gegenstand in die Hand und halte ihn hoch. Dein Kind soll das Gegenstück finden.
- Setze dich mit deinem Kind vor einen Spiegel und schneide lustige Gesichter. Du kannst die Zunge herausstrecken, den Zeigefinger auf deine Nase oder Stirn legen, mit der Hand ein Auge zuhalten, lächeln, böse schauen. Dein Kind wird versuchen, eure Faxen nachzuahmen.
- Verteile verschiedene Töpfe und Schachteln und die Deckel auf dem Fußboden. Dein Kind soll zu jedem Topf und zu jeder Schachtel den passenden Deckel finden. Lege verschiedene Schuhpaare in einen Korb, zum Beispiel Gummistiefel, Hausschuhe, Mamas Pumps, Kindersandalen, Turnschuhe. Dein Kind soll die Paare suchen. Das Gleiche kannst du mit verschieden farbigen Socken machen.
4. Hören
Hören ist eine wichtige Sinneserfahrung. Selbst Ungeborene hören bereits Stimmen und erkennen vertraute Töne nach der Geburt wieder. Hörspiele machen Kinder aufmerksamer und fördern ihr Denkvermögen.
Unsere Spiel-Ideen:
- Die Spieluhr suchen: Im Zimmer liegt eine aufgezogene Spieluhr. Das Kind soll dem Geräusch nachgehen und die Spieluhr finden. Oder: Ihr geht mit einer Rassel aus dem Zimmer. Euer Kind wird mit Vergnügen hinterherlaufen und euch suchen.
- Geräusche mit Alltagsgegenständen: Auf dem Tisch liegen verschiedene Dinge, mit denen Geräusche erzeugt werden können. Rasselt einmal mit dem Schlüsselbund. Euer Kind soll es nachmachen. Dann schlagt zweimal mit dem Löffel auf eine Schüssel. Beim nächsten Mal schlagt Kochtopfdeckel gegeneinander. Je nach Alter des Kindes könnt ihr den Schwierigkeitsgrad steigern und auch mal mit zwei Instrumenten abwechseln.
- Jedem Tierchen ein Geräusch: Verteilt fünf Stofftiere im Zimmer. Vor jedem Tier liegt ein Instrument, zum Beispiel Glockenspiel, Rassel, Flöte, Schlüsselbund, zwei Topfdeckel. Lasst eurem Kind Zeit, sich die unterschiedlichen Klänge einzuprägen. Dann schließt es die Augen, und ihr bringt eines der Instrumente zum Klingen. Euer Kind soll zu dem Tier mit dem richtigen Instrument gehen.
- Rascheln mit Papier: Zeigt eurem Kind, dass Papier viele Geräusche machen kann. Ihr könnt es flattern lassen, zerreißen, zusammenknüllen. Wenn euer Kind sich alle Papiergeräusche eingeprägt hat, könnt ihr zusammen spielen. Einer macht etwas mit dem Papier, der andere hört – mit geschlossenen Augen – genau zu und wiederholt das Geräusch.
- Klatschen & Stampfen: Klatscht zweimal in die Hände. Dann stampft zweimal mit den Füßen auf. Euer Kind soll es nachmachen. Erfindet immer neue Kombinationen. Ihr schult nicht nur das Hinhören, sondern auch die Merkfähigkeit.
- Die Kuh macht "Muh": Stellt verschiedene Tiere vom Spielzeugbauernhof auf den Tisch und erzählt eurem Kind eine Geschichte. Jedes Mal, wenn ihr einen Tierlaut nachahmt, soll es das passende Tier in die Hand nehmen.
5. Schmecken
Wenn Babys erst von der Muttermilch oder Babynahrung genug haben, entwickeln sie ganz schnell ihren eigenen Geschmack. Dazu müssen sie Erfahrungen sammeln. Kinder sollten sich von klein auf abwechslungsreich ernähren, damit sich der Geschmackssinn verfeinern kann und sich nicht nur auf süß einpendelt. Die Essgewohnheiten in der Familie spielen dabei eine große Rolle. Denn sie beeinflussen die Geschmacksbildung bereits im frühen Kindesalter. Diese spielerischen Anregungen helfen, den Geschmackssinn zu verfeinern.
Unsere Spiel-Ideen:
- Obstsorten raten: Püriere oder entsafte verschiedene Obstsorten der Saison, zum Beispiel Äpfel, Erdbeeren, Pfirsiche, Apfelsinen, Trauben, Kirschen... Fülle jeden Saft in einen eigenen kleinen Becher. Auf dem Tisch liegt das in kleine Häppchen geschnittene Obst. Dein Kind soll nun von jedem Becher kosten und versuchen, durch Probieren am Obst die zum Saft passende Frucht zu finden.
- Süßes Wasser: Fülle je vier Wassergläser mit unterschiedlichen Mengen Zucker – etwa drei, zwei und einen Löffel. Das vierte Glas enthält pures Wasser. Warte, bis sich der Zucker aufgelöst hat und verteile die Gläser auf dem Tisch. Dein Kind soll von allen vieren probieren. Welches Wasser schmeckt süß, welches noch süßer und welches am süßesten? Und welches löscht am besten den Durst?
- Fruchtjoghurt probieren: Verbinde deinem Kind die Augen und lasse es hintereinander drei verschiedene Sorten Fruchtjogurt probieren: Joghurt mit püriertem frischem Obst, mit Fruchtmarmelade oder fertig gekauft. Welcher Joghurt schmeckt deinem Kind am besten?
- Was gibt's heute: Lass dein Kind öfter mit geschlossenen Augen vom Mittagessen kosten und raten, was du heute gekocht hast: Erbsen oder Bohnen? Rührei oder Spiegelei? Blumenkohl oder Brokkoli? Vanille- oder Schokopudding?