Was wirklich hilft!

Ein Dauerproblem: Bauchweh beim Baby

Verdauen will gelernt sein – schließlich ist auch das für Babys eine neue Erfahrung. Kein Wunder, dass Bauchweh für viele Kleine ein Dauer­problem ist. Unsere Antworten auf die wichtigsten Elternfragen.

Viele Babys leiden anfänglich unter Bauchweh. © Getty Images
Viele Babys leiden anfänglich unter Bauchweh.

Mein Baby hat Bauchweh. Woran kann das liegen?

Dass Babys gelegentlich Bauchweh haben, ist ganz normal. Babys Darmflora baut sich nach der Geburt erst langsam auf, Magen und Darm brau­chen Zeit, um zu reifen. Anfangs erfolgt die Verdauung vor allem bakteriell. Die Bakterien vergären das Essen, dabei entsteht viel Luft, die gegen die Magen­-Darm­-Wand drückt. Das kann zwicken! Dazu kommt, dass Babys beim Saugen und Trinken oft zu viel Luft schlucken. In den ersten Wochen und Monaten machen dem Baby deshalb häufig Blähungen zu schaffen.

Stimmt es, dass Stillen gut für den Darm ist?

Ja. Muttermilch enthält wertvolle Bifidusbakte­rien, die den Darm besie­deln und krankmachen­de Keime bekämpfen. Gleichzeitig steckt in der Muttermilch auch das Futter für die guten Darmbakterien. Und: Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die das Baby in den ersten Lebensmonaten für seine Entwicklung braucht, in genau der richtigen Menge. Studien zeigen, dass Stillen langfristig die Gesundheit fördert: So kann es das Kind sogar vor Diabetes und Überge­wicht schützen.

Welche Nahrung tut meinem Baby gut?

Muttermilch ist das Beste fürs Baby — auch für seine Verdauung. Toller Nebeneffekt: Stillen beruhigt die Kleinen und stärkt die Bindung. Wird nicht oder nur teilweise gestillt, bekommt das Kind in den ersten Lebensmonaten eine Anfangsnah­rung. Jede andere Nahrung wür­de sein empfindliches Verdauungssystem jetzt nur überfordern. Brei darf das Kind frühestens mit Beginn des 5. Monats und spätestens mit Beginn des 7. Monats essen. Dann werden die Milchmahlzeiten nach und nach durch Brei ersetzt.

Haben Stillkinder seltener Bauchweh?

Das stimme so pauschal gar nicht, sagen Hebam­men. Ob Fläschchen oder Brust — jedes Kind hat mal Bauchschmerzen. Manche Mütter fürchten, dass ihr Baby Bauchweh bekommt, wenn sie etwas Blähendes essen wie Hülsenfrüchte oder Kohl. Wissenschaftlich belegt ist das allerdings gar nicht. Am besten, du probierst einfach aus, wie du und dein Baby diese Lebensmittel vertragt.

Hilft auch eine Wärmflasche?

Es ist einen Versuch wert, denn Wärme ist ein wahres Wundermittel: Ein Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche wirkt entspannend. Wichtig: Die Temperatur prüfen, sie darf nicht zu heiß sein. Und bei der Wärmflasche darauf achten, dass sie auch wirklich dicht ist.

Was kann ich tun, damit mein Kind nicht zu hastig aus dem Fläschchen trinkt?

Prüfe, ob der Sauger die richtige Lochgröße hat. Bei umgedrehter Flasche soll­te ein Tropfen pro Sekunde aus dem Sauger fallen. Ist das Loch zu groß, trinkt das Baby zu schnell und schluckt da­bei zu viel Luft. Außerdem kann es sich so leicht ver­schlucken. Ist das Loch zu klein, wird das Saugen fürs Kind sehr anstrengend. Viele Eltern setzen auf spezielle Anti-­Kolik-­Fläschchen, mit denen das Baby beim Trin­ken weniger Luft schluckt. Das soll Blähungen und Bauchschmerzen vorbeugen.

Und wenn das Baby beim Trinken schon zu viel Luft geschluckt hat?

Oft wirkt ein Bäuerchen Wunder. So kann die Luft gleich wieder aus dem Bauch entweichen. Trage dein Baby dafür nach dem Essen aufrecht herum oder halte es senkrecht über die Schulter. Dabei klopfe sanft auf Babys Rücken. Ein Mulltuch auf der Schulter schützt deine Kleidung, falls der Zwerg etwas Milch ausspuckt. Lege auch während der Milchmahlzeit öfter kleine Pausen zum Aufstoßen ein.

In der Apotheke hat man mir entschäumende Tropfen empfohlen. Kann ich die meinem Baby wirklich bedenkenlos geben?

Ja. Sie helfen gegen den zähen Milchschaum, der gegen die Darmwand drückt. Entschäumer wirken rein physikalisch und gelangen nicht ins Blut. Sie sollten zu den Mahlzeiten oder abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

Kann Tee dem Baby bei Bauchweh helfen?

Ja, probiere es am besten mit Bio­-Fencheltee. Babys sollten davon aber nicht mehr als 150 ml am Tag trinken.

Was kann man sonst noch tun, wenn das Baby Bauchweh hat?

Oft hilft schon die Nähe von Mama oder Papa. Oder der Flie­gergriff. Er lindert Bauchkrämpfe, indem er sanften Druck auf den Bauch ausübt und Blähungen löst. Das Baby liegt dabei mit dem Bauch auf dem Unterarm von Mama oder Papa, sein Kopf ruht in der Armbeuge. Sanftes Schaukeln beruhigt zusätzlich.

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