
Die Krankheit beginnt plötzlich: mit starker Übelkeit, schwallartigem Erbrechen, Bauchkrämpfen, wässrigem Durchfall und Kreislaufadproblemen. Manche Patienten bekommen auch Fieber. „Die größte Gefahr ist, dass die Kinder zu wenig trinken. Je kleiner die Kinder sind, desto schneller können sie austrocknen“, erklärt Dr. Peter Ruef, Klinikdirektor der SLK-Klinik Heilbronn. Denn durch die Durchfälle und das Erbrechen verlieren Kinder viel Flüssigkeit und Elektrolyte (Salze). Trinken sie zu wenig, sind die Reserven schnell aufgebraucht. Das ist von außen schwer abzuschätzen, besonders bei kleinen Kindern.
Erkennen können Eltern das an diesen Merkmalen: Der Mund des Kindes ist trocken, die Haut ist kühl und unelastisch. Das Kind wirkt schlapp.
Besonders wichtig: häufig Hände waschen!
Brechdurchfall, der durch Noroviren ausgelöst wird, ist viel ansteckender als andere Durchfallerkrankungen, weiß Dr. Ruef: „Schon ein Tröpfchen reicht aus, um krank zu werden.“
Da genügt es, eine verschmutzte Fläche anzufassen. Auf der Hand können die Viren dann einige Zeit überleben. Bis sie von dort beim Naseputzen oder Essen ins Gesicht und damit in die Schleimhäute kommen. Etwa 10 bis 50 Stunden nach der Ansteckung bricht die Krankheit aus. Auch wenn die Beschwerden (nach etwa drei Tagen) abgeklungen sind, dürfen Kinder trotzdem frühestens zwei Tage später wieder in den Kindergarten, um die anderen nicht anzustecken. Außerdem hilft es, den Toilettenraum oft zu reinigen, auch das Waschbecken und die Türgriffe. Und die Hände zu waschen.
Symptome:
- plötzlich starke Übelkeit
- schwallartiges Erbrechen
- wässriger Durchfall
- starke Bauchschmerzen
- auch Fieber kann auftreten
Was kann ich tun?: Medikamente gibt es nicht. Die kleinen Patienten brauchen viel Flüssigkeit: zu Beginn ein bis zwei Teelöffel Wasser alle fünf Minuten.
Gut für Kinder ab 1 Jahr ist die Fanconi-Lösung: 3 EL Traubenzucker und ½ TL Salz in 300 ml Orangensaft und 1 L verdünntem schwarzen Tee verrühren. Stillkinder nach Möglichkeit häufiger anlegen.
Wann zum Arzt gehen?: Wenn es bei deinem Kind mit Durchfall und Erbrechen losgeht, wiege es. So kannst du kontrollieren, wie viel Flüssigkeit es verloren hat. Bei 10 Prozent Gewichtsverlust solltest du spätestens zum Arzt gehen“, rät Dr. Ruef, „und auch, wenn das Kind apathisch ist.“
Vorbeugung: Der einfachste Schutz ist die Hygiene: eine saubere Toilette, Händewaschen, getrennte Handtücher und Waschlappen.
Impfen gegen Brechdurchfall?
Gegen Rotaviren können Eltern ihr Kind impfen lassen. Eine vorbeugende Impfung gegen Noroviren gibt es aber nicht.