
Um den ersten Geburtstag herum – oft im Rahmen der U6 – wird ein Kind in Deutschland gegen Meningokokken der Serogruppe C geimpft. Puh, eine Sorge weniger für Eltern, wenn ihr Nachwuchs bestmöglich vor der gefährlichen Erkrankung geschützt ist. Doch neben den Meningokokken der Serogruppe C gibt es noch weitere Serogruppen: In Deutschland wurden Meningokokken-Erkrankungen im Jahr 2022 sogar am häufigsten durch die Serogruppe B verursacht, gefolgt von den Serogruppen Y, W und C. Das wusstet ihr nicht? So geht es Vielen, daher folgen hier die wichtigsten Infos für Eltern auf einen Blick!
1. Was sind Meningokokken?
Meningokokken sind Bakterien, die zu einer seltenen, aber folgenschweren Erkrankung führen und eine Gehirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) verursachen können. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 114 Fälle erfasst.
2. Es gibt unterschiedliche Serogruppen
Die Meningokokken können in mehrere Serogruppen unterteilt werden. Weltweit werden 95 Prozent der Meningokokken-Erkrankungen durch die Serogruppen A, B, C, W und Y verursacht.
3. Wer erkrankt an Meningokokken?
Prinzipiell kann die Erkrankung Menschen jeden Alters treffen. Jedoch sind Kinder besonders häufig betroffen: 32 Prozent der Meningokokken-Erkrankungen in Europa betreffen Babys und Kleinkinder unter 5 Jahren.
Bei Babys und Kleinkindern ist das Immunsystem noch nicht vollständig aufgebaut. Sie können deshalb anfälliger für Infektionen, zum Beispiel mit Meningokokken, sein.
4. Was sind die Symptome?
Eine Meningokokken-Erkrankung ist auch für medizinisches Personal und Ärzte schwierig zu diagnostizieren. Denn die Symptome sind anfangs oft unspezifisch und denen eines grippalen Infekts sehr ähnlich: Fieber, Kopfschmerzen, Schwindel, Schüttelfrost, Nackensteifheit, allgemeines Krankheitsgefühl. Die Infektion kann sehr plötzlich auftreten und entwickelt sich schnell. Ein typisches Symptom, das nach wenigen Stunden auftreten kann, sind kleine dunkelrot-bräunliche Hauteinblutungen, die sich rasch zu größeren Flecken entwickeln und zu massiven Hauteinblutungen führen können.
"Glastest" kann Eltern helfen Meningokokken-Erkrankung zu erkennen
Eine nicht erkannte Meningokokken-Erkrankung kann innerhalb von wenigen Stunden fatale Folgen haben, daher ist eine rasche Diagnose und Behandlung umso wichtiger.
Es gibt einen Test, den Eltern Zuhause durchführen können und der einen Hinweis auf eine Meningokokken-Erkrankung geben kann: Dafür drückt man ein durchsichtiges Trinkglas auf die Stelle mit den kleinen rot-violetten Hauteinblutungen. Bleiben die Flecken weiterhin sichtbar, kann dies ein Zeichen für eine Meningokokken-Erkrankung in Form einer Sepsis (Blutvergiftung) sein. Eltern sollten ihre Kinder dann sofort ärztlich behandeln lassen.
Hinweis: Bei Verdacht auf eine Infektion sollte sofort ein Krankenhaus aufgesucht werden.
5. Mögliche Folgeschäden
Warum es so wichtig ist, dass Eltern informiert sind: Die Meningokokken-Erkrankung ist selten, kann aber innerhalb von wenigen Stunden einen schwerwiegenden Verlauf nehmen und sogar lebensbedrohlich werden. Viele Betroffene und ihre Familien haben in Folge der Meningokokken-Erkrankung ihr Leben lang mit Entwicklungsstörungen, Hörverlust, Vernarbungen und/oder Amputationen zu kämpfen.
6. Schutzimpfungen
Impfungen sind der bestmögliche Schutz vor einer Meningokokken-Erkrankung. Wie bereits beschrieben, verursachten in Deutschland zuletzt die Serogruppe B, Y und W die meisten Infektionen. Ein breiter Schutz, über die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Meningokokken C-Impfung hinaus, kann also wichtig und sinnvoll sein. Durch eine breite Meningokokken-Impfung gegen die Serogruppen A, C, W und Y, aber auch gegen die Meningokokken der Serogruppe B, können Kleinkinder umfassend geschützt werden.
Übrigens: Viele Krankenkassen erstatten bereits die Kombi-Impfung gegen die Serogruppen ACWY, hier findet ihr ein Erstattungsformular.
Weitere Infos zum Thema Meninokokken und allen Schutzimpfungen findet ihr hier.
Mit freundlicher Unterstützung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.
MAT-DE-2301597-v1.0-05/2023
Referenzen
Robert Koch-Institut (RKI). SurvStat@RKI 2.0. Meldezahlen Invasive Meningokokken-Erkrankungen in Deutschland. https://survstat.rki.de/Content/Query/Create.aspx. Abgerufen am 28.02.2023.
Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber. Meningokokken. Invasive Erkrankungen (Neisseria meningitidis). https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Meningokokken.html. Stand Jun 2021. Abgerufen am 15.03.2023.
Purmohamad A, et al. Global estimate of Neisseria meningitidis serogroups proportion in invasive meningococcal disease: A systematic review and meta-analysis. Microb Pathog. 2019;134: 103571.
European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Surveillance Atlas of Infectious Diseases. Invasive meningococcal disease. Serogroup C reported cases. https://atlas.ecdc.europa.eu/public/index.aspx. Abgerufen am 03.02.2022.
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