
Sind Online-Muttermilchbörsen sinnvoll?
Ammen gab es zu allen Zeiten, und sie wurden – gesamtgeschichtlich betrachtet – erst vor Kurzem durch Formula-Nahrung ersetzt. Die Qualität von Pulvermilch mag mittlerweile sicher nicht schlecht sein, aber sie wird niemals an den Wert von Muttermilch heranreichen. Die Idee einer Muttermilchbörse ist also prinzipiell gut – die Umsetzung muss jedoch kritisch betrachtet werden, denn es ist keinerlei Kontrolle vorgeschrieben.
Welche Risiken gibt es bei Muttermilch-Börsen?
Die Qualität der Muttermilch kann durch diverse Faktoren beeinträchtigt sein: Die Spenderin könnte Hepatitis oder HIV haben – und das Baby damit anstecken. Wie ist ihr Lebensstil – raucht und/oder trinkt sie, nimmt sie Drogen? Kann man sich auf freiwillige Angaben dazu verlassen? Wie ernährt sie sich? Auch der Transport stellt eine Gefahr dar. Die Muttermilch muss durchgehend gekühlt sein, sonst entstehen Keime. Außerdem könnte die Muttermilch mit Wasser gestreckt werden, um den Gewinn zu erhöhen.
Welche Alternative haben Mütter, die nicht stillen können?
Da muss man prophylaktisch ansetzen. Mit der richtigen Unterstützung und Anleitung zum richtigen Zeitpunkt kann fast jede Frau stillen. Die beste Alternative zum selber Stillen ist tatsächlich Spendermilch. Allerdings haben bisher nur elf Kliniken Muttermilchbanken. Diese decken gerade mal den Bedarf von Frühchen. Wer Muttermilch über das Internet beziehen möchte, sollte diese auf jeden Fall regelmäßig im Labor kontrollieren lassen und einen engen persönlichen Kontakt zur Spenderin pflegen, um die damit verbundenen Risiken möglichst gering zu halten.