
Wenn ich an meine Stillzeit zurückdenke, dann habe ich viele Bilder im Kopf, die mich wahnsinnig glücklich machen. Die sofort dieses wohlig-warme Gefühl in mir auslösen, das diese innigen verkuschelten Oxytocin-Momente zwischen Mama und Baby bereithalten. Aber: Ich kann mich auch noch zu gut an durchgestillte Nächte OHNE Schlaf erinnern. An schmerzende Brustwarzen. Und Still-Pausen auf der Parkbank bei windigen null Grad. An das Tandem-Stillen mit meinen Zwillingen – und nebenbei die großen Verrenkungen, um dem Großen sein Lieblingsbuch vorzulesen ...
Was ich damit sagen will: Stillen kann auch echt anstrengend sein! Und: Das ist, neben all den Vorteilen, eben auch die Realität. Und genau die möchte die britische Fotografin Sophie Harris-Taylor uns näher bringen: mit ihrem wundervoll authentisches Fotoprojekt "Milk". Denn bevor sie ihren Sohn bekam, hatte Sophie auch eine eher idealisierte Vorstellung vom Stillen. "Erst als ich selbst Mutter wurde und zum ersten Mal Still-Erfahrungen sammeln konnte, realisierte ich, wie wenig ich eigentlich zu dem Thema wusste und wie wenig wir alle von der Realität und den Herausforderungen mitbekommen", erzählt uns die junge Künstlerin. "Ich hatte immer nur wunderschöne Bilder gesehen, die aber nicht zeigen, was wirklich dabei passiert, körperlich und seelisch. Ich wollte es durch meine Arbeit mit anderen stillenden Frauen erforschen."