Im Rahmen der Welt-Impfwoche

Drei Fragen an Andrea Vogt-Bolm, Gründerin eines Vereins für amputationsbetroffene Menschen

Im Interview erzählt uns Andrea Vogt-Bolm, wie sich das Leben von Familien nach einer Amputation verändert und was amputationsbetroffenen Menschen und ihren Angehörigen Mut macht. 

Drei Fragen an Andrea Vogt-Bolm zum Thema: Schicksalsschlag Amputation.© Ampu Vita e.V.
Andrea Vogt-Bolm ist die Gründerin des Instituts AMPU VITA e.V.

Was macht Ihr Verein?

Mit dem von mir 2005 gegründeten gemeinnützigen Verein beraten und begleiten wir amputationsbetroffene Menschen. Bei "Ampu Kids", einem Projekt innerhalb des Vereins, können sich von Amputation betroffene Kinder und deren Eltern austauschen und sich gegenseitig helfen, das eigene Schicksal anzunehmen und Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Bundesweit werden jährlich rund 70.000 Amputationen durchgeführt, bei Kindern sind es rund 1200.

Wie verändert sich das Leben der Familien nach solchen Schicksalsschlägen?

Eine Amputation ist für jede Familie ein schwer fassbares Erlebnis. Bei Amputationen zum Beispiel in Folge von Meningokokken-Erkrankungen kommt es oft zu Mehrfachamputationen und schweren Hautdefekten. Viele Kinder müssen mehrfach operiert werden. Die Kinder leben die erste Zeit meist im Krankenhaus. Das übrige Leben der Familie muss aber weitergehen. Auch das soziale Umfeld wie Kindergarten und Schule muss zu diesem neuen Leben passen.

Wie machen Sie den Betroffenen Mut?

Zunächst einmal: zuhören! Dass die Kinder, ihre Eltern und auch die Geschwister ein verlässliches Gegenüber haben, das ihre Anliegen versteht und ihre Erfahrungen kennt, hilft bereits sehr. Auch gemeinsame Gespräche mit Ärzten oder Informationsveranstaltungen im Kindergarten sind möglich. Wichtig ist uns nicht nur die individuelle Beratung, sondern darüber hinaus das ungezwungene und unkomplizierte Zusammenbringen vieler Familien, die ähnliche Situationen erlebt haben.

Vom 24. bis 30. April ist Welt-Impfwoche!

© GSK

Die Welt-Impfwoche steht vor der Tür: Vom 24. bis 30. April steht das Thema Schutzimpfung im Fokus. Wusstet ihr zum Beispiel, dass es 3 verschiedene Impfungen gegen Meningokokken – bei einer Erkrankung kann es, wie von Andrea Vogt-Bolm beschrieben, zu schwerwiegenden Folgeschäden kommen – gibt? Diese und viele weitere wichtige Infos findet ihr unter meningitis-bewegt.de

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