Meistens entzündet sich die Debatte darüber, ob (vor allem erwachsene) Kinder ihren Eltern Grenzen aufzeigen dürfen – zum Beispiel wenn sie mittlerweile selbst Kinder haben und die eigenen Eltern sich einfach zu sehr einmischen.
Früher galt vor allem: Eltern hatten Rechte, Kinder dagegen Pflichten. Aber diese Zeiten sind mittlerweile schon ziemlich lange her. Autoritäre Erziehungsmethoden werden tendenziell von bedürfnisorientierter Erziehung abgelöst. Aber kann nicht jede Mama und jeder Papa von seinem Kind Gehorsam, Dankbarkeit und Fürsorge verlangen?
"Sei dankbar für alles, was deine Eltern für dich getan haben!"
Gemeint ist mit diesem Euphemismus eigentlich immer: "Sei dankbar, sie haben dir das Leben geschenkt!". Aber bedeutet das wirklich, dass wir unserer Mutter und unserem Vater dafür etwas schuldig sind?
Argumente dagegen:
- Kinder haben selbst noch keine Entscheidungsfähigkeit.
- Sie haben es sich auch nicht ausgesucht, auf die Welt zu kommen.
- Verantwortung geht in dieser Beziehung in eine Richtung: Die Eltern tragen Verantwortung für ihr Kind.
- Nicht immer tut (erwachsenen) Kindern die Beziehung zu ihren Eltern gut.
"Nicht alle Eltern erfüllen die Bedürfnisse ihrer Kinder."
Diesen Satz hören wir zum Beispiel bei Lisa Pontius aus South Carolina. Die Influencerin teilt regelmäßig Erziehungstheorien und -strategien auf Tiktok und macht sich mit ihrer emotionalen Argumentation dafür stark, dass Kinder ihren Eltern nichts schulden:
Wie auch immer wir über das Thema denken: Wir bauen eine Beziehung zu unserem Kind auf – und das bereits ab der Schwangerschaft. Wie diese Beziehung sich entwickelt, liegt dann zu allererst bei den Mamas und Papas.
