Überlebensstrategien

Kindergeburtstag feiern – ohne VERRÜCKT zu werden!

Aus Freudentränen werden beim Kindergeburtstag schnell auch mal Tränen der Überforderung. Nicht nur bei den Kleinen. Auch die Großen kämpfen sich oft nur mit Biegen und Brechen durch. ABER: So lassen sich Nervenzusammenbrüche bei den Erwachsenen verhindern.

Geburtstagskinder können an ihrem großen Tag schnell überdrehen.© Foto: iStock/AleksandarNakic
Geburtstagskinder können an ihrem großen Tag schnell überdrehen.

Überdrehte Kiddies wohin das Auge reicht. Tortenschlacht. Zankereien. Ketchup an den Wänden. Aufgeschlagene Knie. Das Geburtstagskind weint. Ja, Kindergeburtstag feiern kann so schön und gleichzeitig so unfassbar anstrengend sein. Die Kids-Sause gehört zu den größten Herausforderungen der Elternschaft. Damit wir Erwachsenen keinen Nervenzusammenbruch erleiden, verraten wir, wie ihr die nächste Kinderparty übersteht – ohne durchzudrehen.

Grundsätzliches: Was Eltern vorher bedenken sollten

  • Mental auf das Chaos vorbereiten: Ein Kindergeburtstag wird laut und voll!
  • Kleine Runden für Kleinkinder: Reduziert das Ganze auf das Minimum. Muss der erste Geburtstag wirklich groß gefeiert werden?
  • Gute Planung: Beispielsweise die Personenanzahl genau bedenken und an das Alter der Kinder anpassen.
  • Das (bekannte) Credo lautet: Weniger ist mehr! Das gilt für Essen, Aktivitäten oder Deko.
  • Hilfe annehmen: Spannt die Großeltern, Paten oder Freunde mit ein. Oder: Lagert die Party aus und plant einen Ausflug.

Kindergeburtstag feiern mit Kleinkindern

Der erste Geburtstag will gefeiert werden. STOPP: Ist das wirklich IMMER eine gute Idee? Selbstverständlich möchte man das als Eltern gerne tun – und macht sich schon Wochen vorher Gedanken, welche Kinder aus der Krabbelgruppe eingeladen werden sollen. Doch das kann die ganz Kleinen schnell überfordern. 

Gegenvorschlag: Feiert nur im ganz kleinen Familienkreis oder – bei Krippenkindern – beschränkt das Ganze gleich auf die kleine Geburtstagsfeierei in der Kita. Eine große Runde führt bei Kleinstkindern meistens rasch zu Heulattacken und Reizüberflutungen. Die Geräuschkulisse führt sonst schnell dazu, dass die kleinen, sabbernden Gäste jeweils in den Schoß ihrer Mama flüchten – und sich einander mit dem Weinen anstecken. Muss nicht sein. Spaßig wird's eher, wenn es ruhiger zugeht. Denkt an euer Kind, die großen Kindergeburtstage kommen schon noch früher als gedacht …

Gästeliste genau planen

"Theo aus der Kita hat mich schon so lange nicht mehr geärgert, den können wir auch noch einladen!" Oje, wirklich? Es ist ja schön, wenn euer Kind beliebt ist und viele Freunde hat. Allerdings lohnt es sich, Grenzen zu setzen. Die Grundregel: Lebensjahre plus eins. Ein Dreijähriger kann demnach maximal vier Gäste einladen. Schließlich müssen (zumindest bei den Kleineren) zusätzlich noch die Eltern eingeplant werden und ggf. auch die Geschwister. Klar, Abweichungen sind möglich. Doch überlegt es euch gut! Zu viel Trubel kann Groß und Klein schnell überfordern. Nicht, dass das Geburtstagskind aufgrund der Menschenmassen schon nach zehn Minuten in sein Zimmer stürmt und ruft "Mama, Papa, ich hab keine Lust mehr – ich geh jetzt schlafen!".

Tipp: Wenn die Kinder alleine kommen und die Eltern wieder abdampfen, solltet ihr euch mindestens zwei Erwachsene zur Hilfe holen. Sie können mit euch die Aufsicht der kleinen Wirbelwinde übernehmen.

Die Location: Kindergeburtstag feiern – aber wo?

Wer in den Wochen vor dem Kindergeburtstag unbegrenzt viel Zeit hat und es liebt, in die Partyplanung zu gehen, der zelebriert wahrscheinlich jedes kleinste Detail und möchte sich um alles selbst kümmern. Kann Spaß machen, muss es aber nicht. Manchmal ist es auch ganz hilfreich und erleichternd, die Planung (teilweise oder ganz) auszulagern. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug zum Kindergeburtstag? Das kann auch schon etwas für die ganz Kleinen sein. Dreijährige werden sich über ein Fest auf einem Bauernhof freuen. Tiere streicheln und füttern, Trecker fahren – und in der bunt geschmückten Scheune Kuchen essen. Informiert euch also einmal über die Angebote in der Umgebung. Auch in Zoos, Bastelwerkstätten, Schwimmbädern oder Museen gibt es solche Angebote.

Die richtigen Spiele und Aktivitäten

Überlegt euch auch für die Kleinsten im Vorwege ein paar . Zumindest als Back-up. Es kann auch sein, dass sie gar nicht benötigt werden, weil die Kids auch ohne unser Einmischen fröhlich herumspielen. Wichtig ist aber auch hier: Nicht zu viel planen und den Druck herausnehmen. Nichts muss. Und legt zwischendurch gerne regelmäßig Pausen ein.

Hier ein paar Ideen für Kindergeburtstags-Spiele:

  • Schatzsuche oder Schnitzeljagd
  • Fußballspiel
  • Eierlaufen (es gibt auch unkaputtbare Spielesets, zum Beispiel hier bei Amazon)
  • Dosenwerfen oder Kegeln
  • Topfschlagen
  • Tauziehen
  • Sackhüpfen

Für ganz kleine Kinder eignen sich besonders Spiele, bei denen es keinen Verlierer oder Gewinner gibt. So gibt es auch keine Zankereien. Die Belohnungen können ganz fair unter allen Gästen aufgeteilt werden.

Das große (Fr)Essen

Nicht zu viel vorbereiten! Meistens sind die Kids mit einigen wenigen Speisen völlig fein – und zufrieden! Neben dem Geburtstagskuchen reichen ein paar andere Schmankerl aus. Zum Beispiel Muffins, Waffeln oder Cake-Pops. Wer neben Kuchen auch etwas für den Abend bereitstellen möchte, der ist mit Klassikern wie Pizza, Nudeln oder Würstchen gut beraten. Eben etwas, was alle mögen. Lässt sich ja alles auch auf gesunde Weise zubereiten, etwa mit Vollkornteig oder Gemüsesauce. Wichtig: Fragt die Eltern vorher, ob es Unverträglichkeiten gibt. Aber setzt auch hier Grenzen, nicht jedes Kind kann ein eigenes Menü bekommen.

Brauchen wir ein Motto?

Nehmt auch hier den Druck raus. Wenn eurem Nachwuchs auch nach langem Überlegen kein spezielles Motto einfällt, dann verzichtet darauf. Auch wenn alle anderen (Eltern) es so machen. Besonders für die ersten Kinderpartys genügen bunte Luftballons, Teller und Luftschlangen vollkommen. Eine schöne Idee: Bastelt gemeinsam mit eurem Kind eine schöne Girlande oder andere Dekorationen. So bezieht ihr das Kind mit ein.

Etwas älteren Geburtstagskindern sind Motto-Partys dann meistens wichtiger. Dann werden Dino-Partys, Einhorn-Geburtstage oder Piraten-Sausen gefeiert. Lasst doch die Gäste die Deko sein und schreibt in die Einladung "Bitte kommt entsprechend verkleidet!" Überladet die Feiern nicht mit zu viel Deko. Ein paar Ballons und mottogerechte Muffins sind doch super. Es sind ja meistens eh die Kleinigkeiten, die begeistern. Der bunte Mini-Kuchen mit Feenstaub und einem Einhorn zum Beispiel.

Die Sache mit den Mitgebsel-Tüten

Hand aufs Herz: Wer braucht Mitgebsel-Tütchen wirklich? Werden sie nicht häufig sowieso vergessen? Außerdem sind sie teuer und die Mamas, die deren Produktion übernehmen, machen sie verrückt. Also: Wer darauf verzichten kann, tut das ruhig. Baut doch kleine Belohnungen zwischendrin ein. Und wenn, dann packt zumindest etwas Sinnvolles rein. Und nicht nur billigen Plastikquatsch aus China. Hier ein paar Ideen für kreative Mitgebsel.

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