
Inhaltsverzeichnis
- 8 Oma-Sprüche, die nicht stimmen:
- "Im Dunkeln lesen verdirbt die Augen"
- "Sitz gerade, sonst bekommt du einen Buckel"
- "Vom Fernsehen bekommst du viereckige Augen"
- "Fingerknacken schadet den Gelenken"
- "Hör auf zu schielen, sonst bleiben die Augen stehen"
- "Wunden heilen am besten an der Luft"
- "Zieh den Rotz nicht hoch, der wandert ins Gehirn"
- "Kaugummis nie runterschlucken, die verkleben den Magen"
Keine Frage: Oma ist einfach die Beste! Und viele Lebensweisheiten unserer Großmütter tragen wir auch als Erwachsene noch fest im Herzen – zum Glück! Doch so manch vermeintlich weiser Oma-Tipp ist leider reiner Humbug ...
Einige Ratschläge der älteren Generation lassen sich schon mit gesundem Menschenverstand als Quatsch mit Soße entlarven. So käme wohl niemand mehr auf die Idee, eine Brandwunde mit Mehl zu bestäuben – wie es früher durchaus üblich war. Andere Glaubenssätze halten sich allerdings nach wie vor hartnäckig. Doch was ist dran an den Mahnungen und Warnungen unserer Großmütter? Wir haben mal nachgeforscht ...
8 Oma-Sprüche, die nicht stimmen:
"Im Dunkeln lesen verdirbt die Augen"
Wie oft haben wir früher noch heimlich unter der Bettdecke geschmökert, wenn eigentlich schon Schlafenszeit war… Auf jeden Fall ungefähr genauso oft, wie wir diese Ermahnung gehört haben: "Lies nicht im Dunkeln, das verdirbt die Augen!" Das stimmt so allerdings gar nicht. Eine Studie amerikanischer Wissenschaftler, die in dem Fachblatt "British Medical Journal" veröffentlicht wurde, ergab: Die Augen leiden nicht darunter, wenn man bei schlechtem Licht liest. Allerdings ermüden die Augen schneller, das Lesen wird anstrengend und Kopfschmerzen können auftreten.
"Sitz gerade, sonst bekommt du einen Buckel"
Wer auf dem Stuhl lümmelt, bekommt einen krummen Rücken. Dieser Glaubenssatz hält sich bei vielen Erwachsenen bis heute. Dabei hat die Forschung inzwischen herausgefunden, dass es DIE ideale Haltung gar nicht gibt. Jeder Körper ist unterschiedlich, und ob es überhaupt einen Zusammenhang zwischen "schlechter" Körperhaltung und langfristigen Schmerzen gibt, ist höchst umstritten. Das größere Problem – da sind sich Wissenschaftler einig – ist viel eher der Bewegungsmangel.
"Vom Fernsehen bekommst du viereckige Augen"
Hand hoch, wer diesen Spruch noch nie gehört hat. Da gibt es vermutlich niemanden. Natürlich ist an dieser Behauptung nichts dran – sonst würden wohl die meisten Menschen mit quadratischen Augen herumlaufen. Allerdings wissen Augenärzte, dass es Kurzsichtigkeit fördern kann, wenn man zu lange zu dicht vorm Fernseher sitzt.
"Fingerknacken schadet den Gelenken"
Auch wenn das Geräusch wirklich fies ist – schädlich ist Fingerknacken nicht. Dass man dadurch den Gelenken schadet oder sogar Arthrose bekommen kann, ist ein Mythos.
"Hör auf zu schielen, sonst bleiben die Augen stehen"
Wer als Kind die Augen verdreht, bekommt gern mal diese gruselige Warnung zu hören. Und ganz ehrlich, ein klitzekleines bisschen geglaubt haben wir es doch wohl alle ... Aber ist überhaupt irgendwas dran an diesem Spruch? Nein, es handelt sich um bloße Angstmacherei. Im Gegenteil: Wer gut schielen kann, hat besonders viel Kontrolle über seine Augen.
"Wunden heilen am besten an der Luft"
Wenn schon Schürfwunde, dann doch bitte mit Kinderpflaster! Wie viele Kinder wohl jedoch darauf verzichten mussten, weil es hieß: "Verletzungen brauchen Luft zum Heilen"? Dabei ist das Gegenteil der Fall: Ein Pflaster unterstützt die Wundheilung sogar, weil es die Oberfläche der Wunde vorm Austrocknen schützt. Ärzte raten dazu, Schürfwunden, die nicht mehr bluten, zu desinfizieren und mit einem Pflaster, das regelmäßig gewechselt wird, zu bedecken. Erst wenn die Wunde keine Feuchtigkeit mehr abgibt, ist ein Pflaster überflüssig.
"Zieh den Rotz nicht hoch, der wandert ins Gehirn"
Schnief, schnief. Wer geräuschvoll den Schnodder hochzieht, erntet von seinen Mitmenschen oft angeekelte Blicke. Schädlich für die Gesundheit ist es allerdings nicht. Kindern wird oft erzählt, dass Schnupfen hochziehen unhygienisch und eine Keimquelle sei. Dabei wissen Hals-Nasen-Ohren-Ärzte: Der Rotz wandert einfach in den Magen und wird von der Magensäure eliminiert. Jedoch sollte sowohl heftiges Schniefen als auch Schnäuzen vermieden werden. Dadurch baut sich ein gefährlicher Druck auf, und freier wird die Nase auf diese brachiale Art auch nicht.
"Kaugummis nie runterschlucken, die verkleben den Magen"
Oh, oh. Einmal nicht aufgepasst, und schon ist das Hubba Bubba verschluckt. Und nun? Viele Kinder sind mit der Legende aufgewachsen, dass Kaugummis für immer im Magen kleben bleiben würden. Dabei transportiert unser Verdauungssystem sie zusammen mit der anderen Nahrung völlig problemlos ab. Da der Kunststoffanteil unverdaulich ist, gelangt er nach einigen Tagen nahezu unverändert auf ganz natürliche Weise wieder ans Tageslicht. Zur Gewohnheit sollten wir uns das Kaugummiverschlucken jedoch nicht machen: Zu große Mengen können zu Verstopfung oder Bauchschmerzen führen.