
Jeden Morgen das gleiche Theater: Das Kind will sich nicht anziehen, die Eltern müssen dringend los. Das Ende vom Lied: Hektik, Stress und miese Laune. Wer startet so schon gern in den Tag? Wohl niemand. Aber wie lässt sich dieser Teufelskreis durchbrechen?
Oft hilft es schon, einfach mal einen Schritt zurückzutreten und sich in die Lage der Kinder hineinzuversetzen. Klar: Wir Erwachsenen kennen die Bedeutung von Zeit, Terminen und Verpflichtungen. Kinder aber nicht. Sie haben ihr eigenes Tempo und können nicht verstehen, warum sie morgens nicht mehr in Ruhe im Bett kuscheln oder ausgiebig spielen dürfen. Und mit Sätzen wie "Mama muss pünktlich zur Arbeit" können sie einfach rein gar nichts anfangen.
Aber wie kommen Eltern und Kinder dennoch auf einen Nenner? Oft ist es schon ein Gamechanger, die eigene Sichtweise zu hinterfragen und ein paar einfache, aber wirkungsvolle Rituale in die Morgenroutine zu integrieren.
6 morgendliche Rituale gegen das Drama vor der Kita:
Ruhige Momente schaffen
Du trinkst morgens gern als erstes einen Kaffee ohne dabei zu reden? Dann tu das! Gönn dir diesen Moment – selbst wenn es bedeutet, ein paar Minuten früher aufzustehen. Auch die Kinder profitieren davon, wenn Eltern ohne Stress und Hektik in den Tag starten. Miese Stimmung überträgt sich nämlich aufs Kind – und das äußert sich dann oft in Quengeln und Weinen.
Vorbereitungen treffen
Wie dankbar man seinem Gestern-Ich doch ist, wenn es am Vorabend schon einige Dinge erledigt hat! Es macht oft schon einen Unterschied, wenn man sich um einige Kleinigkeiten am Morgen nicht mehr kümmern muss, z.B. Wetter-App checken, die passenden Klamotten heraussuchen, Tasche packen … Auch der Frühstückstisch lässt sich bereits abends decken. Jeder Handgriff, den man sich morgens sparen kann, ist Gold wert.
Aufmerksamkeit schenken
Dein Kind will sich nicht allein anziehen? Dann nimm dir die Zeit und helfe ihm dabei. Diese Form der Aufmerksamkeit wirkt entspannend und stärkt eure Bindung, bevor der Kita-Tag losgeht. Genauso wertvoll ist es, sich noch einige Augenblicke zum Kuscheln oder gemeinsamen Spielen zu nehmen.
Verständnisvoll sein
Wenn das Kind erklärt, dass es nicht in die Kita möchte, hilft es niemandem weiter, wenn die Eltern genervt reagieren. Besser ist es, Verständnis zu zeigen. Schließlich ist es zu Hause oft nun mal am schönsten – das wissen wir selbst doch gut genug. Auch wenn es schlussendlich nichts daran ändert, dass die Eltern dann doch zur Arbeit müssen und das Kind eben in die Kita muss: Für Kinder ist es hilfreich zu wissen, dass die Eltern ihren Frust sehen und verstehen.
Liebevoll vorbereiten
Kinder profitieren davon, wenn man sie am Morgen gedanklich schon mal auf die Kita einstimmt. So kann man zum Beispiel beim Frühstück erfragen, was es heute in der Kita spielen möchte. Etwas älteren Kindern kannst du mithilfe einer Sanduhr ein Zeitgefühl näherbringen. So versteht es nach und nach, wie viel Zeit noch bis zum Aufbruch bleibt.
Spielerisch zur Kita gehen
Dein Kind ist Bagger-Fan? Wenn es zeitlich noch drin ist, legt doch auf dem Weg zur Kita einen Abstecher zu einer nahegelegenen Baustelle ein. Oder schaut unterwegs kurz der Müllabfuhr bei der Arbeit zu. Oder pflückt ein paar Blumen am Wegesrand. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Strecke zur Kita für Kinder positiv aufzuladen.
Caitlin und Chelsea von "Mamapsychologists" haben außerdem vier Sätze definiert, die Kindern morgens vor der Kita Sicherheit geben und einen angenehmen Start in den Tag ermöglichen:
- "Guten Morgen! Ich liebe dich! Ich hoffe, du hast gut geträumt?"
- "Was wird Aufregendste und was das Schwierigste am heutigen Tag sein?"
- "Wen freust du dich heute am meisten zu sehen?"
- "Du gehst heute in die Kita, Mama geht zur Arbeit und holt dich danach ab. Denk dran, dass Mama und Papa dich immer wieder abholen."