
1. "Bei dir ist es aber auch bald soweit!?"
Die Antwort lautete die längste Zeit in meiner Zwillingsschwangerschaft: Nein! Kaum war ich über die drei Monate hinaus und "durfte" endlich erzählen, dass ich schwanger bin, wuchs meine Kugel auch schon ins Unermessliche. Ich wurde also mindestens die Hälfte der Schwangerschaft gefragt, ob ich denn bald meine Kinder bekommen würde.
2. "Mir ist nicht übel, mir ist kotzübel!!!"
Schon bei meiner ersten Schwangerschaft war mir drei Monate lang super schlecht. Als ich dann – noch ungeahnt – mit den Zwillingen schwanger wurde, wurde diese Übelkeit nochmal um ein Vielfaches getoppt. Da ging nichts mehr. Außer vegetarisches Sushi und Schokoflakes mit eiskalter Milch. Also nicht zusammen. So viel Sinn für Kulinarik muss sein. Zum Glück war diese Zeit nach vier Monaten endlich vorbei, und mein Speiseplan wieder auf "Normalzustand" zurückgestellt.
3. "Sind das Zwillinge?"
Hätte ich für jedes Mal, dass mir diese Frage gestellt wurde einen Euro bekommen, wäre mein Sparschwein heute übervoll.
4. "Wer ist nochmal wer?"
Meine Jungs sind zweieiig und sehen super unterschiedlich aus. (Sie werden machmal nicht mal für Zwillinge gehalten.) Der eine zehn Zentimeter größer und viereinhalb Kilo schwerer als der andere. Und trotzdem werde ich ständig gefragt: "Ähm, wer ist jetzt nochmal wer? Sorry, ich kann mir das einfach nicht merken." Wie muss es da nur Eltern von eineiigen Zwillingen gehen ...?
5. "Kommen Zwillinge bei euch in der Familie vor?"
Mit der Frage möchten viele ja auch ganz gern herauskitzeln: "Und, sind sie auf natürlichem Wege entstanden? Oder war eine künstliche Befruchtung im Spiel?" Übrigens kann man sich merken: Es wird ohnehin nur die Veranlagung für zweieiige Zwillinge vererbt. Eineiige Zwillinge sind eine schöne Laune der Natur.
6. "Auf den Spielplatz? Vielleicht nächstes Jahr!"
Playdates auf dem Spielplatz waren eine Zeit lang ein absoluter Graus für mich. Einem Kleinkind hinterherrennen. Okay. Zwei Kleinkindern, die willkürlich in verschiedene Richtungen laufen, hinterlaufen? Quasi unmöglich! Und wenn dann noch Klettergerüste ins Spiel kommen, wird es schnell mal lebensgefährlich. Wie es funktionierte? Mit Papa, Oma oder Babysitter im Schlepptau. It needs a village!
7. "War aber ein Kaiserschnitt, oder?!"
In der Gedankenwelt vieler kommt nur die Option Kaiserschnitt im Zusammenhang mit Zwillingsgeburten vor. Fakt ist: In vielen Krankenhäusern ist die Kaiserschnittrate bei Zwillingsgeburten tatsächlich recht hoch. Dass es aber auch vaginal geht, überrascht viele. Dass die Zwillingsgeburt sogar "einfacher" war als die meines ersten Sohns, hinterlässt bei vielen endgültig überraschte Gesichter. Wichtig: Für mich persönlich hätte, auch wenn ich mir eine vaginale Geburt zwar gewünscht habe, ein Kaiserschnitt niemals eine Abwertung bedeutet. Jede Geburt ist natürlich bzw. keine Geburt ist unnatürlich. Darüber hat auch meine Kollegin Silke in diesem Artikel sehr eindrücklich und emotional geschrieben.
8. "Stillst du beide? Gleichzeitig? Wie geht das denn?"
Es nennt sich Tandemstillen. Wenn es klappt, kann es so einiges erleichtern. In diesem Artikel habe ich über meine Erfahrungen dazu geschrieben. Und auch Promi-Mamas machen es vor und zeigen sich herrlich unverblümt mit solchen echten Still-Szenen im Netz. Danke, Ashley Graham! >>>
9. "Welche Babyschale? Die leichteste natürlich!"
Selbst eine Babyschale kann mit wachsendem Alter enorm schwer zu tragen sein. Aber zwei!? (Von diesem hilfreichen Griff meiner Kollegin Jana habe ich leider zu spät erfahren.) Ich entschied mich also für das leichteste Maxi-Cosi-Modell. Und selbst damit habe ich irgendwann ziemlich muskulöse Oberarme entwickelt ...immerhin!
10. "Kann ich mal bitte durch?"
Und ihr werdet sie trotzdem finden: die eine Kasse, wo ihr mit eurem angeblich schmalsten Doppel-Kinderwagen der Welt nicht durchpassen werdet. Ich musste schon bezahlen, um dann komplett rückwärts wieder durch den Eingang den Supermarkt zu verlassen.
11. "Bitte zwei Mal exakt das Gleiche! Danke!"
Wer Zwillingseltern wirklich zum Verzweifeln bringen möchte, schenkt zwei verschiedene Spielzeuge. Oder das gleiche Spielzeug in zwei unterschiedlichen Farben. Dauer-Gezanke um den einen blauen Dino? Vorprogrammiert!
12. "Aber dann haben sie ja immer jemanden zum Spielen"
Ähm, ja. Das stimmt. Meine Jungs können extrem gut MITeinander spielen. Wohnzimmer, Küche und eigentlich das gesamte Erdgeschoss werden innerhalb von Minuten auf links gedreht. Passt schon, so lange sie zufrieden spielen. Aber: Sie haben eben auch immer jemandem zum Streiten. Und meine Zwillingsjungs können extrem gut streiten. Es bleibt selten leise. Apropos leise ...
13. "Das findest du laut? Ups ..."
Mit zwei Zwillingsboys zuhause plus großem Bruder ist das Geräuschelevel, das meine Mama-Ohren vetragen können, irgendwo in luftigen Höhen. "Laut? Ich weiß nicht, was du meinst." Kann unangenehm werden, wenn sich Eltern von einem Kind oder Menschen ohne Kinder gestört fühlen. Hiermit also die offizielle Erlaubnis: Zwillingseltern sehr deutlich zu signalisieren, dass die Ohren bald abfallen.
14. "Aber, wem sag ich das ...!?"
Nicht-Zwillingseltern haben oft das Gefühl sich bei mir für das Teilen ihrer Kinder-Sorgen entschuldigen zu müssen. So nach dem Motto: Bei dir ist ja eh alles noch eine riesengroße Schippe anstrengender. Aber ich kann euch sagen: Auch bei einem Kind dachte ich in vielen Momenten schon: "Was ist mit meinem Leben passiert!? Wird das hier irgendwann nochmal einfacher." Also: Alles relativ, Leute! Auch ein Kind ist ein Kind. Und nicht kein Kind!
15. "Ein Doppelküsschen, bitte!"
Ja, das Leben mit Zwillingen ist richtig wild, aber auch so wunderbar. Besonders, wenn du auf jede Backe einen dicken Schmatzer bekommst. "Küsschen, Mama!" Und das Herz hüpft – doppelt!