
Liebe Mama,
alles ist gerade anders. Dein Tag war schon immer voll und durchgeplant. Du dachtest oft, dass dir alles zu viel wird, dass du an deine Grenzen kommst. Du hattest ja keine Ahnung.
Deine Kinder sind jetzt den ganzen Tag zu Hause. Doch das ist kein langes Wochenende und auch kein Urlaub. Dein Arbeitsleben geht weiter. Und der Schulstoff auch.
Vermutlich gibt es ein paar Regeln, die du in diesen Tagen gelockert hast. Ganz bestimmt sogar gibt es die. Das macht dich nicht zu einer schlechteren Mutter. Im Gegenteil.
Du bist trotzdem eine gute Mama!
Du bist eine gute Mama, auch wenn du gerade die fünfte Folge "Paw Patrol" angemacht hast.
Du bist eine gute Mama, auch wenn deine Kinder gestern viel zu lange wach waren.
Du bist eine gute Mama, auch wenn du ihnen jetzt das Springen auf dem Sofa oder das Essen im eigenen Bett erlaubst.
Du bist eine gute Mama, auch wenn es nicht jeden Tag zwei frischgekochte Mahlzeiten gibt.
Du bist eine gute Mama, auch wenn es heute Hot Dogs zum Frühstück gab, weil du die Diskussion ums Essen leid warst (so geschehen bei der Autorin dieses Textes).
Du bist eine gute Mama, auch wenn dich die ganzen Online-Musikstunden, -Tanzkurse und -Lernangebote nur stressen, weil du gar nicht weißt, wie du das auch noch in deinen Tag unterbringen sollst.
Du bist eine gute Mama, auch wenn euer Zuhause gerade aussieht wie ein einziges Chaos.
Du bist eine gute Mama, auch wenn deine Kinder den halben Tag im Schlafanzug rumlaufen. Oder den ganzen.
Du bist eine gute Mama, auch wenn deine Nerven kürzer und deine Laune gerade schlechter ist.
Du bist eine gute Mama, auch wenn du gerade eine Träne verdrücken musst, weil du dich bei dieser Aufzählung ganz oft wiedererkannt hast.
Auf das Bauchgefühl hören
Diese Zeit ist schwer. Das spüren wir selbst. Auch wir sind Eltern, die gerade Homeoffice, Kinderbetreuung und Homeschooling im wahrsten Sinne unter ein Dach bekommen müssen. Und wir scheitern jeden Tag aufs Neue daran.
Niemand von uns war auf diese Situation vorbereitet. Niemand von uns hat das Patentrezept dafür, wie man "am besten" durch diese Zeit kommt. Du bist nicht zu streng und nicht zu lasch. Du machst nicht zu viel mit deinen Kindern oder zu wenig. Du bist nicht schuld, dass sie etwas verpassen oder dass sie gerade viel zu viel mitbekommen – von deinen eigenen Ängsten und Sorgen. Im Gegenteil: Du tust gerade jeden Tag genau das Richtige. Und genau so, wie du es tust, ist es am besten für deine Kinder.
Autorin: Silke Schröckert