Kind im Kletterwald© iStock/Lorado
Am Seil durch die Lüfte zu gleiten macht Spaß und ist gut fürs Selbstvertrauen.

Fürs Lernen ist Freude eine Grundvoraussetzung. Beides lässt sich auf Ausflügen wunderbar kombinieren: "Wenn Kinder Spaß haben, lernen sie nicht nur leichter, sondern das Gelernte bleibt auch länger haften", weiß die ehemalige Gymnasiallehrerin Tanja Szyska.

Tanja Szyska ist Lernexpertin bei der Online-Lernhilfe-Plattform Sofatutor. Zusammen mit den ExpertInnen von "FreizeitMonster", einer Suchmaschine für Freizeitaktivitäten, hat sie einige Ideen für Familienausflüge mit Lerneffekt zusammengestellt – die wir euch hier gerne vorstellen:

Kunstworkshops fördern die Kreativität

Kunstworkshops sind eine großartige Möglichkeit für Kinder, ihre Kreativität und Feinmotorik zu entwickeln. Durch das Malen, Zeichnen oder Basteln lernen sie nicht nur, ihre Gedanken und Emotionen auszudrücken, sie verbessern auch ihre motorischen Fähigkeiten. Vor allem die Tatsache, dass sie am Ende des Workshops etwas in den Händen halten, das sie selbst erstellt haben, wirkt auf Kinder sehr motivierend. Wenn ihr das Kunststück dann auch noch zu Hause aufhängt bzw. hinstellt, könnt ihr diesen Effekt noch verstärken und fördert zudem das Selbstwertgefühl eures Sprösslings. 

Reise ins Weltall – auch die Wissenschaft weiß nicht alles

Im Planetarium erleben kleine AbenteurerInnen durch interaktive Ausstellungen die Geheimnisse unseres Sonnensystems, während faszinierende 3-D-Projektionen und Soundeffekte die Kinder auf eine unvergessliche Reise durch das Weltall mitnehmen. Um die natürliche Neugier eures Kindes zusätzlich anzuheizen, könnt ihr vor dem Besuch des Planetariums Fragen über das Universum sammeln, die euer Kind schon immer wissen wollte. Manche dieser Fragen lassen sich im Rahmen des Besuchs vielleicht beantworten und andere nicht. Dadurch lernt euer Kind die Möglichkeiten und Grenzen der Wissenschaft kennen. In Hamburg gibt es beispielsweise ein sehr schönes Planetarium in einem ehemaligen Wasserturm. 

Bauernhofbesuch: Woher kommt unser Essen?

Bauernhofbesuche sind eine tolle Möglichkeit, um zu lernen, woher unsere Nahrung kommt und wie sie angebaut und verarbeitet wird. Ein gutes Beispiel sind Mitmachbauernhöfe. Hier lernen die Kinder etwas über Landwirtschaft, Ernährung, Umwelt und Konsum. Und nicht nur das: Indem ihr die Verbindung eures Nachwuchses mit der Natur stärkt, lernt es, dass der Mensch eigentlich sehr wenig braucht, um glücklich zu sein. Gleichzeitig wird auf diese Weise der Wunsch geweckt, die Erde zu schützen und als Erwachsener nachhaltig zu leben.

Nachhaltiges Picknick im Grünen

Daran könnt ihr gleich anknüpfen, wenn ihr beispielsweise ein nachhaltiges und gesundes Picknick im Grünen mit euren Kids plant. Überlegt doch einfach gemeinsam, welche gesunden und leckeren Snacks ihr mitnehmen könnt. Und wie ihr das Picknick umweltfreundlich gestaltet – Kinder haben da oft wunderbare Ideen. Verzichtet auf Einmalgeschirr und steckt lieber mehrfach verwendbares Geschirr und Besteck ein, beispielsweise aus Edelstahl. Praktisch ist auch ein Müllbeutel, falls etwas übrig bleibt. Verlasst den Platz unbedingt so, wie ihr ihn vorgefunden habt. 

Höhenflüge im Kletterwald

Klettern ist für Klein und Groß ein Riesenspaß! Und nicht nur das, auch der Lernfaktor kommt nicht zu kurz: Im Kletterwald kann euer Kind seine motorischen Fähigkeiten verbessern, indem es lernt, im Gleichgewicht zu balancieren. Außerdem erhält es im Kletterwald die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen und mögliche Selbstzweifel abzuschütteln. Das tut richtig gut!

Rätsel lösen mit Detektiv Dachs

"Rätsel bieten eine tolle Möglichkeit, Spaß und Lernen miteinander zu verbinden, weil die Kinder spielerisch angetrieben werden, lösungsorientiert zu denken und Informationen miteinander zu verknüpfen", weiß Pädagogin Tanja Szyska. Ihr möchtet euren Nachwuchs mit einem Rätsel kognitiv herausfordern, wollt aber gleichzeitig das schöne Wetter draußen genießen? Dann sind die sogenannten Detektiv-Trails genau das Richtige für euch! Zusammen mit dem Detektiv Dachs löst ihr als Familie Rätsel und erfahrt obendrein viel Wissenswertes über die jeweilige Stadt. Sobald die kleinen Sherlocks alle Rätsel erfolgreich gemeistert haben, gilt es, den vierstelligen Lösungscode zu berechnen, um eine Belohnung zu ergattern.

Legenden zum Anfassen

In eurem Wohnort gibt es keinen Detektiv-Trail? Kein Grund, um enttäuscht zu sein! Wir haben eine Alternative für euch: Der Marzellen Verlag bietet auf viele verschiedene Städte zugeschnittene Märchenbücher. Sie erzählen die schönsten Sagen und Legenden des jeweiligen Ortes und sind somit spannende Stadtgeschichte in Märchenform. Der einprägsame Stadtplan im Einband geleitet die kleinen LeserInnen zu Schauplätzen und Denkmälern und lädt zu einer gemeinsamen Entdeckungsreise in die Vergangenheit ein. 

Die Ausflugs-Tipps eignen sich übrigens auch hervorragend für die Ferien. Denn viele Eltern stellen sich vor allem für die Sommerferien die Frage, ob sie ihren Kindern in der sechswöchigen Auszeit eine Pauk-Pause gönnen, oder sie doch lieber büffeln lassen sollten, um mögliche Lerndefizite zu reduzieren. Lernexpertin Tanja Szyska weiß Rat: "Lernen muss nicht zwangsläufig Pauken bedeuten. Abrufbares Wissen wird durch das Aufkommen von Künstlicher Intelligenz zukünftig ohnehin an Wert verlieren. Deshalb ist es umso wichtiger, Kindern zu vermitteln, dass Bildung etwas Erlebbares ist und nicht bloß aus Büchern kommt."

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