Im Badeurlaub mit Kindern heißt es für die Eltern: immer gut aufpassen.© Foto: Bäderland Hamburg
Im Badeurlaub mit Kindern heißt es für die Eltern: immer gut aufpassen.

Ob in den Ferien oder in sonstiger Freizeit: Ausflüge ins Schwimmbad, an Badeseen, an einen Fluss oder ans Meer sind beliebt bei Groß und Klein. Doch aufgrund der allgegenwärtigen Gefahr des Ertrinkens sind ein paar Dinge zu beachten. Das gilt vor allem, wenn man Nichtschwimmerkinder hat.

 

Was Eltern für einen sicheren Badeurlaub oder -ausflug mit ihren Kids beachten sollten

Michael Dietel ist Sprecher von Bäderland Hamburg, dem Betreiber aller öffentlichen Schwimmbäder in Hamburg, Anbieter vieler Kinderschwimmkurse und des flächendeckenden Schulschwimmens für alle Grundschüler in der Hansestadt. Seine Tipps für sicheres Baden geben wir hier sinngemäß wieder:

  1. Früh mit dem Üben anfangen
    Aufgrund des Ganztagsunterrichts an vielen Grundschulen, der die Kinder einbindet, aber auch der geschlossenen Schwimmbäder während der Pandemie haben viele Kinder noch nicht schwimmen gelernt. Michael Dietel empfiehlt Eltern, nicht auf den Schulschwimmunterricht zu warten, sondern schon früh selbst so oft es geht mit dem Nachwuchs schwimmen zu gehen. Je früher die Wassergewöhnung stattfindet, desto sicherer fühlen sich die Kleinen im kühlen Nass.
  2. Erst mit Bronze gelten die Kinder als Schwimmer
    Wer bisher das Seepferdchen-Abzeichen gemacht hat, kann sich zwar über Wasser halten, ist aber noch längst kein sicherer Schwimmer. Als solchen gilt man erst, wenn man das Bronze-Abzeichen bekommen hat. Dann hat man die entsprechend notwendige "Ausdauer, Sicherheit und Routine" eingeübt, so Michael Dietel.
  3. Schwimmhilfen sind nicht immer sinnvoll
    Auch Schwimmhilfen wie Schwimmflügel oder Schwimmring bieten keine komplette Sicherheit im Wasser. Schwimmflügel können beispielsweise bei eingecremten Kindern ganz schnell wieder abrutschen. In Schwimmringen können die Kinder nach vorne umkippen. Dann sind sie häufig nicht mehr in der Lage, sich alleine wieder aufzurichten. Besser geeignet sind für das Spielen am und im Wasser Schwimmwesten (wenn sie gut sitzen). Zum Schwimmenüben eignen sich Schwimmnudeln und Schwimmbretter.
  4. Nichtschwimmer: immer nah dran bleiben
    Nichtschwimmer sollten nicht alleine ins Wasser und dürfen im Schwimmbad nicht ins tiefe Becken. Als Faustregel gilt: Die Begleitperson muss stehen können und höchstens eine Armlänge vom Nichtschwimmerkind entfernt sein. Für ihr Kind sind immer die Eltern verantwortlich. Ein Elternteil kann kaum auf mehr als zwei Kinder gleichzeitig aufpassen. Und auch wenn die Eltern selbst für ihre Kinder verantwortlich sind, bieten überwachte Strände zusätzliche Sicherheit.
  5. Kind im Blick behalten
    Kinder ertrinken in der Regel lautlos, da sie zu sehr mit dem Kampf, über Wasser zu bleiben, beschäftigt sind, um noch schreien oder rufen zu können. Eltern sollten ihre Kinder, wenn Wasser in der Nähe ist, also immer im Auge behalten und sich nicht von Smartphones, Gesprächen oder anderem ablenken lassen. Bunte Badekleidung kann aufgrund ihrer guten Sichtbarkeit Leben retten.
  6. Klare Zuständigkeiten abklären
    Für alle Eltern gilt: Verlasst euch bitte nicht auf andere. Im Zweifel seid immer ihr selbst für euer Kind verantwortlich. Also: Nicht mal eben schnell auf die Toilette oder zum Kiosk gehen, ohne vorher mit einer konkreten Person besprochen zu haben, dass sie in der Zeit auf das Kind achtet.
  7. Nicht zu lange im Wasser bleiben
    Planschen macht müde. Kinder (und Eltern) sollten nicht bis zur Erschöpfung im Wasser bleiben, sondern sich Pausen an Land gönnen. Und: Wer friert, gehört nicht ins Wasser. Einige Kinder bekommen recht schnell bläuliche Lippen – ein eindeutiges Zeichen, dass sie das Wasser verlassen sollten. Lieber ins Handtuch kuscheln und erst mal aufwärmen. Und den Sonnenschutz nicht vergessen!
  8. Verantwortungsvoll sein
    Weder hungrig, noch mit zu vollem Magen ins Wasser gehen. Und wer Kinder beaufsichtigt, trinkt bitte keinen Alkohol.
  9. Bitte keinen Köpper in unbekanntes Gewässer
    Wer in der Natur badet, sollte keinesfalls kopfüber ins Wasser springen – auch nicht, wenn er schwimmen kann. Zu oft warten unangenehme Überraschungen wie Steine o. Ä. Auch auf Gezeiten, Strömungen oder Fahrrinnen für Schiffe muss man gut achten. Lieber einmal etwas zu vorsichtig sein als zu nachlässig.
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