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"Ich will aber Trüffelsalami!" Das kleine Mädchen stampft energisch mit dem Fuß auf und steht kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Schließlich hatte Mama nur schnöde Mailänder Salami an der Wursttheke bestellt. Die kleinen verwöhnten Zungen wissen doch oft sehr genau, was sie wollen. Also wird die Bestellung sehr schnell korrigiert, um Mademoiselle zufriedenzustellen.
"Und für Papa ein Drei Äytsch" wird von "Native Gourmet" noch in den Einkaufskorb zitiert. Nicht selten ist es ja auch so, dass Mamis beim Einkaufen ihre gerade sprechen könnenden Kinder fragen, was sie denn haben wollen. Und tatsächlich: Manche wissen es schon ganz genau. Allerdings verführen wohl gerade die wohlsortierten Supermärkte dazu, dass kleine Gourmets auf großartige Wünsche kommen.
"Mag ich nicht!"
"Das mag ich nicht. Ich will ein Steak!" Besonders die Fleischtheke inspiriert verwöhnte Kinder scheinbar zu gepfefferten Performances, durch die sie ihren Dickkopf durchsetzen. Das Würstchen, das der freundliche Fleischer auf dem Markt den Kleinen dann über die Theke reicht, während einem selbst das Wasser im Mund zusammenläuft, wird meist reaktionslos entgegengenommen. Oder auch mal fallengelassen. Alles erlebt. Da ist die Freude im Publikum groß, wenn einem Kind spontan und ohne Ermahnung der Mama ein leises Danke aus dem Mund fällt.
"Was sagt man da?" "Mag ich nicht!" – diese Szene allerdings war schon wieder so komisch wie traurig. Heutzutage empfinden manche Mütter es allerdings auch als tätigen Übergriff, dem eigenen Kind hinter ihrem Rücken ungefragt ein Stück durchgedrehtes Tier im Darm zuzustecken. Schließlich ist Wurst doch total out, könnte lebensbedrohliche Allergien auslösen und wird zu Hause durch total gesunden Tofu und Sojamasse ersetzt. "Wir essen kein Fleisch!" kommt dann in scharfem Ton und man bedauert das zuckende Gesicht der Kleinen, die womöglich liebend gerne in ein tierisch gutes Würstchen aus echtem freilaufenden Kalb gebissen hätten.
Die Qual der Wahl
Ja, die gute alte Fleischtheke, eine echte Herausforderung, sich für das richtige zu entscheiden bei der Auswahl. Manchmal wünscht man sich doch Zeiten zurück, in denen die Qual der Wahl weit weniger ausgeprägt war. Woher soll das Kind bei der Vielfalt wissen, was es essen möchte? Es wird im Zweifel das wollen, was es kennt und mag. Diese Überforderung sollte Mama ihm vielleicht besser abnehmen und kaufen, was sie für richtig und gesund hält. Einkaufen mit Kind ist einfach eine Extremsituation, das wissen leidgeprüfte Mamis. Aber manchmal ist es vielleicht wirklich eine gute Idee, die Kleinen mitentscheiden zu lassen. Damit es auch allen schmeckt. Es muss ja nicht immer Trüffelsalami sein.