"Ganz ohne Windel!" So stolz sind unsere Kleinen oft darauf, nun tagsüber mit Paw-Patrol-Unterhose statt Pampers-Po durch den Tag zu toben. Das passiert bei einigen sehr früh, schon um den 2. Geburtstag herum, bei einigen erst später, nach dem 4. Geburtstag. Aber oft dauert es dann noch mal länger, bis die Kleinen auch nachts trocken werden. Ein richtiges Alter gibt es sowieso nicht. Aber mit unseren Tipps könnt ihr erkennen, wann ihr die Windel ruhig mal weglassen könnt und wie die Nacht dann im besten Fall ohne "Pipi-Notfall" verläuft.
Wann werden Kinder nachts trocken?
Wir haben mit der Eltern- und Familienberaterin Hilke Tiedt über das Thema gesprochen und eine wundervoll beruhigende Antwort erhalten: "Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn dein Kind dazu bereit ist." Der Zwillingsmama und ehemaligen Erziehern ist eine Botschaft in diesem Kontext enorm wichtig: "Wir wollen weg von dem Erwartungsdruck an unsere Kinder und an uns als Eltern: 'Wann muss mein Kind was können'... Statt zu vergleichen dürfen wir uns und vor allem unseren Kindern vertrauen." Sie plädiert dafür, den Kleinen genau zuzuhören. Kleine Menschen äußern diesen großen Wunsch meist von ganz allein. Ein zum Trocken-Werden-Drängen bringt rein gar nichts – nur weil Piet und Emma aus der Kita auch schon ohne Windel schlafen.
Ihr möchtet wissen, ob euer Mini grundsätzlich schon bereit ist trocken zu werden, dann findet ihr in diesem Artikel noch mehr Infos:
Wie erkenne ich dann, ob mein Kind bereit ist, ohne Windel zu schlafen?
Wenn das Kind jeden Morgen mit einer trockenen Windel aufwacht, ist der Zeitpunkt sicherlich reif. Nun sollte man ein entspanntes Gespräch mit seinem kleinen Gegenüber suchen und einfach fragen: "Wollen wir heute Abend mal ohne Windel schlafen?" Ganz ohne Druck! Vielleicht äußert euer Kind, den Wunsch windelfrei zu schlafen, auch von ganz allein. Umso schöner. Aber selbst wenn die Windel noch häufig gefüllt ist, kann man ab einer gewissen Zeit nach dem Trockenwerden am Tag, den ersten Versuch einer windelfreien Nacht ruhig wagen. Immer in Absprache mit eurem kleinen Schatz natürlich.
Gut zu wissen: Tiefe Schläfer können unter Umständen länger brauchen, um nachts trocken zu werden. Jungen statistisch gesehen auch. Macht euch bitte keine vorschnellen Sorgen, falls dieser Prozess also länger bei euch dauert. Jedes Kind hat seinen eigenen Rhythmus.
Und wenn doch mal was daneben geht?
"Es können unruhige Nächte werden, darauf sollten sich Eltern einstellen. Mit diesem Mindset lässt sich alles leichter durchleben", empfiehlt Familiencoach Hilke Tiedt. Wenn etwas daneben geht, kein großes Theater darum machen. Im Gegenteil. Besser: Das Kind weiter bestärken und loben, wenn es dann wieder rund läuft. Und für den Notfall einfach gut vorbereitet sein: Wechselkleidung und ein Extra-Laken sollte stets griffbereit liegen.
Mein Kind nässt sich auch im Grundschulalter noch ein...
Sollte ein Kind sich mit 6 Jahren immer noch regelmäßig nachts einnässen, sollte das Thema beim Kinderarzt angesprochen werden. Dann kann untersucht werden, ob die Ursache physisch oder psychisch ist und wie dem Kind weitergeholfen werden kann.
Mehr zu dem Thema "Nächtliches Bettnässen" lest ihr in diesem Interview mit der Kinderurologin Dr. Anne-Karoline Ebert: