Kolumne @erziehungmitherz

Drei Dinge, die alle Eltern mit Kleinkind wissen sollten

In unseren Kolumnen lassen wir Eltern zu Wort kommen, die aus ihrem Alltag berichten. Der ist mal laut und mal leise, mal nervenaufreibend und mal gemütlich, mal chaotisch und mal organisiert, aber auf jeden Fall immer eins: einzigartig. Heute schreibt Kyra über drei Aspekte einer bedürfnisorientierten Erziehung.

Im Umgang mit Kleinkindern und unseren Reaktionen auf sie, sollten wir ein paar Dinge beachten.© Foto: Getty Images/Maskot
Im Umgang mit Kleinkindern und unseren Reaktionen auf sie, sollten wir ein paar Dinge beachten.

Drei Punkte, die mir unglaublich am Herzen liegen. Für mich sind genau das auch wesentliche Aspekte einer bedürfnisorientierten "Erziehung". Wir erwarten häufig Handlungen von Kindern, die sie schlichtweg einfach noch nicht erfüllen können. Dass dies auf beiden Seiten zu Frust führen kann, ist dann selbstverständlich.

Entwicklung der Selbstwahrnehmung bei Kindern

Kleinkinder sind noch nicht in der Lage sich in andere hineinzuversetzen und hineinzufühlen. Ja, genau. So simpel ist es im Endeffekt. Empathie muss gelernt werden. Und das dauert. Im Schnitt bis zu vier Jahre! Hierfür ist die Wahrnehmung des eigenen Ichs entscheidend, die mit der Autonomientwicklung einher geht.

Diese lange und anstrengende Phase hat also durchaus einen sehr wichtigen Hintergrund: Das Kind muss sich als eigenständige Person wahrnehmen können, um die Gefühle anderer zu verstehen. Hier heißt es vorleben, spiegeln und erklären.

Empathie bei Kindern fördern

Sie sind also nicht in der Lage einen Perspektivenwechsel zu vollziehen ...

Wenn euer Kind beißt, haut, wirft oder anderen Kindern etwas wegnimmt, geschieht dies niemals aus böser Absicht heraus. Nein, denn euer Kind versteht eben nicht, dass dies dem Gegenüber Schmerzen zufügt oder es das andere Kind damit eventuell verärgern könnte.

Solche Situationen sollten immer sprachlich begleitet werden, damit das Kind lernen kann, dass man Gefühle verbalisieren kann und es irgendwann darauf zurückgreifen kann. "Ich sehe, dass du ganz schön sauer bist. Ich verstehe, dass dich das ärgert. Brauchst du gerade Hilfe/ eine Umarmung?"

Emotionalität von Kindern verstehen

Sie haben keine Impulskontrolle ...

Das ist ein wichtiger Aspekt in Anbetracht der Autonomieentwicklung. Kinder haben meist Pläne im Kopf, die wir Erwachsene häufig nicht verstehen oder wahrnehmen. Oder ignorieren ... Wir reißen das Kind aus einer Handlung heraus, um es zum Beispiel zu wickeln. In solchen Momenten übernimmt das sogenannte emotionale Gehirn und der präfrontale Kortex, zuständig für die Vernunft, setzt einfach aus. Worte erreichen das Zentrum nicht. Es muss erst Oxytocin ausgeschüttet werden. Dies gelingt über Nähe und Verständnis.

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