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Bei guten Wetter zieht es uns alle nach draußen in die Natur. Neben Mücken, Zecken und dem Riesenbärenklau "lauert" im Sommer eine weitere Gefahr auf uns. Seit einigen Jahren sieht man immer häufiger in ganz Deutschland schrill-gelbe Warntafeln mit der Aufschrift: "Achtung, Eichenprozessionsspinner! Allergiegefahr!". Besonders an Autobahnen, aber auch an Waldrändern, in Schwimmbädern, Sportstätten oder in vielen Parks sind die Tiere eine echte Plage geworden. Durch den Klimawandel verbreitet sich die Art nämlich zunehmend auch hierzulande aus.
Symptome nach Kontakt mit dem Eichenprozessionsspinner
Gefährlich sind nicht die Nachtfalter selbst, sondern ihre giftigen Raupen. Häuten sich diese, entwickeln sie kleine Brennhärchen mit Widerhaken, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Bei Hautkontakt verursacht diese allergische Reaktionen (Raupendermatitis). Innerhalb kürzester Zeit können starke Rötungen, Juckreiz, Brennen und vereinzelt Nesselsucht (Quaddeln und Pusteln) auftreten. Betroffen sind dünne Hautpartien und diese, die nicht von Kleidung bedeckt sind, wie das Gesicht, der Hals und die Ellenbogenbeuge. Beim Kontakt mit den Augen oder Atemwegen können die Reaktionen sehr stark ausfallen. Werden die Brennhaare der Eichenprozessionsspinner Raupen eingeatmet, kann das zu Husten, Asthma und Bronchitis oder sogar Atemnot führen. In den schlimmsten, aber zum Glück seltenen Fällen, droht ein allergischer Schock.
Auch eine Bindehautentzündung, Schwindel, Fieber oder Müdigkeit können Anzeichen für den Kontakt mit den Brennhärchen sein.
Bei Spaziergängen mit Kindern auf Nester achten
Das Problem: Selbst wenn die Eichenprozessionsspinner-Raupen ihre Nester verlassen haben, verbleiben diese am Baum – mitsamt den Kokonresten und Brennhaaren. Wenn es sehr windig oder stürmisch ist, fallen die Nester häufig von den Bäumen und werden dann nur allzu gern von Kindern erkundet. Sie sehen auch wirklich spannend aus! Diese Gebilde sind aber trotzdem noch gefährlich und können auch am Boden liegend noch schwere allergische Reaktionen auslösen. Achtet also auf euren Spaziergängen unbedingt darauf, was eure Kleinen in die Finger nehmen!
Lose Härchen der Eichenprozessionsspinner-Raupen können von Wind übrigens mehrere hundert Meter weit getragen werden und an der Kleidung und der Haut haften bleiben. Auch wenn eure Kids also nicht mit einem Nest "gespielt" haben, kann es zum Kontakt kommen – sogar beim Baby im Kinderwagen.

Erste Hilfe bei Kontakt mit Eichenprozessionsspinnern
Habt ihr den Verdacht, dass ihr oder euer Kind in Kontakt mit einem Nest oder Härchen der Eichenprozessionsspinner hattet, helfen folgende "Hausmittel":
- Ab unter die Dusche! Spült Haare und auch Augen gründlich mit Wasser aus.
- Wechselt die Kleidung (am besten draußen) und wascht diese bei 60 Grad. Schuhe mit Wasser reinigen.
- Wenn ihr auf der Kleidung oder der Haut Raupenhärchen seht, entfernt diese mit einem Streifen Klebeband.
- Betroffene Hautstellen vorsichtig kühlen.
WICHTIG: Bei Hautreaktionen sucht euren Kinderarzt auf! Dieser kann kortisonhaltige Cremes oder Antihistaminika empfehlen. Bei Atemnot sofort den Rettungsdienst alarmieren!
Weist den Arzt am besten auf den (möglichen) Kontakt mit den Prozessionsspinnern hin.
Wie Kinderhaut nach dem Kontakt mit dem Eichenprozessionspinner-Haaren aussieht, zeigt kids.doc.de auf Instagram.
Übrigens: Auch für Hunde und andere Haustiere sind die Nester gefährlich, weist Hundetrainer Mark Karlstedt auf der Seite seiner Hundeschule hin:
Eichenprozessionsspinner-Auftreten melden
Wenn ihr ein oder mehrere Nester des Eichenprozessionsspinners entdeckt habt, könnt ihr dieses beim zuständigen Forstamt (gibt auch Auskunft über die aktuelle Verbreitung) oder bei eurer Gemeinde- oder Stadtverwaltung melden. Dann werden die nötigen Maßnahmen ergriffen: Die Nester können, im Rahmen der Machbarkeit, unschädlich gemacht, oder auch Wege gesperrt werden.
Bei einem Befall im eigenen Garten wendet euch an das Ordnungs- oder Grünflächenamt.