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Sie sieht total harmlos aus – und doch hat es diese Pflanze in sich: Der Riesenbärenklau, auch Herkulesstaude genannt, kann zu fiesen Verbrennungen mit Blasenbildung führen. Und das schon bei kleinstem Kontakt! Besonders Kinder können die Gefahr nicht einschätzen und verstecken sich beispielsweise gerne hinter der großen Pflanze. Oder benutzen die Stiele, um Schwerter oder Blasrohre zu basteln.
UV-Licht führt zu schweren Verbrennungen

Mit fatalen Folgen: Kommt die Haut mit der milchigen Flüssigkeit des Riesenbärenklaus in Kontakt und wird dann Sonnenlicht ausgesetzt, bildet sich ein juckender und brennender Hautausschlag mit auffälliger Blasenbildung. "Diese Pflanzen können in Kombination mit Sonneneinstrahlung sehr schwere Hautschäden verursachen, die Verbrennungen gleichen und auch so behandelt werden müssen. Es ist jedoch nicht unbedingt eine direkte Sonneneinstrahlung nötig, um eine Reaktion auszulösen. Auch die Einwirkung von UV-A-Strahlung bei einer dünnen Wolkendecke kann ausreichen", warnt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Häufig sind Beine, Füße, Gesicht, Hals und Unterarme betroffen, da sie nicht mit Kleidung bedeckt und dem Gift der Pflanze und UV-Strahlung schutzlos ausgesetzt sind.
Besonders gemein: Die Hautschäden treten oft erst zwei bis drei Tage später nach Kontakt mit der giftigen Pflanze auf. Eltern können sich den heftigen Hautausschlag dann nicht erklären und auch beim Arzt nicht benennen.
Erste Hilfe bei Kontakt mit Riesenbärenklau
"Wenn Kinder mit Pflanzensaftspritzern in Kontakt kommen, sollten Eltern die betroffenen Hautstellen gründlich mit Wasser und Seife waschen", rät Dr. Kahl. "Betroffene Kinder sollten die Sonne für zwei Tage meiden und auch aufs Schwimmen verzichten. Die angegriffenen Hautareale sollten mit Sonnencreme geschützt werden. Schwellungen und Entzündungsreaktionen können Eisbeutel und feuchte Kompressen lindern."
Falls Wasser und Seife gerade nicht vorhanden sein sollten, weil man sich zum Beispiel auf einem Ausflug befindet, die Stelle unbedingt sofort abdecken, sodass kein Sonnenlicht auf die Haut treffen kann. Falls Pflanzensaft in die Augen gelangt sein sollte, müssen diese umgehend gründlich mit Wasser ausgespült werden.
Bei stark entzündeter Haut sollten Eltern mit ihren Kindern einen Arzt aufsuchen. Die Blasen dürfen nicht selber geöffnet und sollten auch nicht mit Wund- und Heilsalbe eingeschmiert werden.
So erkennt man Riesenbärenklau

Furocumarine heißt das Gift, das im Riesenbärenklau steckt, und phototoxisch wirkt, also in Kontakt mit Sonnenlicht seine Wirkung entfaltet. Die zwei bis fünf Meter hohe Pflanze wächst vorrangig an Flussufern, Waldwegen und Straßenrändern. Die Blätter sind stark gezackt, die Blüten weiß und der dicke Stängel rötlich gesprenkelt.
Entdeckt man Bärenklau, sollte man unbedingt die Stadt oder Gemeinde informieren, damit das giftige Gewächs entfernt wird.
Auch im Garten können übrigens Pflanzen wachsen, die phototoxisch wirken. Dazu gehören unter anderem Petersilie, Dill, Anis, Echter Sellerie und Echter Koriander, manche Wiesengräser, Schierlingskraut, Knorpelmöhre und Zitrusgewächse (Zitrone, Limette), Feigen, Maulbeeren, Bergamotte und die Blätter der Karotte. Die Konzentration des Gifts (Urushiole oder Furocumarine) ist in diesen Pflanzen aber längst nicht so hoch wie im Riesenbärenklau. Eltern sollten daher gut aufpassen, wo ihre Kinder spielen. Jetzt im Sommer ist die Konzentration in den Blüten des Riesenbärenklaus am höchsten – und somit richtig gefährlich.