Klartext

Kita-Leiterin: "Diese typischen Eltern-Sätze bringen jede Erzieherin auf die Palme"

Auf 20 Kinder aufzupassen ist anstrengend? Von wegen! Manchmal sind die Eltern viel schlimmer. Eine Kita-Leiterin erzählt aus ihrem Alltag …

Erzieherin bastelt mit Kindern.© iStock/vgajic
Erzieherinnen müssen sich nicht nur um die Kinder kümmern, sondern oft auch um die Eltern.

Es herrscht Personalknappheit, immer wieder Notbetreuung, und dann geht zu allem Übel auch schon wieder ein Magen-Darm-Infekt um. Keine Frage: Das Thema Kita hält wohl so ziemlich alle Eltern auf Trab. Die Erzieherinnen und Erzieher werden da schnell mal zu Blitzableitern, die den geballten Frust abbekommen. Wie sehr sie sich Tag für Tag aufreiben, um "ihren" Kindern trotz schwieriger Bedingungen ein behütetes und liebevolles Umfeld zu bieten, gerät da manchmal in Vergessenheit. Dabei sind es oft sogar die Eltern selbst, die den pädagogischen Fachkräften das Leben schwer machen ...

Leni arbeitet seit 2,5 Jahren als Kita-Leitung. Sie sagt: "Ich liebe meinen Job, die Begleitung der Kinder in ihrer Entwicklung und die Zusammenarbeit mit den Familien. Doch manchmal ist genau das auch das herausforderndste am Beruf als pädagogische Fachkraft. Denn genau wie Eltern manchmal das Gefühl haben, sich bei ihren Kindern den Mund fusselig zu reden, haben auch wir in der Kita das Gefühl, vieles mehrfach sagen oder ansprechen zu müssen und dabei doch auf viel Unverständnis zu stoßen. Dabei könnte die Zusammenarbeit doch eigentlich so einfach sein – denn schließlich wollen wir doch alle dasselbe: Den Kindern das Beste mit auf ihren Weg geben, sie beschützen und in ihrer Entwicklung unterstützen und begleiten."

Kita-Leiterin Leni verrät, welche Eltern-Sätze so richtig nerven:

"Es ist nur ein Kindergarten. Übertreiben Sie mal nicht so"

Nur eine Kita, aber trotzdem nicht das Smaland bei IKEA. Wir haben einen gesetzlichen Bildungs- und Erziehungsauftrag und sind keine Aufbewahrungsstation während der Arbeitszeiten oder der Termine der Eltern. Bei uns findet Bildungsarbeit statt, unser Alltag ist die Kindheit Ihrer Kinder. Viele Kinder sind bis zu neun Stunden bei uns, jeden Tag. Das ist wie ein ganzer Arbeitstag. Daher ist es nicht nur eine Kita, sondern ein großer Teil der Kindheit, des Großwerdens, des Vorbereitens auf die Schule. Und schließlich spielt der Kindergarten ja plötzlich doch so eine große Rolle, wenn mal etwas nicht so gut läuft beim Kind, oder?

"Bitte achten Sie darauf, dass mein Kind nicht dreckig wird."

Wenn ein Kind am Ende des Kita-Tages noch sauber ist, haben wir als pädagogische Fachkräfte irgendetwas falsch gemacht. Dann gab es wohl kein Mittagessen, kein kreatives Ausprobieren mit Farben und Kleber und draußen waren wir dann wohl auch nicht. Dreckig gehört in unseren Augen dazu und wird von uns ausdrücklich unterstützt. Daher bleiben weiße Baumwollstrumpfhosen, Lackschuhe und Blusen bitte zu Hause, wenn diese nicht schmutzig werden oder kaputtgehen dürfen.

"Mein Kind hat gestern zwar gespuckt, aber heute ist es fit."

Ja, und trotzdem nehmen Sie es bitte wieder mit nach Hause. Das sind die Regeln des Infektionsschutzgesetzes und Gesundheitsamtes und wir schützen Ihr Kind, die anderen Kinder und auch uns Fachkräfte, in dem wir uns an diese Regeln halten. Wir verstehen, dass der gesellschaftliche Druck und die Forderungen von Arbeitgeber*innen immer krasser werden und Sie als Eltern somit leider auch immer wieder dazu gezwungen werden, Ihr krankes Kind zu uns zu bringen, um arbeiten gehen zu können. Denn "Kind krank Tage" sind nun einmal begrenzt. Aber könnten Sie es sich verzeihen, an einer Scharlach-Infektionskette schuld zu sein oder gar eine ganze Kita mit Magen-Darm lahmzulegen, nur weil sich nicht an die Vorgaben gehalten wurde? Und wenn wir dann deswegen die Kita schließen müssen, hat Ihnen der eine Tag, an dem Sie Ihr Kind krank zur Kita gebracht haben, auch nichts gebracht. Und seien Sie sich sicher: Kinder erzählen "Geheimnisse" wie Fiebersaft am Morgen vor der Kita übrigens immer (wenn Sie wüssten, was wir alles wissen ...).

"Wo sind die Hausschuhe von meinem Sohn? Und die Matschhose fehlt auch!"

Suchen Sie sich die Sachen doch bitte selbst aus der überfüllten Fundkiste und zeigen Sie uns, welche Sachen zu Ihrem Kind gehören. Denn ohne Namenskennzeichnung ist dies für uns bei 50 Kindern nahezu unmöglich. Und nein, Ihr Kind findet seine eigenen Sachen meist auch nicht, denn je nach Angebot bei den Supermärkten haben zeitweise viele Kinder die gleichen Gummistiefel oder Brotdosen wie die anderen Kinder. (Und ja, manchmal können wir Kleidung dem Waschmittelgeruch der Familien zu ordnen – aber diese Superkraft behalten wir meistens lieber für uns.)

"Das kann ja der Kindergarten übernehmen."

Trocken werden, Schnuller abgeben, ohne Mittagsschlag auskommen – das sind häufig Entwicklungsaufgaben, die auf uns in der Kita übertragen werden sollen. Dabei sind wir eigentlich nur eine familienergänzende Institution. Wir greifen Aspekte und Themen der Kinder aus deren Lebenswelt auf, begleiten und beraten. Natürlich schauen sich Kinder in der Kita Dinge von anderen Kindern ab und entwickeln sich so weiter. Aber wir werden kein Kind dazu auffordern, den Schnuller abzugeben, wenn es noch nicht so weit ist.

      Was ist eigentlich eine gute Mutter?

      Bad Mom: Wie ich eine schlechte Mutter wurde, um die beste für meine Kinder zu sein© Junior Medien

      Silke Schröckert hat herausgefunden: Sie selbst ist es nicht. Ziemlich enttäuschend einerseits, denn sie wollte es doch so, so gern sein! Andererseits hat die Autorin festgestellt: Wenn sie selbst aufhört, immer "gut" oder gar "perfekt" sein zu wollen, geht es nicht nur ihr selbst besser – sondern der ganzen Familie.

      In ihrem neuen Buch "Bad Mom" erzählen Silke Schröckert und ihre Gastautorinnen von vergessenen Brotdosen und verpassten Schulveranstaltungen, von viel zu langen Fernsehzeiten und unfassbar ungesundem Abendessen, von selbstgekauften statt selbstgemachten Geburtstagskuchen, von ungeputzten Zähnen und Pyjamas unter Wintermänteln. Und vor allem: von glücklichen Kindern.

      Silke Schröckert: "Bad Mom" (ab 6. Mai 2023, 18,95 Euro, Junior Medien)

      "Ihr habt ja heute wieder nur gespielt."

      Richtig. Und dabei hat Ihr Kind so viel gelernt. Es hat sich in eine große Gruppe eingefügt und sich dort an Regeln und Umgangsformen erinnert, etwas zum Spielen gefunden, was es interessiert; es hat herausgefunden, wie viele Bausteine man übereinander stapeln kann, bis der Turm umfällt und welche Farbe Gelb und Blau gemischt ergibt. Ihr Kind kann nun nach unzähligen Versuchen alleine auf die Rutsche klettern und hat zudem ein Gänseblümchen genaustens untersucht. Und ganz nebenbei hat es seinen Wortschatz erweitert und sich als selbstständiges und selbstwirksames Wesen wahrgenommen. Super Bedingungen für eine tolle Entwicklung! Und das "nur durch Spielen"! Und wir saßen übrigens nicht Kaffee trinkend daneben, sondern haben Ihr Kind in diesen Schritten beobachtet, begleitet und unterstützt, die Entwicklung dokumentiert und nun freuen wir uns darauf, sie Ihnen als Eltern mitzuteilen.

      "Mein Kind muss auf jeden Fall Mittagsschlaf machen!"

      Wenn es das will, natürlich. Wir verstehen, dass müde Kinder manchmal unausstehlich sein können, jedoch werden wir kein Kind dazu zwingen, zu schlafen. Auch wenn das bedeutet, dass es im Auto auf der Heimfahrt einschlafen wird. Ein Kind ist in der Lage, seine eigenen Bedürfnisse zu bemerken und zu äußern. Daher bieten wir Optionen an, sich auszuruhen und die Kinder können selbst wählen. Zudem muss bedacht werden, dass Kinder zu Hause meistens nicht mit zehn anderen Kindern in einem Raum schlafen und daher das zur Ruhe kommen noch etwas anders ist, als in der Kita.

      "Mein Kind darf heute auf gar keinen Fall Mittagsschlaf machen!"

      Auch das verstehen wir. Schließlich wird es sonst abends vermutlich erst sehr spät einschlafen. Jedoch schlafen manche Kinder bereits am Mittagstisch vor Erschöpfung nach einem aufregenden Kita-Vormittag mit einer Nudel in der Nase oder dem Kopf in der Tomatensoße ein. Dass wir da dem Kind anbieten, sich auszuruhen, ist hoffentlich selbstverständlich.

        "Ich erwarte ein Muttertagsgeschenk."

        Uns ist es wichtig, dass die Kinder zu keinen Angeboten gezwungen werden, nur weil dies erwartet wird, "immer schon so gemacht wurde" oder "eben dazu gehört". Wenn ein Kind etwas basteln möchte, aus freien Stücken, gerne. Wir unterstützen dann auch. Aber wir werden nicht 50 gleiche Geschenke basteln, an denen am Ende dann doch meistens nur die pädagogische Fachkraft gearbeitet hat. Das gilt übrigens auch für Vatertage und Weihnachten.

          "Drei Tage Eingewöhnung reichen doch, oder?"

          Kann sein, aber eher unwahrscheinlich. Je nach Eingewöhnungsmodell der Kita planen wir zwei bis vier Wochen ein. Manche Kinder verabschieden sich auch bereits am zweiten Tag ohne Probleme von ihren Eltern, manche brauchen dafür zwei Monate. Es kann auch mal passieren, dass wir eine Woche Pause einlegen und dann noch einmal neu starten. Manchmal klappt es mit Opa als Begleitperson besser als mit Mama. Mal sind die gemeinsamen Mahlzeiten der Knackpunkt, damit eine Trennung klappt. Die Eingewöhnung hängt immer auch vom Alter, den Erfahrungen mit Fremdbetreuung und dem Entwicklungsstand Ihres Kindes ab. Wichtig: Ihr Kind bestimmt den Ablauf und die Dauer der Eingewöhnung. Planen Sie dies bitte ein.

          "Das macht mein Kind zu Hause nie."

          Möglich, daher ist der Austausch mit Ihnen so wichtig. Damit wir herausfinden können, ob durch die Kita Verhaltensweisen verstärkt werden. Schließlich ist Ihr Kind gerade vermutlich das erste Mal in einer größeren Gruppe über mehrere Stunden, muss sich im Kita-Alltag einfügen und die vielen Eindrücke verarbeiten. Daher kann es passieren, dass sich Ihr Kind in der Kita anders verhält als zu Hause. Und auch hier gilt: Ehrlichkeit ist die Basis für unsere Zusammenarbeit. Und: Bitte glauben Sie uns, wenn wir im Entwicklungsgespräch solche Dinge ansprechen. Das tun wir nicht, um Sie oder Ihr Kind bloßzustellen oder Sie zu ärgern, sondern um Ihr Kind bestmöglich unterstützen und fördern zu können.

          "Mein Kind mag das eh nicht essen. Ich gebe ihm eine Brotdose mit."

          Lassen Sie es uns erst einmal versuchen. Kinder essen im Gruppengeschehen oft ganz anders als zu Hause, trauen sich plötzlich an die grünen "gefürchteten" Erbsen, schlürfen genüsslich die "eklige" Gemüsesuppe und probieren auch mal etwas ganz Neues wie Senfeier aus. Eben, weil es die Freundinnen oder Freunde auch machen oder das Essen in der Kita anders aussieht oder riecht als zu Hause. Wir lassen erst einmal probieren und schauen dann weiter.

          "Mein Kind soll auf gar keinem Fall von Ihrem Kollegen gewickelt werden!" 

          Wir bitten hiermit inständig darum, von so einem Generalverdacht den männlichen Fachkräften gegenüber abzusehen. Wenn Sie Fachkräften sexuelle Gewalt oder ähnliches unterstellen wollen, dann unabhängig vom Geschlecht. Jede Fachkraft – egal welchen Geschlechts – hat regelmäßig ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen. Jede Kita hat ein Kinderschutzkonzept mit festen Handlungsrichtlinien im Umgang mit Kindern. Ein Konzept, in welches Sie als Eltern jederzeit einen Blick hineinwerfen können. Wir reflektieren uns und unser Verhalten Kindern gegenüber regelmäßig und kontrollieren uns in unserem Team gegenseitig. Haben Sie Vertrauen und kommen Sie bei Bedenken auf uns zu. Aber bitte vorurteilsfrei und nicht pauschalisierend. Wir schätzen jede – zurzeit leider doch so seltene – männliche Fachkraft.

          "Mein Sohn soll aber bitte nicht in der Puppenecke spielen!"

          Ihr Sohn zeigt gerade Interesse an Puppen, Kochen und Rollenspielen? Er spielt gerne mit den Mädchen in seiner Gruppe, malt mit den pinken Stiften und verkleidet sich auch mal als Prinzessin? Super! Ihr Sohn denkt nicht in den klassischen Rollenklischees. Er ist neugierig, probiert sich aus und geht offen auf die Welt zu. Und das ist genauso okay, wie wenn Mädchen Hosen tragen, mit den Autos spielen und im Matsch herumtollen. Denn Spielzeug, Kleidung und Farben sind für alle da!

          "Sonst hole ich mein Kind immer früher ab. Nun bin ich einmal eine halbe Stunde zu spät ..."

          Ja, und diese halbe Stunde müssen Sie nun leider auch bezahlen. Genau deshalb gibt es feste Absprachen und Betreuungsverträge. Schließlich mussten dadurch auch zwei Fachkräfte Überstunden machen, wodurch sie nun an anderer Stelle fehlen werden. Auch wir haben – man mag es kaum glauben – Feierabend, Termine und ein Privatleben. Und im Supermarkt kann man schließlich auch nicht länger einkaufen als die Öffnungszeiten erlauben. Natürlich kann es immer mal passieren, dass ein Notfall dazwischenkommt oder Sie im Stau stehen. Aber bitte melden Sie sich dann rechtzeitig, sodass wir und auch Ihr Kind sich keine Sorgen machen und wir dann einen Plan B für die Notfallbetreuung entwickeln können.

          "Diese Info habe ich nicht bekommen!" 

          Schade, Sie sind also an unserer Info-Pinnwand am Eingangsbereich vorbeigelaufen und haben die E-Mail nicht erhalten, unsere Info-App mit Benachrichtigungen und Messenger scheint defekt zu sein und die Eltern-WhatsApp-Gruppe hat Sie auch nicht erreicht? Und die Einladung zum Elternabend? Zum Entwicklungsgespräch? Das ist ja merkwürdig ... Für uns ist das in Ordnung, wenn kein Interesse an den Neuigkeiten aus der Kita besteht. Und ja, dann kann es mal passieren, dass man morgens vor geschlossener Kita steht oder ein Kind nicht ausgerüstet ist für einen tollen Ausflug. Aber dann ist das so ... Die Zeiten von Telefonketten sind bei uns nämlich schon lange vorbei. Wir haben so viele Wege, um jeden zu erreichen, persönlich, digital, auf verschiedenen Sprachen. Bitte werfen Sie uns also nicht vor, wir hätten nicht ausreichend informiert.

          "Ein Supermarkt schließt auch nicht einfach, nur weil wenig Personal da ist."

          Das können wir nicht einschätzen. Bei uns geht es jedoch – anders als im Supermarkt – um die Sicherheit der Kinder. Wir haben einen gesetzlich vorgegebenen Betreuungsschlüssel, der eingehalten werden muss. Und zwar durch pädagogische Fachkräfte und nicht durch Auszubildende, die Reinigungskraft oder andere Eltern. Daher werden Gruppen mal zusammengelegt oder gar ganz geschlossen, wenn zu wenig Personal da ist. Und ja, das passiert auch mal plötzlich. Schließlich sind auch wir nur Menschen, die krank werden können (auch durch kranke Kinder in der Kita) oder deren eigene Kinder erkranken.

          "In anderen Kitas ist das aber nicht so!" 

          Die andere Kita macht bei großer Personalnot nicht zu, sondern hält die Betreuung trotz Sicherheitsrisiko im Sinne der Berufstätigkeit der Eltern aufrecht? Die andere Kita hat im Sommer nicht geschlossen, hat aber auch viel mehr personelle Ressourcen, auf die sie zurückgreifen kann? In der anderen Kita wird jeden Tag von einer hauseigenen Küchenkraft das Essen frisch zubereitet und kein Essen angeliefert? Nicht falsch verstehen. Wir finden es super, wenn sich Eltern auch einrichtungsübergreifend austauschen und Kitas vergleichen. Schließlich vertrauen Sie uns Ihr Wertvollstes an. Aber bitte schauen Sie auch, was Sie genau vergleichen. Wir haben gesetzliche Vorgaben, an die wir uns strikt halten. Im Sinne des Kinderschutzes und unserer Fürsorgepflicht. Bitte bedenken Sie auch, dass die verschiedenen Einrichtungen unterschiedliche Rahmenbedingungen haben, z.B. ein anderes Konzept, ein anderer Träger, mehr Budget oder andere Kooperationspartner*innen, sodass andere Dinge möglich oder eben nicht möglich sind. Kommen Sie gerne mit Ideen oder Nachfragen auf uns zu, aber bitte werfen Sie uns nicht vor, nicht das Bestmögliche für die Kinder herauszuholen – oder, dass wir uns mehr an die Regeln halten als andere.

          "Haben Sie erst einmal eigene Kinder. Sie können das doch gar nicht beurteilen."

          Eine Ärztin oder ein Arzt hat auch nicht jede Krankheit durchmachen müssen, bevor sie oder er Sie behandeln darf. Bitte sprechen Sie uns nicht unsere zwei bis fünf Jahre lange Ausbildung und unsere Berufserfahrung ab. Gerade durch die vielen verschiedenen Kinder und Familien, die wir im Laufe unserer beruflichen Laufbahn begleiten, können wir auf einen sehr großen Erfahrungsschatz zurückgreifen. Und vielleicht hilft manchmal gerade der Fakt, keine Mutter oder kein Vater zu sein, gemeinsam mit Ihnen als Eltern eine Situation aus fachlicher Sicht einzuschätzen.

          "Was die im Kindergarten wohl von uns denken?!"

          Erst einmal nehmen wir jedes Kind und jede Familie so an, wie sie ist. Wir verstehen uns als familienergänzende und -unterstützende Einrichtung. Wir melden nicht jeden dreckigen Pullover, vergessenes Frühstück oder Familienstreit dem Jugendamt. Ihr Kind erzählt uns stolz, den ganzen Tag vor dem Fernseher verbracht zu haben und das Abendessen gab es mal wieder von McDonalds? Dafür wird es sicher gute Gründe haben. Vielleicht brauchten Sie einfach mal eine Auszeit nach der Arbeit. Vielleicht gab es einen familiären Notfall. Vielleicht auch nicht.

          Elternsein ist nicht einfach, Kinder in ihrer Kindheit begleiten ist nicht einfach. Von allen Seiten zerrt die Gesellschaft an Eltern, schreibt vor, was gut und was schlecht ist für Kinder und was "gute Eltern" ausmacht. Wir wissen das und verurteilen nicht. Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn Sie Unterstützung brauchen, Fragen haben oder einfach mal etwas loswerden wollen.

          Kita-Leiterin Leni

          Abschließend bin ich mir sicher, dass Sie als Eltern genauso eine lange Liste erstellen können über die typischen Aussagen und Themen von pädagogischen Fachkräften in Kitas. Wie oft haben Sie uns wohl schon sagen hören "Heute war alles gut!" oder "Der Paul hat heute ganz toll in die Windeln gemacht ..."?

          Leni schreibt auf ihrem Instagram-Profil "leiten.pech.pannen" über ihre Erfahrungen aus dem Kita-Alltag.

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