Mit dem richtigen Ranzen macht der Schulweg keine Probleme.© Foto: Getty Images
Mit dem richtigen Ranzen macht der Schulweg keine Probleme.

Ob mit Sternen, Blümchen, Superhelden, bunt gemustert oder uni: Die Auswahl an Tornistern ist riesig. Zum Glück wissen zukünftige Abc-Schützen meist schon ganz genau, was sie wollen. Ein angemessenes Modell muss aber noch mehr können, als nur gut aussehen. Es sollte leicht, robust und gut zu tragen sein und: die Kennzeichnung DIN 58124 besitzen. Diese Norm formuliert Anforderungen an die Qualität (zum Beispiel Wasserdichtigkeit und Stabilität), an die ergonomischen Eigenschaften (etwa Polsterung) und an die Sicherheit. Das heißt: Mindestens 20 Prozent der Vorder- und Seitenteile sind mit orangeroten oder gelben Reflektoren bestückt. 

Wieviel darf ein Schulranzen wiegen?

Dass das Gewicht des Schulranzens zehn bis zwölf Prozent des Körpergewichts nicht überschreiten darf, gilt laut Experten heute als überholt. Studien haben ergeben, dass es individuell verschieden ist, wie viel Gewicht ein Kind auf dem Rücken tragen kann. So zeigen zierliche Mädchen und Jungen bereits Anzeichen von Überlastung, wenn das Gewicht des Schulranzens zehn Prozent des Körpergewichts ausmacht, während kräftigere Schüler 20 Prozent des Eigengewichts problemlos tragen können. Dabei gilt: Je jünger und kleiner das Kind, umso wichtiger ist es, darauf zu achten, dass es nicht täglich zu viel Ballast mit in die Schule schleppt! Oft transportieren die Jungen und Mädchen zusätzlich noch Beutel, Taschen, Tüten oder Trinkflaschen mit in die Schule. All das zusammen ist fast immer zu viel für noch im Wachstum begriffene Körper! "Das Schulgepäck sollte nicht mehr als zehn Prozent des Körpergewichts des Kindes betragen. Denn Kinder mit zu schweren Schulranzen müssen mit Verkrümmungen der Wirbelsäule und Verformungen der Füße rechnen", sagt Dr. Dietmar Krause, Ergonomieexperte beim Deutschen Grünen Kreuz e. V.

Eltern sollten beim Kauf des Schulranzens daher unbedingt die Kraft- und Koordinationsleistung und das Trageverhalten ihres Kindes berücksichtigen – und es im Fachgeschäft Probe tragen lassen. Je leichter der Ranzen, desto besser ist übrigens nicht unbedingt die beste Devise: Ab einem bestimmten Punkt geht eine Gewichtsreduzierung nämlich zu Lasten der Polsterung und Stabilität. Inzwischen gibt es aber auch gute Schulrucksäcke, die viele ergonomische Kriterien erfüllen und den Nachwuchs rückenschonend durch die Schulzeit begleiten.

Der richtige Sitz

Die Tragegurte müssen so eingestellt sein, dass sie das Gewicht des Tornisters optimal auf dem Rücken des Kindes verteilen, der Ranzen nah am Rücken getragen wird und mit den Schultern abschließt. Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte: "Denn bei einem zu tief liegenden Ranzen muss das Kind mit den Bauchmuskeln gegenarbeiten und bei einem zu hoch sitzenden Ranzen mit den Rückenmuskeln, um das Gleichgewicht zu behalten." Sind die Tragegurte zu kurz eingestellt, fördert dies einen Rundrücken, sind sie zu lang, tendiert die Haltung zu einem Hohlkreuz. Sicheres Indiz für eine Überlastung ist, wenn das Kind beim Tragen des Schulranzens seine Oberkörperhaltung unnatürlich verändert und sich stark nach vorne oder hinten neigt. Um den Kinderrücken im Alltag so gut wie möglich zu entlasten, ist Bewegung das A und O – auch im Sitzen! Um Rückenschmerzen vorzubeugen, sollten die Kleinen ihre Haltung während des Sitzens regelmäßig ändern. Ausgedehntes Toben in der großen Pause und Sport stärken dem Nachwuchs außerdem den Rücken. 

Der richtige Ranzen: Checkliste für den Einkauf

Wir haben euch eine praktische Checkliste erstellt: Einfach ausdrucken und zum Ranzenkauf mitnehmen. Dann wisst ihr vor Ort genau, worauf ihr achten müsst. Wir wünschen euch viel Spaß beim Schulranzen aussuchen!

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