Janine Steeger – zur Person
Janine Steeger (geboren 1976) ist vom Beruf Fernsehmoderatorin und Journalistin. Sie war jahrelang das Gesicht des RTL-Magazins "Explosiv", das sie bis 2015 moderierte. Kurz darauf kündigte sie ihren Arbeitsvertrag mit RTL, da sie sich lieber ihren Herzensthemen widmen wollte. Daraufhin nahm sie ihre Arbeit als Eventmoderatorin mit Themenschwerpunkt Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf. Zudem setzt sich die Moderatorin für die Kampagne "Vergiss Aids nicht" ein und arbeitet als freie Journalistin. 2020 veröffentlichte sie ihr Buch "Going Green". Seit Juli 2011 ist sie Mutter eines Sohnes.
Weder blau, noch rosa
Mütter in spe machen gerne blau. Und zwar die Wände des künftigen Kinderzimmers. Dreimal dürfen Sie raten, warum. Klar, weil sie einen Jungen bekommen. Mädchen – rosa. Junge – blau. So einfach ist das. Mir war das zu einfach. Unser Kleiner residiert in einem Traum aus Aubergine-grau – ganz ohne Blümchen, Bärchen und andere Niedlichkeiten. Klingt komisch? Sieht aber gut aus!
Immer mit der Ruhe
Mit dem Streichen der Wände haben wir uns übrigens Zeit gelassen. Wie mit der gesamten Babyvorbereitung. Mein Partner und ich waren voll entspannt. So entspannt, dass es andere manchmal schockierte. Die Hebammen im Krankenhaus zum Beispiel, als ich sechs Wochen vor dem Geburtstermin anrief, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen. „Mensch, oh Gott, hui, ähm, das ist, also – Sie sind aber schon ein bisschen spät dran“, bekam ich am Telefon zu hören. Nun ja, immerhin hatte mir mein Arzt versichert, dass es ausreicht, sich sechs Wochen vor dem Entbindungstermin im Krankenhaus zu melden. Er war also genauso entspannt wie wir.
Was soll all der Stress
Ich gehörte nicht zu jenen werdenden Müttern, die im dritten Monat der Schwangerschaft wie aufgescheuchte Hühnchen mit einer To-do-Liste in der Hand im fertig eingerichteten Kinderzimmer auf und ab trippeln und wegen Punkt 2.687 – der „Ford Fiesta“ mit 100 PS zum 18. Geburtstag – nervös werden.
"Ich bewegte mich fortan im Watschelgang"
Es war nicht zuletzt der Bauch, der mich daran hinderte. Der wuchs und wuchs und wuchs – und irgendwann dachte ich: Er kann nicht noch dicker werden. Aber er wurde noch dicker. Wie meine Füße. Die gingen durch die Hitze auseinander wie Tiroler Dampfnudeln. Ich bewegte mich fortan im Watschelgang vorwärts. Und dann war da noch die tägliche Suche nach Dehnungsstreifen... Fazit: Es gab Momente während meiner Schwangerschaft, da hielt ich es für unvorstellbar, noch ein Kind zu bekommen. Jetzt, nachdem ich die Geburt hinter mir habe, sehe ich das natürlich anders. Und ich weiß: Mamis in spe sollten blau machen. Allerdings nicht unbedingt die Wände des Kindeszimmers.