
Natalie Imbruglia
Berühmt wurde Natalie Imbruglia (geboren 1975) durch ihre Rolle in der australischen Seifenoper "Home and away". Außerdem landete sie mit dem im Herbst 1997 veröffentlichten Song Torn und dem dazugehörigen Album Left of the Middle einen internationalen Erfolg. Seitdem sie im Rampenlicht steht, hat sie Höhen und Tiefen erlebt. Lange hatte sie mit den Auswirkungen einer Person des öffentlichen Lebens zu kämpfen. Von 2003 bis 2008 war sie mit Daniel Johns, Sänger, Gitarrist und Songwriter der Band Silverchair, verheiratet.
Lange blieb ihr sehnlicher Kinderwunsch unerfüllt. Doch im Oktober 2019 bekam sie dank künstlicher Befruchtung das, was Ruhm und Reichtum ihr nicht bieten konnten: einen Sohn. Max Valentine bedeutet für sie einen Neustart im Leben – und vielleicht sogar irgendwann einen Musiker-Kollegen.
Umgeben von Musik, Worten und Kreativität
25. August 2020: Ich werde oft gefragt, ob ich meinem Sohn Max etwas vorsinge und ob ich von ihm schon Harmonien zurückgespielt bekomme. Wenn man eine Musikerkarriere hat, ist es naheliegend, sich zu fragen, ob davon etwas vererbt wird. Natürlich kann es sein, dass auch er irgendwann auf der Bühne stehen wird, aber das erscheint mir noch sehr weit weg. Auf jeden Fall wird er von Musik, Worten und Kreativität umgegeben aufwachsen, aber alles andere bleibt ihm überlassen.
"Einfach nur magisch"
Alleine, dass Max hier ist, erfüllt mein Herz so sehr mit Liebe und Freude. Natürlich empfinde ich auch Erleichterung. Wenn eine Frau über 40 ist, entstehen automatisch Gefühle wie Angst und Zweifel, wenn das, was du dir verzweifelt gewünscht hast, endlich wahr zu werden scheint. Und wenn es dann passiert, nachdem man so lange darauf gewartet hat, ist es einfach nur magisch. Mein größter Traum ist endlich in Erfüllung gegangen.
In den Händen der Wissenschaft
Ich weiß, dass wir unser Schicksal mit der künstlichen Befruchtung in die Hände der Wissenschaft gelegt haben, und je älter man wird, desto geringer sind die Chancen, dass es klappt. Doch ich bin es gewöhnt, in meinem Leben Dinge zu versuchen, die unerreichbar erscheinen. Niemals zuvor gab es aber etwas von dieser Bedeutung. Nichts zuvor hat mir das Gefühl gegeben, dass sich endlich eine klaffende Lücke geschlossen hat. Wie gesagt, es ist eine große Erleichterung.
Es ist wichtig weiter zu arbeiten
Ich bin total auf Max fokussiert. Dennoch – oder gerade deshalb – erscheint es mir wichtig, dass ich weiter arbeite. Es wäre sicher nicht gesund, mein früheres Leben komplett zurückzulassen. Ich wollte mich auch auf kommende Projekte freuen. Als ich schwanger war, war das ein neues Album. Natürlich lief das nicht alles nach Plan. Doch es war ein gutes Gefühl, beschäftigt zu sein und ein kreatives Projekt voranzutreiben, auf das ich immer liebevoll zurückblicken werde, da es mit der Geburt meines Sohnes zusammenhängt.
Jeder Moment ist wertvoll
Die unzähligen Glückwünsche haben mich überwältigt. Es ist eine magische Zeit. Ich versuche, jeden Moment mit Max zu genießen. Die Tage vergehen so schnell, aber alle sind unterschiedlich und unglaublich besonders. Definitiv lerne ich jeden Tag etwas Neues über diesen kleinen Menschen. Und gleichzeitig wahnsinnig viel über mich selbst.
Innerer Frieden, Zeit und Harmonie
Das Elternsein führt auch dazu, dass man Schwierigkeiten der eigenen Vergangenheit neu überdenkt. Wenn mir das Rampenlicht, der Trubel um meine Person und der Lärm der Unterhaltungsindustrie zu viel wurden, habe ich mich komplett isoliert, um bei klarem Verstand zu bleiben. Es ist spannend, das jetzt mit meinem Bedürfnis zu vergleichen, mich mit Max zu isolieren. Doch diesmal hat es nichts mit Angst zu tun und ich laufe vor nichts weg. Im Gegenteil. Es ist genau das, was ich will, es gibt mir inneren Frieden, Zeit und Harmonie. Jetzt habe ich gelernt, dass Isolation mit den Menschen, die man liebt, einfach wunderschön ist.