Umstrittener Trend

Vaginal Seeding: Bakterien für Kaiserschnitt-Babys

Kaiserschnitt-Kindern fehlen durch die sterile Umgebung, in der sie geboren werden, die guten Bakterien, die bei einer Spontangeburt von der Mutter auf's Baby übertragen werden. Beim sogenannten Vaginal Seeding wird das Neugeborene nach er Geburt mit Vaginalkeimen eingerieben ... aber nicht alle Ärzte befürworten diese Methode.

Beim Vaginal Seeding wird das Neugeborene nach der Entbindung mit Vaginalkeimen der Mutter eingerieben. © Foto: Getty Images/Amorn Suriyan
Beim Vaginal Seeding wird das Neugeborene nach der Entbindung mit Vaginalkeimen der Mutter eingerieben.

In Deutschland kommt jedes dritte Kind operativ zur Welt. Doch immer mehr Studien zeigen, dass gerade Kaiserschnitt-Babys anfälliger für Krankheiten wie Asthma, Allergien und Diabetes sind. Natürlich Geborene kommen mit zahlreichen Keimen aus dem Vaginalbereich der Mutter in Berührung, die sich noch wochenlang auf der Haut, im Mund und in der Darmflora nachweisen lassen. Sie fehlen bei Kaiserschnitt-Kindern – besonders im Darm können sich keine gesunden Vaginalkeime ansiedeln, und das Immunsystem wird geschwächt. Abhilfe schaffen will das Vaginal Seeding.

Nach dem Kaiserschnitt gibt es Bakterien

Hierbei wird das Baby direkt nach dem Kaiserschnitt unter den Augen und am Mund mit Vaginalsekret der Mutter eingerieben. In ersten Studien wurden so erwünschte Vaginalkeime im Darm der Babys gefunden. Kinderärzte warnen jedoch vor dem neuen Trend, da Neugeborene sich so mit gefährlichen Erregern wie Streptokokken, Herpesviren und Chlamydien infizieren können. Ihr Tipp für ein starkes Immunsystem bleibt das Stillen – ganz natürlich und ohne Infektionsrisiko!

Autorin: Antonia Müller

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