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Wer selbst Kinder hat, mag sich folgende Geschichte keinesfalls nur im Geringsten ausmalen: Das eigene Baby wird nach der Geburt im Krankenhaus verwechselt. Ja, das eigene Kind gelangt durch einen Klinik-Fehler in eine andere Familie. Und zu allem Übel wird es dort nicht geliebt, sondern vielmehr geschlagen. Später gerät es dann sogar ins Waisenhaus. Diese Verwechslungs-Story hat uns schockiert …
Italien: Als Baby im Krankenhaus verwechselt
Unmittelbar nach der Geburt vertauscht das Krankenhauspersonal zwei Babys. Dadurch gelangen die beiden Mädchen zu den falschen Müttern – und werden in den jeweils falschen Familien groß. Besonders gravierend und schlimm ist dieser Fehler vor allem für Antonella: Ihre Kindheit war ein Alptraum! Ihr Vater schlug sie, später musste sie sogar im Waisenhaus leben. Schockierend: Erst nach über 20 Jahren wird die Verwechslung aufgedeckt. Und das Gericht hat nun entschieden, dass Antonella Schadensersatz in Millionenhöhe erhalten soll.
Als Kind vom (falschen) Vater geschlagen
Heute ist Antonella 33 Jahre alt. Und sie muss auf eine schwierige Kindheit zurückblicken: Denn als Kind wurde sie bei der falschen Familie groß, so stellte es sich heraus. In ärmlichen Verhältnissen. Der Vater andauernd arbeitslos, das Essen häufig knapp, so berichtet es die italienische "Gazzetta di Mezzogiorno".
Außerdem wurde die kleine Antonella von ihrem Vater geschlagen. Und ihre Mutter? Nun, die soll ihre Tochter fast nie mit ihrem Namen angeredet haben. Ein liebevolles Zuhause sieht ganz anders aus. Unter solchen Umständen lebte Antonella knapp zehn Jahre lang. Dann verließ der Vater die Familie. Das junge Mädchen kam vorübergehend bei ihren Großeltern unter und anschließend in einem Waisenhaus.
20 Jahre später: DNA-Test beweist Verwechslung bei Geburt
Doch das Schicksal meinte es am Ende noch gut mit Antonella – und ihr weiteres Leben sollte besser werden: Aus dem Waisenhaus kam sie, als sie von einer netten Familie aufgenommen wurde. Diese zog sie groß, wie ihre eigene, leibliche Tochter. Ein Segen. Sie selbst bezeichnet ihren neuen Vater und ihre neue Mutter als "ihre wahren Eltern". Auch noch, als 2012 (mehr als 20 Jahre nach ihrer Geburt) die Krankenhaus-Verwechslung aufgedeckt wurde.
Und so flog der Fehler auf: Ihre leiblichen Eltern stießen zufällig bei Facebook auf ein Foto der jungen Antonella. Dabei fiel ihnen schnell die verblüffende Ähnlichkeit zwischen ihr und ihrer leiblichen Mutter auf. Außerdem sah Antonellas kleine Schwester quasi genauso aus wie Lorena, das Mädchen, das 1989 im Krankenhaus mit Antonella verwechselt worden war. Nach einem DNA-Test war dann alles klar …
Region Apulien muss millionenhohen Schadensersatz zahlen
Ein Nachspiel hat dieser Klinik-Irrtum nicht nur seelisch und emotional. Nein, auch juristisch: Das italienische Gericht sprach Antonella jetzt einen Schadensersatz von einer Million Euro zu – und auch ihre leiblichen Eltern sowie ihr leiblicher Bruder erhalten zusammen knapp 500.000 Euro. Weil die vier Familienangehörigen "ihre familiären Beziehungen nicht vollständig ausleben konnten", entschied das Gericht. Zu zahlen ist die Summe von der italienischen Region Apulien. Denn das Krankenhaus, in dem die beiden Mädchen verwechselt wurde, befand sich in deren Besitz.
Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch Lorena Schadensersatz erhalten wird. Die 33-Jährige ist mit ihrer Schicksalsgeschichte ebenso vor Gericht gegangen. Das Urteil steht aber noch aus.
Ein ungelöstes Rätsel bleibt!
Ein Rätsel bleibt jedoch wahrscheinlich für ewig ungelöst: Wie genau konnten die zwei neugeborenen Mädchen im Jahr 1989 verwechselt werden? Mit dieser Frage müssen sich die Betroffenen nun ein Leben lang quälen …