
Meist bemerken Frauen zuerst am Ausbleiben der Regel, dass ein Baby auf dem Weg ist. Wenn dann die Schwangerschaft bestätigt wird, ist die werdende Mutter meist schon in der fünften oder sechsten der insgesamt 40 Schwangerschaftswochen. Das liegt daran, dass der genaue Zeitpunkt der Empfängnis schwer zu bestimmen ist und deshalb der Einfachheit halber vom ersten Tag der letzten Regelblutung an gezählt wird. In den ersten zwei Wochen besteht also faktisch noch gar keine Schwangerschaft. Erst wenn es nach dem Eisprung etwa in der Mitte des Zyklus zu einer Befruchtung kommt, beginnt das eigentliche Wunder des Lebens.
Die Schwangerschaft wird in drei Phasen, die sogenannten Trimester, eingeteilt. Zum ersten Trimester zählen nach der üblichsten Rechnungsmethode die Wochen eins bis zwölf. Und obwohl von außen noch gar nichts zu sehen ist, passieren im Körper jetzt viele entscheidende Dinge, die sich oft in typischen Beschwerden äußern. Die Schwangerschaftshormone sorgen in diesen ersten Wochen für eine große körperliche Umstellung. Vor allem das von der Plazenta gebildete HCG ist dafür verantwortlich, dass sich viele Schwangere in den ersten Wochen müde und erschöpft fühlen und unter Übelkeit leiden. Besonders morgens fühlen sich viele Frauen schlecht oder müssen sich übergeben. Als Gegenmaßnahme empfiehlt sich, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich zu nehmen und ganz auf den eigenen Appetit zu hören. Auch Akupressurbänder, Akupunktur und Ingwer können hilfreich sein.
In der Schwangerschaft noch mal entspannen
Zu den weiteren Veränderungen, die jetzt mitunter spürbar sind, gehören Wassereinlagerungen, Müdigkeit, Brustspannen, Haarausfall und Zahnfleischbluten, das durch die stärkere Durchblutung bedingt wird. Bei manchen Schwangeren macht sich auch schon die wachsende Gebärmutter durch Druck auf die Blase bemerkbar. Insgesamt führen diese ungefährlichen, aber lästigen Beschwerden oft zu einem allgemeinen Unwohlsein und zu Stimmungsschwankungen. Deshalb sollten zukünftige Mamas jetzt öfter mal eine Auszeit nehmen und sich ausgiebig verwöhnen: Ein entspannendes Bad, ausgedehnte Beautypflege, viel Ruhe und Schlaf, ein gutes Buch, ein heiterer Film, kuscheln mit dem Partner oder das Stöbern in Babykatalogen tun Körper und Seele gut. Da sich oft schon die ersten Zusatzkilos zeigen und die Brüste bereits größer werden, ist auch ein Shoppingbummel sinnvoll, um bequeme Kleidung und BHs zu besorgen.
Was im ersten Schwangerschaftstrimester beim Baby passiert
Während man bei der Mutter noch nicht viel sieht, macht das Baby in den ersten zwölf Wochen die größten Entwicklungsschritte durch: von der befruchteten Eizelle bis zu einem vollständigen kleinen Wesen mit allen Gliedmaßen und Organen, einem Gesicht und einem schlagenden Herzen. Weil jetzt so viel passiert, ist auch das Risiko von Fehlbildungen und Fehlgeburten besonders hoch. Damit sich die kindlichen Organe gesund entwickeln und der Embryo durch die Plazenta gut versorgt wird, sollten werdende Mütter strikt auf Alkohol, Nikotin und Drogen verzichten. Auch bestimmte Medikamente sind gefährlich für das Ungeborene, weshalb man jede Medikation mit dem Arzt besprechen sollte. Zusätzlich zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung, sollte man Folsäure ergänzen, am besten schon beim Kinderwunsch.
Der Schwangerschaftstest ist positiv - was nun erledigt werden muss!
- Vorsorgeuntersuchungen: Jede Frau hat in ihrer Schwangerschaft das Recht auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Die erste sollte etwa in der 5. bis 6. Woche erfolgen. Der Frauenarzt macht eine genaue Untersuchung und stellt den Mutterpass aus, in den er alle Befunde einträgt. Gut zu wissen: Mit Ausnahme der Ultraschalluntersuchungen kann die Vorsorge auch eine Hebamme durchführen.
- Hebamme suchen: Auf die Unterstützung einer guten Hebamme in der Vor- und Nachsorge sollten gerade Erstgebärende nicht verzichten. Da Hebammen aber heutzutage oft extrem ausgelastet sind, muss man sich rechtzeitig kümmern.
- Informieren: Es schadet nicht, sich schon die ersten Gedanken über die Wahl des Krankenhauses und die eventuell gewünschte Geburtsmethode zu machen.
- Arbeitgeber informieren: Bei "normalen" Berufen ist dafür auch bis nach dem 1. Trimester Zeit. Wer aber einen Job hat, in dem nach Paragraph 4 des Mutterschutzgesetzes Beschäftigungsverbot besteht, muss den Arbeitgeber sofort informieren. Das gilt etwa bei schwerer körperlicher Arbeit und schädlichen Einwirkungen durch gefährliche Stoffe, extreme Temperaturen oder Erschütterungen. Auch sollte man frühzeitig besprechen, wann und wie man nach der Geburt wieder in den Job einsteigen will.