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Kinderhaut ist viel dünner und empfindlicher als Erwachsenenhaut. Das gilt noch in noch stärkerem Ausmaß für Babys. Doch wie schützen wir sie dann gut vor Sonnenstrahlen, wenn frische Luft doch auch wichtig für sie ist? Die Kinderdermatologin Dr. Tatjana Braun gibt wichtige Tipps und Hinweise.
- Klar: Babys sollen nicht in die Sonne. Doch wie definiert man in diesem Fall Schatten?
- Sonnenbrand kann auch im Schatten oder bei schlechtem Wetter passieren
- Was ist, wenn die Kleinen beim Stillen, Füttern, Wickeln etc. im Freien mal etwas Sonne abbekommen, ist das wirklich so schädlich?
- Unser Buch-Tipp
- Gerade unterwegs mit mehreren kleinen Kindern plus Baby in der Trage kann es schon mal sein, dass die Haut etwas Sonne abbekommt ...
- Was sollten Eltern noch wissen in puncto Sonnenschutz für Kinder?
Klar: Babys sollen nicht in die Sonne. Doch wie definiert man in diesem Fall Schatten?
Dr. Tatjana Braun: Der richtige Schatten bietet den besten Schutz vor Sonne. Er kann UV-Strahlung um 50 bis 95 Prozent reduzieren. Dabei ist Schatten nicht gleich Schatten, denn die Schutzwirkung vor schädlichen UV-Strahlen hängt von vielen Faktoren ab.
Abhängig vom Material des schattenspendenden Gegenstandes (Sonnenschirm, Häusermauer oder -dächer, Pergola, Baum, Kappe, etc.) und seiner Orientierung zur Sonne, spielt die Reflektion der UV-Strahlen aus der Umgebung nämlich eine große Rolle. Schnee reflektiert bis zu 80 Prozent der Sonnenstrahlen, Sand um die 15 Prozent und Gras, Erde und Wasser circa zehn Prozent. So kann man selbst im Schatten einen Sonnenbrand entwickeln.
Ihr wollt mehr zum Thema Kinder und Sonnenschutz wissen und seid auch auf der Suche nach konkreten Produktempfehlungen? Klickt euch hier durch unsere Bildergalerie, die wir mit der Unterstützung von Dr. Tatjana Braun erstellt haben:
Sonnenbrand kann auch im Schatten oder bei schlechtem Wetter passieren
Ein typischer Sonnenschirm hat damit nur noch einen Lichtschutzfaktor (LSF) von um die 3 bis 7 und reicht daher als alleinige Sonnenschutz-Maßnahme nicht aus. Dichtes Blattwerk von Bäumen hält sogar mehr UV-Strahlung ab als die meisten Sonnenschirme. Doch selbst schlechtes Wetter bietet keinen ausreichenden Schutz, denn Wolken filtern nur bis zu einem Drittel der UV-Strahlung.
Das bedeutet: Selbst bei schlechtem Wetter besteht das Risiko für einen Sonnenbrand. Daher sollten wir unsere Kinder auch im Schatten, egal ob unterm Baum oder unterm Sonnenschirm, und auch an wolkigen Tagen ab einem UV-Index von 3 immer zusätzlich mit Kleidung, Hut mit Krempe und Nackenschutz und Sonnenbrille mit UV-Schutzgläsern schützen. Auf den freigetragenen Arealen wird für Kinder ab einem Jahr auch im Schatten eine Sonnencreme mit UV-A- und UV-B-Schutz mit einem hohen LSF empfohlen.
Übrigens: Auch Anni von Annisbuntewelt weist bei Instagram darauf hin, dass zum Beispiel Kleidung ohne UV-Schutz sowie Büsche und Bäume keinen vollständigen Sonnenschutz bieten, wie ihr in ihren Slides seht:
Was ist, wenn die Kleinen beim Stillen, Füttern, Wickeln etc. im Freien mal etwas Sonne abbekommen, ist das wirklich so schädlich?
Dr. Tatjana Braun: Die Haut von Kindern ist besonders empfindlich gegenüber UV-Strahlung. Sie ist nicht nur dünner als die Haut von uns Erwachsenen, sondern bildet auch noch nicht genügend schützendes Pigment, um einen ausreichenden Eigenschutz aufzubauen. Daher sollen Babys möglichst gar nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Falls es nicht möglich ist, das zu vermeiden, sollte die Dauer der UV-Exposition auf ein Minimum reduziert werden und Aktivitäten wie Stillen/Füttern, Wickeln etc. sollten nach Möglichkeit nur im Schatten erfolgen. Spaziergänge im Kinderwagen sollten Eltern im Sommer am besten vor 10 Uhr oder ab 15 Uhr unternehmen, da hier die Intensität der UV-Strahlung deutlich geringer ist.
Auch die Kinderärztin Dr. Catharina Amarell bestätigt bei Instagram, dass Babys keinesfalls in die Sonne sollten und man sich mittags mit ihnen am besten in Innenräumen aufhält:
Unser Buch-Tipp
Dr. Catharina Amarell ist selbst Mutter und gibt in ihrem neuen Buch "So bleibt dein Baby gesund. Was Kinder im ersten Lebensjahr stärkt – und welche Haus- und Heilmittel ihnen helfen" wertvolles Wissen und spannende Praxiserfahrungen weiter. Gerade auch im Hinblick darauf, wie unser Baby NATÜRLICH gesund bleibt und wie wir es bei Beschwerden bestmöglich unterstützen. Auch zum Thema Sonnenschutz, Sonnenreizung und Sonnenbrand bei Babys lest ihr mehr in ihrem Buch:
Gerade unterwegs mit mehreren kleinen Kindern plus Baby in der Trage kann es schon mal sein, dass die Haut etwas Sonne abbekommt ...
Dr. Tatjana Braun: Am besten schützt man die empfindliche Babyhaut durch langärmelige Kleidung aus dicht gewebten, UV-undurchlässigen Materialien und durch das Tragen eines Hutes mit breiter Krempe und einem Nackenschutz. Die unbedeckte Haut an Hand- oder Fußrücken sowie im Gesicht sollte unbedingt mit Sonnencreme eingecremt werden. Auch hier gilt: Längere Spaziergänge sollten Eltern mit Baby in der Trage im Sommer am besten vor 10 oder ab 15 Uhr machen.
Was sollten Eltern noch wissen in puncto Sonnenschutz für Kinder?
Dr. Tatjana Braun: In einem Punkt sind sich die Experten alle einig: Es gibt keinen 100-prozentigen Sonnenschutz. Kinder sollten daher die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr am besten ganz meiden und sich in dieser Zeit lieber in Innenräumen aufhalten.