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Zu Hause bin ich super strikt, wenn es um Kindersitze geht. Niemals würde ich meinen Sohn unangeschnallt oder schlecht gesichert im Auto mitnehmen. Und im Urlaub? Da sieht es oft anders aus: In Thailand hatte ich für meinen Sohn, damals neun Monate, extra einen Sitz für den Transfer gebucht. Leider tauchte der Fahrer nicht mit einer Babyschale, sondern einem richtigen Kindersitz auf. Auf den Kapverden schlief mein Kleiner nach einem langen Flug in meinem Arm ein, während der Kleinbus über Schotterpisten Richtung Unterkunft raste. Auf Mallorca transportierten wir ihn mit etwas über einem Jahr noch in seiner Babyschale, obwohl er dafür eigentlich schon zu groß war. Doch der Kindersitz allein wäre teurer gewesen als der Mietwagen und unseren gerade erst neu gekauften Sitz wollten wir nicht gleich als Gepäckstück aufgeben. In Abu Dhabi lief der Flughafen-Shuttle auf dem Hinweg wie geschmiert, auf dem Rückweg gab es für zwei Kinder nur einen Sitz. Unser Sohn musste also mal wieder auf meinem Schoß sitzen, wie schon auf den Taxifahrten durch die Stadt zuvor. Und in Salzburg war der gebuchte Kindersitz erst nicht auffindbar, dann ließ sich das Modell, das so etwas wie ein Stück Styropor mit billigem Polyesterbezug war, nur mit Mühe und Not einbauen. Das Ding roch zudem gruselig und unser Sohn saß darin wie ein Schluck Wasser in der Kurve ...
Bei all diesen Reisen fuhr jedes Mal mein schlechtes Gewissen mit – vor allem, weil der Verkehr in anderen Ländern ja auch gerne mal nicht ganz so geregelt abläuft wie bei uns. Doch dann entdeckte ich im Netz sogenannte Reisekindersitze. Die Idee dahinter: Die Sitze sind so konzipiert, dass sie möglichst einfach zu transportieren sind. Ideal also, um sie mit in den Urlaub zu nehmen. Aber auch zu Hause sind sie super praktisch, um sie für Taxifahrten, Car-Sharing oder Fahrgemeinschaften zu nutzen.
Reisekindersitz ab 1 Jahr
Maxi Cosi Nomad Plus
Der Maxi Cosi Nomad Plus hat ein eigenes Gurtsystem und darf daher schon von Kindern ab 15 Monaten genutzt werden. Der Sitz lässt sich einfach und schnell mit dem Anschnallgurt im Auto montieren. Durch einen integrierten Tragegriff und eine wasserabwesende Tasche lässt sich der zusammenklappbare Reisekindersitz super transportieren.
- Kindersitz der Gruppe 1
- Zugelassen für Kinder von 15 Monaten bis ca. 4 Jahre (9 bis 18 Kilo)
- Gewicht: 4,26 kg
- zusammenklappbar, mit integriertem Tragegriff und wasserabweisender Reisetasche
- Sicherheitsgurt und Kopfstütze lassen sich verstellen und auf die Größe des Kindes anpassen
- mit 5-Punkt-Sicherheitsgurt und rutschfesten Schulterpolstern
- Gewicht: 4.26 Kilogramm
- ca. 169 Euro, überAmazon.de
Faltbare Reisekindersitze ab 3 Jahren
Urban Kanga Wallaroo

Faltbarer, leichter Kindersitz mit neuester Seitenaufprallschutz-Technologie. Der Sitz kommt inklusive einer Tragetasche, die den Transport sehr einfach macht. Durch seine kompakte Größe lässt er sich auch sehr gut in größeren Koffern verstauen.
- Zugelassen für Kinder mit einer Körpergröße von 100 bis 150 Zentimeter (etwa 3 bis 12 Jahre, 15 bis 36 kg)
- Gewicht: 6 kg
- zugelassen gemäß ECE-Regelung R129/03 (i-Size)
- mit Isofix
- 8 einstellbare Höhen- und Liegeoptionen
- Preis: ca. 160 Euro, z. B. über Amazon.de
Mehr Infos unter: urbankanga.com
2. Chicco Fold & Go i-Size

Der Chicco Fold & Go i-Size ist ein kompakter, faltbarer Autokindersitz mit neuester i-Size-Technologie. Er wird mit dem 3-Punkt-Gurt des Autos und fixen Konnektoren befestigt, die für Stabilität sorgen. Ein sogenanntes Safe Pad, das am Gurt befestigt ist, sorgt für zusätzlichen Schutz des empfindlichen Brust-Kinn-Bereichs. Zusätzlich hat der Sitz auch noch ein abnehmbares Seitenaufprallsystem sowie einen Gurtpositionierer, der den horizontalen Gurt über dem Becken hält und somit den Bauchraum bei einem Frontalaufprall schützt. Der Autositz kann easy zusammengeklappt werden und mittels eines integrierten Tragegriffs transportiert werden.
- Zugelassen für Kinder mit einer Körpergröße von 100 bis 150 Zentimeter (etwa 3 bis 12 Jahre, 15 bis 36 kg)
- Gewicht: 6,2 kg
- zugelassen gemäß ECE-Regelung R129/03 (i-Size)
- mit Isofix
- Höhe und Breite der Rückenlehne können unabhängig voneinander eingestellt werden – für optimalen Komfort und Schutz
- Sitz kann in 4 verschieden Positionen geneigt werden – von aufrechtem Sitzen bis hin zur Entspannungsposition. Praktisch, wenn Kinder z. B. nach einem Langstreckenflug im Auto einschlafen.
- Es gibt auch eine Air Version mit 3D-Mesh am Rückenteil, die eine höhere Luftzirkulation ermöglicht. Perfekt, wenn die Reise in wärmere Gefilde geht.
- Beim Test des ADAC erhielt der Chicco Fold & Go iSize die Gesamtmote 2,7.
- Preis: ca. 209 Euro, z. B. über Amazon.de
Mehr Infos unter: chicco.de
Sitzerhöhungen für die Reise
Trunki BoostApak

Als Handgepäck zugelassener Kinder-Rucksack, der sich zu einer Sitzerhöhung mit Rückenteil umfunktionieren lässt. Mit viel Stauraum für Spielzeug und andere Utensilien, die man während einer Reise so braucht.
- Für Kinder von 15 bis 36 kg (Gruppe 2 und 3)
- Gewicht: 1,8 kg
- zugelassen gemäß UN ECE R44/04
- Preis: ca. 60 Euro, z. B. über Amazon.de
Mehr Infos unter: trunki-kinderkoffer.de
Mifold Grab-and-Go Booster

Eine Sitzerhöhung, die so klein ist, dass sie sogar in eine Handtasche passt und nicht mehr wiegt als eine Wasserflasche. Im Gegensatz zu anderen Sitzerhöhungen wird das Kind nicht angehoben – ein Clip passt die Gurtführung an die Größe des Kindes an.
- Für Kinder von 15 bis 36 kg (Gruppe 2 und 3)
- Gewicht: 700 Gramm
- zugelassen gemäß UN ECE R44/04
- Preis: ca. 49 Euro, z. B. über Amazon.de
Aufblasbare Sitzerhöhung von BubbleBum
Die Sitzerhöhung von BubbleBum lässt sich fix aufpusten, wenn sie gebraucht wird. Dadurch nimmt sie kaum Platz im Koffer weg und wiegt nur 500 Gramm.
- Für Kinder von vier bis elf Jahren konzipiert
- Zugelassen nach der EU-Sicherheitsnormen R44.04
- Mit BubbleBum passen problemlos drei Autositze auf den Rücksitz
- Aufblasbar, faltbar, tragbar und leicht
- ca. 40 Euro, über Amazon.de
Sitzerhöhung mit Gurtanpassung von Osann
Praktischer Booster-Autositz mit Isofix und sogenanntem Gurtfix, der bei der optimalen Anpassung des Gurtes an die Größe des Kindes hilft. Dadurch schneidet der Gurt nicht in den Hals des Kindes ein und sorgt so für eine verbesserte Gurtführung und mehr Sicherheit während der Autofahrt
- leichte und kompakte Autositzerhöhung
- für Kinder zwischen 22 und 36 Kilogramm Körpergewicht
- Armlehnen für einen optimalen Verlauf des 3-Punkt-Gurtes und eine weiche Polsterung
- Dank Isofix ist keine aufwändige Montierung notwendig
- Der Bezug der Sitzerhöhung kann abgenommen und per Handwäsche gereinigt werden.
- Maße: 35 x 37 x18,5 cm
- Gewicht: 1,5 Kilogramm
- ca. 50 Euro, über Amazon.de
Was ihr bei Reisekindersitzen beachten solltet
Im Test, z. B. vom ADAC, schneiden Reise-Kindersitze häufig nicht richtig gut ab. Das liegt daran, dass Autositze hierzulande strengen Prüfkriterien unterzogen werden und natürlich im Vergleich zu richtig massiven Kindersitzen nicht alle Sicherheits-Features bieten können. Dafür sind sie aber auch leichter und handlicher und schützen das Kind im Fall eines Unfalls garantiert besser als, als wenn es nicht angeschnallt auf dem Schoß sitzt. Ein Reisekindersitz ist für unterwegs oder als "Notlösung" z. B. beim Car-Sharing oder im Taxi gedacht – er sollte dauerhaft keinen vollwertigen Auto-Kindersitz ersetzen.
Alternativen zu Reisekindersitzen
Ihr könnt natürlich auch euren eigenen Kindersitz mitnehmen oder vor Ort einen Transfer buchen. Aus eigener Erfahrung (siehe oben) solltet ihr dabei aber auf ein paar Dinge achten:
1. Ihr bucht einen Mietwagen mit Kindersitz
Vorteile:
- Ihr reist mit wenig Gepäck und spart Geld, weil ihr euren Kindersitz nicht als Gepäckstück aufgeben müsst
- Euer eigener Kindersitz kann beim Transport nicht beschädigt werden.
Nachteile:
- Autositze sind häufig teuer zu mieten
- Nicht jeder Sitz passt in jedes Auto, in ältere Wagen fehlt häufig auch noch das Isofix-Befestigungssystem
- Bucht auf gar keinen Fall die Option „subject to availabity“ – dann kann es euch passieren, dass ihr am Flughafen steht und kein Sitz verfügbar ist. Lasst euch den Kindersitz vorab auf jeden Fall bestätigen.
- Mitarbeiter der Mietwagen-Firma dürfen euch beim Einbau offiziell nicht helfen – oft können sie es auch nicht. Ihr müsst also einen unbekannten Sitz in ein unbekanntes Auto einbauen, für gewöhnlich ohne Gebrauchsanleitung – manchmal leider nicht der stressfreiste Start in den Urlaub
- Ihr wisst nicht, in welchem Zustand sich der Sitz befindet und ob er vielleicht schon einen Unfall mitgemacht hat
- Die Sitze sind häufig leider auch dreckig, Stichwort: Schnoddernasen, klebrige Eisfinger, Sand, Pipi ...
2. Ihr nehmt euren eigenen Kindersitz mit
Vorteile
- Euer Kind passt perfekt in den Sitz hinein
- Ihr wisst genau, wie ihr den Sitz ordnungsgemäß einbauen müsst
Ihr könnt euch sicher sein, dass der Sitz intakt ist - Ihr könnt den Sitz direkt für die Fahrt vom und zum Flughafen benutzen, zu Hause und am Urlaubsort, das gilt auch für Fahrten in einem Shuttle-Bus oder Taxi
- Ihr könnt euren Kindersitz auch mit ins Flugzeug nehmen – euer Kind fliegt dann besonders sicher, weil ihr es mit dem Gurtsystem des Sitzes anschnallen könnt. Allerdings dürfen nur Autositze mit einer speziellen Zulassung „for use in aircraft“ mitgenommen werden. Am besten erkundigt ihr euch vorab bei der jeweiligen Airline über die Bedingungen. Und bitte bedenken: Gerade bei Langstreckenflügen, auf denen Kinder sich auf den Sitzen gut bewegen können, nimmt so ein großer Kindersitz ganz schön viel Platz ein.
Nachteile:
- Sitze können auf Reisen beschädigt oder verunreinigt werden. Daher solltet ihr sie am besten in einer speziellen Flugzeugtasche verstauen. Airline-Mitarbeiter gehen dann bestenfalls auch vorsichtiger mit eurem Gepäck um und packen es im Frachtraum auch nicht ganz nach unten. Sollte der Sitz beschädigt ankommen, müsst ihr euch vor Ort um Ersatz kümmern.
- Kindersitze sind teilweise ganz schön schwer und nervig zu transportieren
- Für gelegentliche Taxifahrten z. B. bei einem Städtetrip eignet sich diese Option nicht. Wer hat schon Lust, einen Kindersitz beim Shoppen und Sightseeing durch die Gegend zu schleppen?
3. Ihr bucht Transfers mit Kindersitz-Option
Vorteile:
- Wenn ihr am Urlaubsort nicht ständig unterwegs sein wollt, ist diese Option praktisch und ggf. günstiger als ein Mietauto.
- Auch für den Transport von und zum Flughafen kann man diese Variante benutzen. Viele Anbieter lassen sich bequem schon von zu Hause aus über das Internet buchen. So wird die An- und Abreise möglichst stressfrei.
Nachteile:
- Die Qualität und Größe der Kindersitze seht ihr erst vor Ort.
- In gut entwickelten Ländern ist diese Art zu reisen weit verbreitet und leicht zu organisieren, in ärmeren Ländern kann es schwieriger oder auch unmöglich sein.