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Wieviele Feuchttücher verbrauchen Eltern von zwei Kinder wohl im Laufe der Zeit? Geht man davon aus, dass ein Kind im Durchschnitt zweieinhalb Jahre braucht, um trocken zu werden. Macht bei zwei Kindern fünf Jahre. Und durchschnittlich fünf Windeln à 24 Stunden. Plus zwei Feuchttücher pro Wickel-Einheit. Puh, da ist man allein fürs Windelwechseln gaaaanz schnell bei 20.000 Feuchttüchern. Und da sind die etlichen Eiscreme-Eskapaden oder Klecker-Momente noch nicht inkludiert. Was ich damit sagen will: Eltern würden ohne Feuchttücher nicht überleben!
Sind wir schnell bei der Frage: Was ist mit dem ganzen Müll? Und: Ist das überhaupt hautfreundlich, was da so alles in der Inhaltstoff-Liste bei herkömmlichen Feuchttüchern steht? Alkohole, Parabene, Duftstoffe, um nur einige zu nennen ...
Fakt ist: Es geht besser. Und es ist gar nicht so aufwendig, Feuchttücher selber zu machen. Wir verraten euch hier, wie ihr es easy hinbekommt.
Feuchttücher selber machen: Was brauche ich dafür?
Die wohl einfachste Methode Feuchttücher selber zu machen geht mit Hilfe von Küchenpapier.
Diese drei Dinge brauche ich:
- Eine Rolle Küchenpapier, am besten Recycling-Küchenpapier mit dem Blauer Engel-Siegel (ggf. durch Einmalwaschlappen oder wiederverwendbare Tücher austauschen).
- Ca. 2 EL eines hochwertigen Öl (zum Beispiel Olivenöl, Mandelöl, Kokosöl oder auch ein Babyöl, auf das ihr schwört. Achtet auf Bio-Produkte!
- Ca. 200 bis 300 ml (abgekochtes) Wasser. Bei etwas älteren, nicht so empfindlichen Kindern geht auch warmes Leitungswasser.
Hinweis: Ihr könnt die Feuchttücher auch ohne Öl anfertigen. Dann reinigen sie zwar nicht ganz so effektiv, sind aber noch besser für empfindliche Babypopos geeignet.
Wie mache ich Feuchttücher selber?
- Das abgekochte Wasser zusammen mit dem Öl in ein hohes Gefäß (zum Beispiel ein hoher Messbecher) geben, in den auch das Küchenpapier passt.
- Nun die Küchenrolle von beiden Seiten eintunken, so dass die Feuchtigkeit schön aufgesogen wird. Das dauert höchstens ein paar Minuten. Nicht zu lange warten. Sonst wird die Angelegenheit zu matschig...
- ...schließlich müsst ihr jetzt auch noch die Papierrolle innen herausholen. Nicht aufgeben: Das kann manchmal etwas fummelig sein.
Diese Methode klappt am besten für die Tücher, die man direkt zu Hause verwendet und vor allem wenn man einen hohen Verbrauch hat.
Möchte man die Feuchttücher ein paar Tage länger nutzen, gehören sie natürlich in eine Box (dazu mehr unten). Hier kann man das vorher durchgerissene und zusammengefaltete Küchenpapier reinlegen, um es dann mit dem Öl-Wasser-Gemisch zu durchtränken. Gleiches gilt für Baumwolltücher. Oder man nutzt Einmalwaschlappen aus der Drogerie, die schon vorgefaltet sind.
Wie genau wiederverwendbare Feuchttücher gemacht werden, erzählt diese YouTuberin sehr anschaulich in ihrem Video:
Wiederverwendbare Feuchttücher

Wer es umweltfreundlicher mag, tauscht die Rolle Küchenpapier gegen Waschlappen aus Stoff. Klar, das Auswaschen danach kostet auch Wasser als Ressource. Mal abgesehen davon, dass nicht jeder gern das große Geschäft per Hand auswäscht. Aber für Pipi sind diese etwas umweltfreundlicheren Tüchern allemal eine sinnvolle Alternative.
Ich verwende gern diese hier von Organic Mom über Amazon* für sensible Babypopos. Sie sind aus 70 Prozent Bambus (saugstark!!!) und 30 Prozent Baumwolle (schön weich!!!). Kommen ohne lästige Plastikverpackung aus und werden gleich mit Wäschebeutel geliefert. Sie können bei 60 Grad in der Waschmaschine mitgewaschen werden – am besten zusammen mit Sauerstoffbleiche*. So bleiben die Textilien hygienisch sauber und müffeln nicht.
Extra-Tipp: Wer seine alten Mulltücher aus den ersten Baby-Monaten nicht mehr benötigt, kann diese zerschneiden und als Feuchttücher umfunktionieren.
Die beste Aufbewahrung für DIY-Feuchttücher
Für die schnelle und pragmatische Lösung nutzt ihr einfach einen Kunstoff-Zip-Beutel oder die Brotdose eurer Kinder. Die Deluxe-Version besteht aus Edelstahl*. Bewährt haben sich aber, vor allem für unterwegs, wiederauffüllbare Feuchttücherboxen. Viele Mamis schwören auf dieses Modell von Skip Hop* (über Amazon). Oder auch diese wiederverwendbaren Feuchttüchertaschen von Malinna*. Es gehen aber auch Wet Bags*, die man immer Sommer zum Beispiel für nasse Badeanzüge nutzt.
Achtung: Selbstgemachte Feuchttücher sind natürlich niemals so lange haltbar wie gekaufte. Da sie ohne Koservierungsmittel auskommen, könnt ihr sie maximal eine Woche nutzen. Bei Säuglingen sogar besser jeden Tag frisch herstellen. Und: Vertraut eurer Nase! Wenn die Tücher nicht mehr gut sind, riechen sie auch ranzig. Und auch die Behälter müssen natürlich regelmäßig gesäubert werden.
Feuchttücher entsorgen, aber richtig!
Wer es nicht mitbekommen hat: Konventionelle Feuchttücher gehören nicht in die Toilette. Sie kommen in den Restmüll. Denn: Sie verstopfen die Kanalisation, da sie sich aufgrund ihres hohen Kunststoffanteils nicht so leicht zersetzen wie zum Beispiel Toilettenpapier. Aber Achtung: Klärwerke raten auch davon ab, Küchenpapier im Klo herunterzupülen. Die selbstgemachten Feuchttücher also bitte zusammen mit der Windel ab in den Restmüll!
Von wegen nur Wickeln! Das alles könnt ihr noch mit euren Feuchttüchern machen:
- Schuhe putzen
- Hände "waschen"
- Nase schnauben
- Tisch wischen
- Gesicht abschminken
- Handy oder Tastatur abwischen
- Kinderwagen säubern
- Staubwischen
- Fliegende Haare zähmen
Habt ihr noch weitere Ideen? Her damit!
Alternativ-Tipp von einer Hebamme: "Statt Feuchttüchern rate ich zu ..."
Diesen Tipp wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten. Sandra Werlich-Praetzel ist professionelle Stillberaterin und coacht in ihrer Praxis in Hamburg junge Eltern. Uns hat sie eine super simple Idee verraten – statt Feuchttüchern: "Ich empfehle immer einen Pumpspender* mit Mandelöl (Olivenöl geht genauso gut) und einen Pumpspender mit Wasser am Wickeltisch. Dann Windel Watte Pads dazu und Eltern haben eine natürlichere Alternative zum Feuchttuch." Die Baby-Expertin ergänzt: "Küchenpapier ist mir für die zarte Babyhaut fast etwas zu 'grob'." ...und rät zu Wattepads oder Waschlappen. "Der muss auch nicht getränkt sein, mal benötigt man ja mehr, mal weniger."