Fantasie statt Langeweile

Wie Mitmachgeschichten das freie Spiel unterstützen

Freies Spiel zu fördern ist heute wichtiger denn je. Das geht beispielsweise durch Mitmachgeschichten, die Kinder nach einiger Zeit alleine weiterspielen. Ein Gastbeitrag.

Zwei Kinder spielen in Korb und Karton Piraten.© iStock/PeopleImages
Mit einfachen Alltagsutensilien können Kinder tolle Geschichten entwickeln.

Freies Spiel macht starke Kinder! Mitmachgeschichten: spielend lernen 

Welche Eltern wünschen sich nicht, später einmal ihre Kinder als möglichst aufgeweckte, starke, kreative, selbstbewusste junge Erwachsene in die Welt zu entlassen? Waren es früher eher starre Regeln und Tabus, die eine freie Entwicklung der Kinder erschwerten, so ist es heute der allgegenwärtige passive Medienkonsum, der gar so verlockend in jeder Lebenslage verfügbar ist. Und zwar für Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir als Eltern für ein gesundes Gleichgewicht sorgen und auch die Fantasie unserer Kinder angemessen fördern. Zum Beispiel durch genug Zeit für freies Spiel. Eine Möglichkeit sind Mitmachgeschichten.

Wenn aus Decken Höhlen und aus Klopapier Mumien werden ...

... dann sind Kinder voll in ihrem Element. Jetzt braucht es keine Anleitungen, Vorgaben und Ratschläge mehr. Das freie Spielen fördert die Kreativität und Konzentrationsfähigkeit der Kinder. Es macht ihnen sichtlich Spaß und ganz nebenbei lernen sie, lösungsorientierte Wege selbst zu erkunden und erarbeiten sich so spielerisch kreative Skills für ihr späteres Erwachsenenleben. Wenn Kinder genügend Raum zum Ausprobieren bekommen, wirkt sich das positiv auf ihr Lernverhalten, ihre Vorstellungskraft und ihren Ideenreichtum aus. Spielerisch verarbeiten die Kinder so Erlebtes und Erlerntes. Freiräume für freies Spielen sind immer eine Win-win-Situation, für die Kinder wie für die Aufsichtspersonen. Und genau so funktionieren Mitmachgeschichten: Die Kinder werden kurz in eine Handlung oder ein Setting eingeführt und können dann einfach weiterspielen, sich die Geschichte also eigenständig weiter ausdenken. 

Was ist "freies Spielen" überhaupt und was bringt das?

Das ist ja wieder eine typische Erwachsenen-Denke! Da geht es genau darum, den Kindern eine nicht begrenzte, ziellose Zeit zuzugestehen, und wir Alten fragen sofort, "Was bringt das?" In erster Linie bringt es den Kleinen natürlich Spaß! Aus der Metaebene betrachtet, fördert es die aktuelle Entwicklung und gibt dem Kind gleichzeitig wertvolle Grundlagen für das spätere Erwachsenenleben mit. Zum Beispiel Selbstvertrauen, soziale Fähigkeiten, Kreativität, physische und psychische Stärke, um hier nur einige Stichworte zu nennen.

Freies Spielen, das heißt unstrukturiertes Spielen, ohne Einmischungen von außen. Regeln und Verlauf bestimmen einzig und allein die Kinder. Es findet draußen und drinnen, allein, zu zweit oder mit vielen anderen Kindern statt. Aus Impulsen heraus kann es jederzeit verändert, unterbrochen oder verlagert werden.

Kinder im Vollzeitmodus

Der Trend führt zurzeit leider genau in die entgegengesetzte Richtung. Häufig wird den Kindern hier aus Übereifer und dort aus Unwissenheit die Möglichkeit genommen, sich über eine aufkeimende Langeweile ins freie Spielen zu verlieren. Passiver Konsum von Medien ist da genauso kontraproduktiv wie ein übervoller Lern- und Freizeitplan, der für die lieben Kleinen aufgestellt wird. Dass Kinder manchmal einfach sich selbst überlassen sind, kam früher allein durch die Umstände recht häufig vor. Heute muss dieser Zustand erst einmal wieder als wichtig und nützlich für das Kind erkannt werden, um dann dementsprechend diese Freiräume bewusst einzuräumen.

Alltagsgegenstände für fantasievolles Spielen

Bereits bei der Einrichtung und der Anschaffung von Spielzeug können Eltern viel richtig machen. Nicht für jedes Spiel und jedes Thema müssen realitätsgetreue, gekaufte Kulissen nebst Requisiten in klein angeschafft werden. Mit kindlicher Fantasie entstehen aus den simpelsten Alltagsgegenständen oft die aufregendsten Dinge! Wieder eine Win-win-Situation: Es braucht weniger teures Spielzeug und das Kinderzimmer bietet mehr Spielraum für Action und Fantasie. 

Kleine (Kinder-)Entwicklungshilfe für Erwachsene

Mit den folgenden kleinen Tipps schaffen die Erwachsenen die optimalen Rahmenbedingungen, damit der Nachwuchs übergangslos und störungsfrei von der Langeweile ins freie Spiel gleiten kann:

  1. Sie sorgen für einen geschützten Raum, der nicht permanent unter Beobachtung steht. Das kann, muss aber gar nicht das Kinderzimmer sein.
  2. Sie geben Zeit, wenn möglich im Sinne von "bis ausgespielt ist", "bis Bettzeit ist" oder "die Freundin oder der Freund nach Hause muss".
  3. Erwachsene geben keine Regeln vor und keine Erklärungen ab. Sie mischen sich nicht ein!
  4. Erwachsene zeigen Geduld und Nerven, auch wenn es mal lauter wird oder dreckig und unordentlich.
  5. Vorab werden, falls nötig und je nach Alter, Grenzen zum Schutz der Kinder gesetzt. Nach dem Motto: Der Messerblock ist tabu und die Fische bleiben im Aquarium.

App hilft bei Mitmachgeschichten

Eltern wie Erzieherinnen und Erzieher haben keine Zeit und Kraft, die Kinder den ganzen Tag lang zu erziehen, zu belehren und zu bespaßen. Das ist verständlich und völlig okay. Doch statt Kindern dann auch mal Langeweile und Leerlauf zuzumuten, fühlt es sich wahrscheinlich besser an, sie mit digitalen Lern- oder Unterhaltungsprogrammen "zwischenzuparken".

Michaela Kasper (selbst zweifache Mutter und Produktmanagerin) und Marc Hertel (Regisseur, Autor) hatten dieses moderne Dilemma im Blick, als sie ihre Mitmachgeschichten zusammen mit einem pädagogischen Kompetenzteam entwickelten. Die "myMonsi-App" baut mit ihren fantastischen Geschichten eine Brücke zum freien Spiel. Sie ist eine wertvolle Unterstützung für Eltern und professionelle Aufsichtspersonen.

Auf einem Pony durch die eigene Fantasie reiten oder auf einer abenteuerlichen  Dinosaurier-Insel die Eier des letzten Tyrannosaurus Rex retten. Als kleine, reizvolle Initialzündungen verstehen sich ihre Mitmachgeschichten. Sie entlassen die Kinder schon nach einer kurzen Zeit ihren eigenen Ideen im freien Spiel. Wenn Kinder erst einmal in Fahrt kommen, tritt die App in den Hintergrund. Vielleicht ist das Wort "Loslassen" ein Schlüsselwort, welches man sich im Zusammenhang mit Kindern immer wieder einmal sagen sollte. Überhaupt entstehen doch die wirklich wertvollen Dinge im Leben oft eher durch ein (mentales!) Loslassen als durch Festhalten, nicht wahr? Unter myMonsi.com könnt ihr euch ein eigenes Bild von den Spiel-Anregungen machen und das Programm für sieben Tage kostenlos testen. Danach kostet es 5,99 Euro pro Monat, im Abo weniger. So läuft es ab mit den Mitmachgeschichten: Anfangs wird der Beginn einer Geschichte vorgelesen und mit Geräuschen untermalt. Nach einiger Zeit stoppt die Geschichte, aber die Geräusche laufen weiter, sodass sie Kinder die Geschichte ihrer eigenen Fantasie entsprechend einfach weiterspielen können.