Wann kommt mein Baby?

Errechneter Geburtstermin: Wie genau ist er?

Ein errechneter Geburtstermin gibt werdenden Eltern ein Datum an die Hand, wann ihr Baby auf die Welt kommen soll. Aber wie genau ist er?

Der errechnete Geburtstermin stimmt nur bei drei Prozent aller Kinder.© Foto: Getty Images
Der errechnete Geburtstermin stimmt nur bei drei Prozent aller Kinder.

40 Wochen dauert eine Schwangerschaft – gerechnet ab dem letzten Tag der Periode. Bestätigt der Frauenarzt bei der Ultraschalluntersuchung den positiven Schwangerschaftstest, bekommt die werdende Mama ihren Mutterpass ausgehändigt. Auf Seite sechs steht das magische Datum: der vorläufige Entbindungstermin. Schwarz auf Weiß bekommt das Unvorstellbare nun also ein konkretes Datum. Aber wie genau ist der errechnete Geburtstermin (EGT) bzw. der errechnete Termin (ET) eigentlich?

 

Der errechnete Geburtstermin ist eher ein Anhaltspunkt

Rein rechnerisch erfolgt die Geburt 266 Tage nach der Empfängnis (also am Tag des Eisprungs) oder 280 Tage nach dem ersten Tag der letzten Periode. Aber die wenigsten Frauen wissen ganz genau, wann ihr Eisprung stattgefunden hat. Und da die Zeit vom ersten Tag der Regelblutung bis zum Eisprung von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein kann, kommt es hier bereits zu Ungenauigkeiten beziehungsweise Schätzwerten. Der eingetragene Geburtstermin im Mutterpass sollte daher als möglicher Geburtszeitraum und nicht als festgesetztes Datum verstanden werden. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft wird er häufig auch noch einmal nach vorne oder hinten korrigiert. Das liegt daran, dass die Ultraschalluntersuchungen einen sehr wichtigen Hinweis über die Entwicklung des Babys liefern. Und gerade in den erste Wochen entwickeln sich Embryos sehr schematisch, so dass Frauenärzte und Hebammen anhand der Bilder beurteilen können, in welcher Schwangerschaftswoche die werdende Mama sich gerade befindet.

Die Geburtstermin-Verteilung

Neben der Ungenauigkeit bei der Bestimmung der Befruchtung, kommen noch weitere Faktoren hinzu, die es unmöglich machen, einen tatsächlichen Entbindungstermin festzulegen. So kann die Dauer der Schwangerschaft z. B. vom Alter oder dem Body-Mass-Index (BMI) der Mutter beeinflusst werden. Und Erstgebärende überschreiten den Geburtstermin häufiger als Frauen, die bereits ein Kind zur Welt gebracht haben. Statistiken zufolge kommen zwischen drei und fünf Prozent aller Kinder am errechneten Geburtstermin zur Welt. Alle Geburten, die innerhalb von drei Wochen vor oder zwei Wochen nach errechnetem Geburtstermin stattfinden, bezeichnet man als "termingerecht". Rund 90 Prozent aller Kinder werden in dieser Zeitspanne, also zwischen vollendeter 37. Woche und vollendeter 42. Woche, geboren.

Die Genauigkeit des Geburtstermins

Der errechnete Geburtstermin ist also ein Schätzwert, der dennoch für den Schwangerschaftsverlauf eine große Bedeutung hat. Denn er gibt vor, wann bestimmte Untersuchungen wie z. B. der Zuckertest (24. SSW) oder der Rhesusfaktorunverträglichkeits-Tes (30. SSW) gemacht werden. Er bestimmt auch die 32. Schwangerschaftswoche, ab der die Vorsorgeuntersuchungen zweiwöchentlich stattfinden und den Beginn des Mutterschutzes sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Doch so wichtig das Datum für Arbeitgeber, Krankenkasse, Ärzte und Hebammen sein mag: Werdende Eltern sollten sich nicht auf den errechneten Geburtstermin versteifen, sondern ihn am besten von Anfang an als Zeitraum verstehen, in dem sie ihr Baby begrüßen dürfen. Ob nun ein paar Tage früher oder später ist letztlich gar nicht wichtig: Schließlich markiert die Geburt den Anfang eines ganz neuen Lebensabschnitts. 

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