Tipps für die Renovierung

Wo im Kinderzimmer überall Schadstoffe lauern

Das kennen wir wohl alle: Neue Möbel, Stoffe und Matratze müssen erst mal ausdünsten, bevor sie benutzbar sind. Und auch vor dem Tapezieren und Streichen gibt es einiges zu bedenken, denn vor allem im Reich eurer Minis haben Schadstoffe nichts zu suchen.

Schwangere renoviert das Kinderzimmer.© iStock/AleksandarNakic
Alles fertig? Bevor der neue Erdenbürger in sein Zimmer einzieht, gibt es einiges zu bedenken.

Egal ob Möbel, Wandfarben, Tapeten, Teppiche oder Fußböden – die richtige Auswahl fürs Kinderzimmer fällt vielen Eltern nicht leicht. Kein Wunder. Denn es kommt nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Gesundheit an. Kinder reagieren auf Schadstoffe oft empfindlicher als wir Erwachsenen. Es kann dann beispielsweise zu Atemwegsbeschwerden kommen, wie eine Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) zeigte. Daher wird empfohlen, in der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Babys keine neuen Fußböden zu verlegen. Wandfarben müssen auf jeden Fall für den Innenbereich geeignet sein und sollten mit dem "Blauen Engel", dem "Eco-Institut Label" oder "Natureplus-Siegel" ausgezeichnet sein, empfiehlt die Verbraucherzentrale. Und: Streicht das Babyzimmer, wenn der Geburtstermin noch in weiter Ferne liegt. Dann kann alles ordentlich auslüften, bevor der Zwerg in sein Reich zieht.

Übrigens: Achtet auch darauf, was unter die Wandfarbe kommt. Bei Tapeten solltet ihr darauf achten, dass diese keine Weichmacher, Lösungsmittel sowie PVC enthalten.

Der Geruch kann auf Schadstoffe hinweisen

Auch in vielen Möbeln (und Spielzeugen) verbergen sich Schadstoffe, die im Kinderzimmer eigentlich nicht vorkommen sollten. Eltern tun daher gut daran, darauf zu achten, dass die Produkte schadstoffgeprüft sind und ein Siegel wie "Blauer Engel" oder das "Toxproof"-Zeichen des TÜV Rheinland tragen.

Gebrauchte Möbel – vor allem Wiegen, Stubenwagen oder Beistellbettchen, die nur eine kurze Zeit passen – sind mitunter eine gute Wahl. Hier konnte ein Großteil der teils in der Produktion unumgänglichen Schadstoffe bereits ausgasen. Für neue Möbel und auch Matratzen gilt: drei bis vier Wochen, bevor das Neugeborene einzieht, vorher aufstellen, damit sie genügend Zeit haben, auszudünsten. Diese Siegel weisen auf schadstoffarme Möbel und Matratzen hin: das "Goldene M", "DGM-Emissionslabel" Klasse A, der "Blaue Engel", "Eco-Institut Label" und "Öko Control".

Gut atmen zu Hause

Neugeborene atmen etwa 30- bis 50-mal pro Minute, Kinder etwa 20- bis 30-mal und Erwachsene etwa 12- bis 15-mal. Kleinkinder sind übrigens ganz schöne Stubenhocker und halten sich oft zwei Drittel des Tages drinnen auf. Umso wichtiger sind folgende Tipps:

  • Für eine rauchfreie Umgebung sorgen (auch der Rauch von E-Zigaretten ist schädlich).
  • Mehrmals täglich stoßlüften. Das beugt Schimmelbildung vor, und auch Schadstoffe können dann entweichen.
  • Tapeten sollten bestenfalls feuchtigkeitsregulierend, atmungsaktiv, für Allergiker geeignet sein um ein gesundes Raumklima zu unterstützen
  • Groben Staub entfernen: Hier sammeln sich oft flüchtige Schadstoffe, die bei Kindern leicht in den Mund gelangen. Daher bitte regelmäßig saugen und/oder wischen.
  • Last, but not least: Auf schadstofffreie Möbel, Stoffe und Spielzeuge achten.

In zertifiziertem Holz wohnt es sich besser

Holzmöbel, so naturbelassen wie möglich, sorgen für eine Wohlfühl-Atmosphäre in Räumen. Einige Kindermöbel- Produzenten in Deutschland nutzen Holz aus der Umgebung oder Europa ohne langen, ökologisch belasteten Transportweg. In Deutschland sind zwei Drittel der Waldflächen PEFC- zertifiziert. Das bedeutet: Die gesamte Herstellung, von der Holzernte bis zum Endprodukt, verläuft nach ökologischen Kriterien. So wird immer genauso viel aufgeforstet, wie geerntet wird. Und: Solche heimischen Möbelbetriebe verwenden ausschließlich schadstofffreie Lacke und Öle. An Gütesiegeln für nachhaltige Möbel (wie z.B. "GS"-Siegel, "Oeko-Tex Standard 100", "PEFC") könnt ihr euch orientieren.