
In den ersten Lebensmonaten bekommt das Baby mit der (Mutter-) Milch alles, was es braucht und benötigt keine zusätzliche Flüssigkeit – außer bei krankheitsbedingten Ausnahmezuständen wie Fieber und Durchfall. Sobald Eltern vollständig auf Brei umgestellt haben, das Baby also drei Breimahlzeiten am Tag bekommt, heißt es „Wasser marsch“. Ernährungsexperten empfehlen jedoch, dem Nachwuchs schon mit Einführung der Beikost ein Getränk anzubieten – also etwa ab dem siebten Lebensmonat. So hat das Kind Zeit, sich daran zu gewöhnen und lernt frühzeitig, dass Essen und Trinken zusammengehören. Wenn der Sprössling in diesem Alter die Getränke verschmäht, ist das allerdings kein Grund zur Sorge. Durch die Milch bekommt er genügend Flüssigkeit.
Durst löschen, aber richtig!
Kleinkinder trinken zu wenig, zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in seiner GRETA-Studie (German Representative Study of Toddler Alimentation). Die Wissenschaftler untersuchten die Ernährungsgewohnheiten von rund 600 Kindern im Alter von zehn bis 36 Monaten.
Das Fazit: Kinder trinken im Durchschnitt nur 60 Prozent der empfohlenen Menge. Das hat Folgen. Flüssigkeitsmangel wirkt sich negativ auf die Gesundheit aus – und macht sich zum Beispiel durch Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche bemerkbar. Aber: Wie viel sollten Kinder am Tag trinken? Die Empfehlungen des FKE nach Lebensalter des Kindes:
• 7 bis 12 Lebensmonate: 100 Milliliter
• 1 Jahr: 600 Milliliter
• 2 bis 3 Jahre: 700 Milliliter
• 4 bis 6 Jahre: 800 Milliliter
• 7 bis 9 Jahre: 900 Milliliter
• 10 bis 12 Jahre: 1 Liter
Entscheidend ist aber nicht nur wie viel, sondern auch, was in den Becher kommt. Der Studie zufolge stehen zuckerhaltige Limonaden gerade bei älteren Kindern hoch im Kurs. Weil Cola & Co. sich aber auf den Hüften niederschlagen und obendrein den Milchzähnen gefährlich werden können, greifen Eltern besser zu gesunden Durstlöschern wie Wasser, ungesüßten Kräuter- und Früchtetees sowie Fruchtsaftschorlen.
Übung macht den Meister
Was bei Mama und Papa so einfach aussieht, ist für den Nachwuchs eine Herausforderung. Denn: Trinken ist ein komplizierter Vorgang, den Babys erst lernen müssen. Spezielle Trinklernhilfen mit Trinkschnabel und Haltegriffen sollen dem Baby den Übergang vom Fläschchen zum Becher erleichtern. Es gibt beispielsweise Modelle mit extra weichem Trinkschnabel, die schon für Babys ab sechs Monaten geeignet sind – für ältere Kinder eignen sich Produkte mit hartem Schnabel und Trinkhalm. Es geht allerdings auch ohne Schnabeltasse. Man kann alternativ einen kleinen Plastikbecher nehmen (zum Beispiel die Verschlusskappe des Fläschchens). Ein Glas hat in Babys Händchen nichts verloren! Das Kind könnte ein Stück heraus beißen und sich verletzen.
Damit sich der Nachwuchs mit seinem neuen Begleiter vertraut machen kann, ist es sinnvoll, ihm zunächst den leeren Becher zu geben. Und: Eltern sollten sich ausreichend Zeit für die ersten Trinkversuche nehmen. Gerade am Anfang ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass etwas daneben geht. Um eine „Sintflut“ zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Becher nur halb zu füllen – am besten mit Wasser. Eltern unterstützen ihr Kind, indem sie den Becher beim Trinken mitführen.
Zahnfeind Nummer eins
Zahnexperten empfehlen, beim Trinkenlernen auf Schnabeltasse & Co. zu verzichten bzw. sie allenfalls als Übergangslösung zu verwenden. Aus gutem Grund: Dauernuckeln führt zu Kieferfehlstellungen. Und: in Kombination mit zuckerhaltigen Getränken zu Karies an den Schneidezähnen. Deshalb: Den Nachwuchs frühzeitig an den Becher gewöhnen!