PEKiP-Übungen sollen das Baby in seiner Entwicklung begleiten und fördern.© Foto: Getty Images/SDI Productions
PEKiP-Übungen sollen das Baby in seiner Entwicklung begleiten und fördern.

1. Fixieren und Kopfbewegung

Das Baby liegt auf dem Rücken, ihr zeigt ihm im Abstand von ca. 25 Zentimeter euer Gesicht, lacht es an, redet mit ihm. Das Baby kann in diesem Abstand euer Gesicht gut erkennen und mit den Augen fixieren (zuerst nur kurz, dann immer länger). Alternativ könnt ihr einen Gegenstand nehmen, den ihr eurem Kind zeigt, z.B. einen kleinen roten Ball. Das Baby betrachtet den Ball anfangs kurz, danach immer länger.

Ihr könnt euer Gesicht oder den Gegenstand nach rechts und nach links bewegen. Das Baby verfolgt eure Bewegung mit den Augen. Im zweiten Schritt könnt ihr eure Bewegung vergrößern, damit das Baby nicht nur mit den Augen "mitgeht" und mit zunehmender Entwicklung auch seinen Kopf in die Richtung dreht, in die sich der Gegenstand bewegt. Ihr könnt den Gegenstand auch nach oben und unten bewegen.

2. Anfassen erwünscht: Spiele zum Greifen

Zeigt eurem Baby einen gut fassbaren Gegenstand (z. B. einen Greifring oder einen Ball) und haltet diesen in Reichweite. Das Baby macht spontane Armbewegungen und berührt wie zufällig den Gegenstand.

Legt den Gegenstand in eine Hand des Babys. Das Baby wird den Gegenstand erfassen, nach einer Weile wird es seine Hand wieder öffnen und ihn loslassen. Das Spiel mit der anderen Hand wiederholen.

Ältere Babys werden den Gegenstand betrachten, mit den Händen befühlen und zum Mund führen. Die Wiederholung von Sehen und Greifen – ein Spiel, das dem Baby viel Spaß bereitet. Es ermöglicht eurem Baby, Erfahrungen mit Gegenständen mit Händen, Augen und Mund zu koordinieren.

3. Spielen mit dem Wasserball

Befestigt einen Wasserball an einer Schnur und haltet ihn in Brusthöhe über euer auf dem Rücken liegenden Baby. Es kann den Ball nun mit den Augen fixieren, aber auch nach dem Ball greifen, ihn zum Schwingen bringen oder versuchen, ihn mit beiden Händen festzuhalten.

Danach könnt ihr den an der Schnur hängenden Wasserball an die Fußsohlen eures Kindes halten. Es wird merken, dass es den Ball durch Treten in Bewegung setzen kann. Wenn es eurem Baby noch schwerfällt, die Füße hochzubekommen, könnt ihr ihm als Unterstützung die flache Hand unter den Po legen.

4. Krabbelspiele mit den Fingern

Euer Baby freut sich, wenn es eure Stimme hört. Erzählt ihm etwas, summt oder singt ein Liedchen. Die Wiederholung macht eurem Baby besonderen Spaß. Hier ein Beispiel für ein Lied, bei dem ihr mit den Fingern die passende Bewegung auf dem Körper eures Babys nachahmen könnt.

(Melodie von Bruder Jakob): "Kleine Schnecke, kleine Schnecke, krabbelt rauf, krabbelt rauf, krabbelt wieder runter, krabbelt wieder runter, kitzelt deinen Bauch und die Füße auch."

Infos über PEKiP

In Deutschland nehmen etwa 60.000 Familien pro Woche an PEKiP-Gruppen teil. PEKiP steht für das "Prager-Eltern- Kind-Programm", das 1973 von Psychologen und Pädagogen entwickelt wurde. Die PEKiP-Gruppe findet einmal wöchentlich für 90 Minuten mit maximal acht Müttern oder Vätern und ihren Babys statt. Die Babys sind während des Kurses im warmen Gruppenraum unbekleidet, weil sie sich so besser bewegen, spüren, selbst wahrnehmen können. Digitale Angebote machen den Erfahrungsaustausch für Eltern möglich und GruppenleiterInnen geben gerne Tipps für PEKiP-Übungen zuhause. 

Das PEKiP-Konzept beinhaltet diese vier Ziele:

  1. Das Kind durch Bewegungs-, Sinnes- und Spielanregungen in seiner Entwicklung begleiten und fördern
  2. Die Beziehung zwischen Kind und Eltern stärken und vertiefen
  3. Den Erfahrungsaustausch und den Kontakt der Eltern untereinander fördern
  4. Die Kontakte der Kinder zu Gleichaltrigen ermöglichen

Der PEKiP e.V. bildet seit über 40 Jahren zertifizierte Gruppenleiterinnen aus. Weitere Informationen zu Kursen und zur Fortbildung findet ihr unter www.pekip.de

Autorin: PEKiP-Gruppenleiterin und Dipl.-Sozialpädagogin Ann-Katrin Stutzmann
Redaktionelle Mitarbeit: Anne Kiewitt, PEKiP Ausbilderin und Supervisorin Reinhild Overhoff, PEKiP Geschäftsstelle

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