Muttermilch ist gut – und schmeckt offensichtlich lecker.© Getty Images/Petri Oeschger
Muttermilch ist gut – und schmeckt offensichtlich lecker.

Die Zutaten von Muttermilch sind überschaubar: Wasser, Kohlenhydrate (wie zum Beispiel Milchzucker), Fette und Eiweiße. Die Zusammensetzung dagegen ist so komplex wie raffiniert: Sie ändert sich über die gesamte Stilldauer hinweg, weil sie sich an die Bedürfnisse des heranwachsenden Säuglings anpasst. Babys erste Milch ist eine Art Vormilch, die ab der 20. Schwangerschaftswoche in der Brust produziert wird. Dieses sogenannte Kolostrum ist dank zahlreicher Antikörper besonders wertvoll: Der goldgelbe Powerdrink beugt einer Neugeborenen-Gelbsucht vor, fördert die Reifung des Darms und hilft, den ersten Stuhlgang (Mekonium) auszuscheiden.

Etwa zwei bis fünf Tage nach der Geburt entsteht mit Beginn des Milcheinschusses die cremig-weiße Übergangsmilch — sie ist etwas fett- und kohlenhydratreicher als das Kolostrum. Ungefähr ab dem achten Lebenstag bekommt der Säugling die kalorienhaltige reife Muttermilch serviert — als durststillende Vor-, nahrhafte Haupt- und sättigende Nachspeise.

Muttermilch ist einzigartig

Jede Muttermilch ist so unverwechselbar wie Mutter und Kind selbst – damit ist sie exakt auf die Bedürfnisse des Babys abgestimmt. In ihr stecken alle notwendigen Nährstoffe, Vitamine und Fette, die das Kind in den ersten vier bis sechs Monaten benötigt, in genau der richtigen Menge und Zusammensetzung. Außerdem enthält sie Bestandteile, die Babys Immunsystem kräftigen, die Verdauung stärken und vor Krankheiten und Allergien schützen. 

Studien zeigen, dass Muttermilch auch dazu beitragen kann, das Risiko für Übergewicht zu reduzieren. Das enthaltene Eiweiß ist besonders hochwertig und kommt deswegen in einer vergleichsweise niedrigen Menge vor. Dadurch wird ein gesundes Wachstum gefördert – und gleichzeitig einer übermäßigen Gewichtszunahme vorgebeugt.

Mal mehr, mal weniger Muttermilch

Damit die Milch aus der Brust fließt, muss der Säugling bei seiner Mama zwei Hormone aktivieren: Prolaktin, das die Milchbildung unterstützt, und Oxytocin, das den Milchspendereflex auslöst. Vorgänge, die ganz automatisch starten, wenn das Baby an Brustwarze und Brustwarzenhof saugt. Die Nachfrage regelt dabei das Angebot — je häufiger das Kind trinkt, desto mehr Milch fließt.

Die Bestandteile der Muttermilch auf einen Blick

  • Milchzucker und andere Kohlenhydrate sind schnelle Energielieferanten.
  • Fette unterstützen die Entwicklung von Babys Gehirn und Körper.
  • Eiweiße fördern die Bildung von Muskelzellen. Spezielle Immuneiweiße sind wichtig fürs Immunsystem.
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