Babys erste Tage: für alle Beteiligten eine enorm spannende Zeit!© Foto: Getty Images
Babys erste Tage: für alle Beteiligten eine enorm spannende Zeit!

Nur nichts überstürzen in den ersten Tagen: Junge Mütter haben sich oft viel vorgenommen, doch wenn das Baby erst da ist, sind sie schnell überfordert. Betrachte die Zeit in der Klinik als deine Schutzzone und Starthilfe. Dank Rooming-in oder Familienzimmer lässt sich hier schon Familie üben. Gönn dir Entspannung und konzentrier dich auf dein Kind. Hautkontakt und Kuscheleinheiten fördern mit der Ausschüttung von Endorphinen die Eltern-Kind-Bindung sowie den Beginn einer reibungslosen Stillzeit.

Die ersten Tage mit Baby zu Hause

Stillen, wickeln, trösten – in den ersten Wochen dreht sich alles um das Baby. Schön, wenn Mütter von lieben Menschen dabei unterstützt werden. Bis sich dein Alltag mit Baby eingespielt hat, ist jede Hilfe Gold wert. Deine Mutter, Schwester oder deine beste Freundin entlasten dich sicher gern. Idealerweise kommt dieselbe Hebamme nach der Geburt zu dir nach Hause, die dich schon vor (und während) der Geburt betreut hat. Wenn ihr ein eingespieltes Team seid, wird es dir leichtfallen, ihre Hilfe anzunehmen. Frag deine Vertraute alles, was du wissen willst, so bekommst du schnell Routine. Und hör auf dein Bauchgefühl: Du wirst vieles instinktiv richtig machen, auch in Zeiten ohne Ratgeber.

Nach draußen muss es noch nicht gehen. Das Chaos der ersten Tage ist nicht zu unterschätzen, und neben ausreichend Schlaf ist bewusstes Essen ganz wichtig. Idealerweise ist deine Vorratskammer gut gefüllt, sodass nur frische Zutaten eingekauft werden müssen. Ansonsten solltest du vorher auch einiges einfrieren.

Delegiere Aufgaben wie Wickeln, Einkaufen, Kochen an vertraute Personen, um dich auf dich selbst und das Kind zu fokussieren. Du darfst unsicher, erschöpft und überfordert sein. Je weniger Reize von außen, desto besser. Das Kleine muss sich erst noch an die neue Umgebung gewöhnen. Ganz viel Hautkontakt hilft dem Baby dabei: Alles muss sich erst einspielen und ist wesentlich fürs Bonding. Keine Panik, wenn du dich reizbar und niedergeschlagen fühlst. Viele junge Mütter bekommen einen sogenannten "Baby Blues". Dieses emotionale Tief hat mit der Verarbeitung der Geburt zu tun und legt sich meist nach einiger Zeit wieder.

Dein Baby lebt sich langsam ein

Die ersten Tage zu Hause mit Baby sind eine intensive Zeit. Windeln, Mulltücher, Starfoto! Macht bloß viele Fotos von eurem Liebling – das Baby wächst jetzt so schnell, dass es nahezu jeden Tag anders aussieht.

Kissen, Brustwarzencreme, Stilleinlagen sowie deine gesunde Ernährung gehören zur Grundausstattung fürs Stillen. Such dir einen gemütlichen Platz, an dem du dein Baby alle zwei bis drei Stunden an die Brust legst und sich euer Ritual bequem einpendeln kann.

Dass das Kleine in den ersten Tagen nach der Geburt bis zu zehn Prozent seines Körpergewichts abnimmt, ist ganz natürlich. Durch regelmäßiges Wiegen und Prüfen des Windelinhalts stellst du sicher, dass dein Kind ausreichend trinkt. Nach etwa 14 Tagen sollte es sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben.

Schlafen mit Baby

Nicht nur dein Baby – auch du solltest jede freie Minute zum Schlafen nutzen. Die beste Zeit dafür ist die, wenn auch dein Kleines schläft. Viele Neugeborenen träumen gern im ruckelnden Kinderwagen. Manche Babys bevorzugen auch das Tragetuch, da sie sich hier ganz eng mit Mama oder Papa verbunden fühlen.

Ein Beistellbettchen sorgt für entspannte Nächte. So ist das Kleine direkt an der Quelle, und Mama kann zum Stillen und Beruhigen liegen blieben. Denk auch daran: Zu viele Zwiebeln, zu viel Kaffee oder zu scharfes Essen können durch das Stillen den Schlaf deines Babys stören.

Die ersten Tage mit Papa

Auch Papa sollte Aufgaben bekommen und sich, wenn möglich, in der ersten Zeit Urlaub nehmen. Für eine gute Vater-Kind-Bindung ist es wichtig, von Anfang an Kontakt zum Baby aufzunehmen. Und oft sind frischgebackene Väter besser zu gebrauchen, als man denkt. Er kann dir das Kind zum Füttern anreichen, mit ihm kuscheln, es herumtragen oder Aufgaben im Haushalt übernehmen. Gib deinem Partner das Gefühl, nicht ausgeschlossen zu sein, nur weil er nicht stillen kann.

Wenn zu Hause ein Geschwisterchen wartet

Auf dein Baby wartet schon ein Bruder oder eine Schwester? Dann wird die erste Zeit mit dem Nachwuchs vermutlich ein wenig turbulent. Wichtig ist, dass sich das Geschwisterchen auf keinen Fall ausgeschlossen fühlen darf. Kinder sind von Natur aus hilfsbereit. Mach dir das zu Nutze, indem du größere Geschwister bei der Pflege des Babys mit einbeziehst. Dein älteres Kind kann dir beim Wickeln die Windel reichen. Es freut sich, wenn es helfen kann, und du hast beide Kinder im Blick. Beim Stillen kannst du das Baby an die Brust legen und das größere Kind dabei in den anderen Arm nehmen. 

Auch der Papa kann helfen, indem er "Nummer 1" mehr Aufmerksamkeit zukommen lässt. Und wenn Besuch ansteht, sollten alle darauf achten, dass der Fokus nicht nur noch auf dem neuen Mitbewohner liegt. 

Babys Entwicklung in den ersten Tagen

Bereits in den ersten Tagen entwickelt sich das Baby rasant. Überlegt mal, ob ihr nicht besonders schöne Momente mit dem Handy festhaltet – auch um die Großeltern oder Paten mit einem persönlichen Fotobuch zu überraschen. Alles ist neu und alle Sinne stehen auf Empfang. Liebkosungen und Zuwendung stärken schon früh Babys Urvertrauen und Selbstwertgefühl. Nimm also dein Kleines oft auf den Arm, sprich mit ihm, lies und sing ihm vor, zeig ihm Dinge, geh mit ihm durchs Haus – es nimmt alle diese Reize auf und verarbeitet sie. Und schon bald wirst du so viel zurückbekommen.

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