
Vor Kurzem stieß ich auf einen Artikel der amerikanischen Website PureWow dessen Überschrift lautete: "The 3-Word Phrase Every Mom Should Use With Her Son". Übersetzt also so viel wie: "Der 3-Wörter-Satz, den jede Mutter mit ihrem Sohn verwenden sollte". Zugegeben, im ersten Reflex hat mich als Mama von drei Jungs die Überschrift direkt zum Klicken animiert. Obwohl mich Jungs-Mädchen-Schubladendenken eigentlich nervt. Tatsächlich geht es in dem Text aber um noch mehr: Die Autorin des Artikel beschwert sich über den sogenannten Mental Load. Ja, unter der mentalen Last leiden faktisch mehr Frauen als Männer, das ist bewiesen. Insbesondere die "Ich weiß, wo alles ist"-Aufgabe stört die Journalistin dabei. Sucht ihr Fünfjähriger etwas ist immer nur sie die erste Ansprechpartnerin. Nicht ihr Mann.
Tatsächlich kann ich mich hier nicht einreihen ...
Auch meine Söhne fragen regelmäßig: "Mama, wo ist mein Playmobil-Polizeitaucher/meine Paw-Patrol-Mütze/mein Monster-Truck ...?" Eine Antwort hab ich eher selten. Auch ich muss dann erstmal das Haus auf links drehen. Denn, ganz ehrlich, Ordnung halten ist nicht gerade meine größte Stärke.
Mein Mann hingegen kennt häufig die Antwort. Er kann nicht nur den präzisen Standort sämtlicher Spielzeugeinzelteile in unseren vier Wänden angeben, er weiß sogar, wo mein von mir panisch gesuchtes Portemonnaie sich mal wieder versteckt hat. (Puh, danke dafür an dieser Stelle!)
Auch wenn die Last an anderer Stelle ganz schön heavy sein kann, diesen Anteil an unserem gemeinsamen Familien-Mental-Load übernehme definitiv nicht ich. Deshalb hab ich umso genauer weitergelesen, als die Autorin des oben erwähnten Textes eine Psychologin um Rat gefragt hat, die sich mit dem Thema Mental Load sehr spezifisch auskennt. Sie rät Eltern in diesem Fall mit folgenden Worten zu arbeiten: "Let's remember together!" Auf Deutsch:
Erinnern wir uns gemeinsam!
Damit bestärken wir unsere Kinder zum einen beim Suchen und vor allem teilen wir Verantwortung mit ihnen bzw. geben diese sogar ab. Je älter Kinder werden, desto wichtiger ist es, dass auch wir Eltern das lernen. Komm, wir suchen nicht nur zusammen, wir versuchen uns auch gemeinsam zu erinnern, wo was ist. Damit übernehmen selbst kleine Kinder schon wichtige Aufgaben im Haushalt und wir erleichtern uns das Leben ein Stück weit. Vollkommen legitim – und wichtig! Und auf andere Bereiche des Lebens durchaus übertragbar.
Das A und O für mehr Ordnung mit Kindern
Super wichtig sei es laut Expertin, dass natürlich im Vorhinein Orte für alle Dinge im Haus bestimmt werden. Und zwar zusammen mit den Kindern! Es bringt nichts ein Ordnungssystem komplett ohne eure Kids zu etablieren, vor allem für deren eigene Alltagsgegenstände, Kleidung und Spielzeug.