Ziemlich praktisch

Ausprobiert: "ChatGPT schreibt mir Gute-Nacht-Geschichten für mein Kind"

KIs sind aktuell in aller Munde. Unsere Autorin testet seit einigen Wochen, wie sie ChatGPT nutzen kann, um ihren Alltag zu vereinfachen. Zum Beispiel das Ins-Bett-Bringen ihrer Tochter …

Mutter bringt ihre Tochter ins Bett© iStock/Vasyl Dolmatov
Gibt es etwas Gemütlicheres als mit einer Gute-Nacht-Geschichte einzuschlummern?

Auf der einen Seite finde ich es spannend, was mit künstlichen Intelligenzen wie ChatGPT alles möglich ist – auf der anderen Seite fehlt mir die Vorstellungskraft dafür, wie sie unser Leben in Zukunft verändern werden und finde das ein bisschen gruselig. Aber jetzt ist sie (es? er?) nun mal da und dann kann ich es auch für mich nutzen, oder? Deshalb probiere ich seit Wochen wild mit ChatGPT herum, wie das Tool mir den Alltag leichter machen kann:

  • Essenspläne samt Einkaufszettel schreiben (vegetarisch, drei Mahlzeiten am Tag, 1x Eierkuchen bitte)
  • Rezepte raussuchen (Apfelkuchen, wenn man nur noch 200g Mehl hat) 
  • knifflige Kinderfragen beantworten (Wozu sind Zecken nützlich?)
  • Einladungskarten schreiben – das Leben kann so einfach sein, wenn man eine KI hat.

Neuerdings hilft ChatGPT sogar dabei, meine Tochter Mara ins Bett zu bringen ...

Mein Papa erzählt seit jeher die allerbesten Gute-Nacht-Geschichten. Mittlerweile nicht mehr mir und meinen Geschwistern, sondern meiner Tochter, wenn wir zu Besuch sind. Sie liebt das und wünscht sich dieses Ritual mittlerweile auch jeden Abend von mir. Leider wurde mir das Talent meines Papas nicht weitervererbt, sodass die Spannungskurve meiner Geschichten an manchen Abenden, wenn mir selbst schon die Augen zufallen, leider echt flach ist. Die Vorstellungen meiner Tochter, worum es gehen soll, sind dafür oft sehr genau. Kurzerhand holte ich also auch hier ChatGPT ins Boot. Maras Vorgaben: Hamster Hanni erlebt ein Abenteuer mit ihrer Freundin Susi Schlange. Die Geschichte soll nicht gruselig, sondern lustig sein. Wollt ihr lesen, was herauskam?

Diese Geschichte hat ChatGPT geschrieben:

"Es war einmal ein kleiner Hamster namens Hanni, der in einem gemütlichen Käfig in einem Kinderzimmer lebte. Hanni war ein fröhlicher und abenteuerlustiger Hamster, der immer auf der Suche nach neuen Freunden war. Eines Tages, als Hanni neugierig aus ihrem Käfig schaute, bemerkte sie eine Schlange namens Susi, die in einem Terrarium nebenan lebte. 'Hallo, ich bin Hanni. Wer bist du?', rief Hanni aufgeregt zu Susi hinüber.

Susi schaute mit ihren großen Augen zu Hanni hinüber und antwortete: 'Hallo Hanni. Ich bin Susi Schlange. Ich kann mich nicht so gut bewegen wie du, aber ich kann dafür sehr gut kuscheln!' Hanni war begeistert. Sie wollte unbedingt Susi kennenlernen und ihr einen Besuch abstatten. Also nutzte sie ihre kleinen Pfoten und krabbelte durch ein kleines Röhrensystem, das die beiden Gehege verband. Als Hanni bei Susi ankam, lachten sie beide fröhlich. Hanni konnte es nicht glauben, wie weich Susi war. Die beiden wurden sofort die besten Freunde. Sie verbrachten den ganzen Tag damit, lustige Spiele zu spielen und sich Geschichten zu erzählen.

Eines Tages beschlossen Hanni und Susi, gemeinsam ein Abenteuer außerhalb ihrer Gehege zu erleben. Hanni kletterte auf Susis Rücken und Susi schlängelte sich vorsichtig aus ihrem Terrarium. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg in das große Abenteuer des Kinderzimmers. Sie erkundeten jeden Winkel und jede Ecke, krochen unter Möbeln hindurch und spielten Verstecken. Sie machten sich über leckere Krümel her, die sie auf dem Boden fanden, und hatten dabei eine Menge Spaß. Doch plötzlich hörten sie Schritte. Es war das Kind, das gerade ins Zimmer kam. Hanni und Susi gerieten in Panik und versuchten, sich schnell zu verstecken. Susi schlängelte sich unter das Bett, und Hanni sprang zurück in ihren Käfig. Das Kind schaute verwundert umher, konnte aber niemanden finden. Hanni und Susi atmeten erleichtert auf. Als das Kind das Zimmer wieder verließ, kroch Susi zurück zu Hanni. 'Das war knapp!', flüsterte Hanni, während sie sich vor Lachen krümmte. 'Ja, aber es hat auch eine Menge Spaß gemacht!', antwortete Susi und lächelte.

So endete ihr aufregendes Abenteuer, und sie versprachen einander, noch viele weitere lustige Geschichten zu erleben. Von diesem Tag an waren Hanni und Susi die besten Freunde und erlebten viele weitere lustige Abenteuer im Kinderzimmer. Und immer, wenn es Zeit war, ins Bett zu gehen, erzählte Hanni ihrer neuen Freundin eine Gute-Nacht-Geschichte, damit Susi süße Träume hatte. Und so lebten Hanni und Susi glücklich und zufrieden, Seite an Seite im Kinderzimmer, und wurden die besten Freunde."

Na, wie findet ihr’s? Zugegeben, der Handlungsstrang ist nicht ganz logisch (wer, um Himmels willen, würde ein Röhrensystem zwischen Schlangen- und Hamstergehege bauen), aber das stört Kinder ja meistens nicht. Mal ehrlich, was gibt es Cooleres als eine Gute-Nacht-Geschichte, ganz nach den Wünschen des Kindes? Es könnte sogar selbst darin mitspielen und jede Rolle annehmen, die es möchte! Ich finde das ziemlich cool und, verratet mich nicht an mein Kind, nutze es mittlerweile öfter mal zur Inspiration.

Allerdings finde ich es doof, abends vom Handy vorzulesen und versuche mir deshalb immer, die wichtigsten Punkte zu merken und erzähle dann frei aus dem Kopf …

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