
Manche schlagen mit dem Kopf auf den Fußboden, andere hauen sich mit den Händen ins Gesicht. Wiederum andere reißen sich sogar Haare aus. Für Eltern ist dies eine furchtbare und schlecht auszuhaltende Situation und sie fragen sich, was sie falsch gemacht haben. Circa 20 bis 25 Pozent aller Kinder verletzen sich manchmal selbst. Diese Phase geht meist mit der Autonomiephase einher.
In der Regel sind es die Hilflosigkeit und die fehlende Impulskontrolle, die das Kind dazu bringen, den inneren Druck durch äußeren Schmerz abbauen wollen. Es ist also ein Ventil, um Stress und Druck loszuwerden. Gerade Kleinkinder, die sich noch nicht verbal ausdrücken können und noch nicht gelernt haben, sich selber zu regulieren, greifen auf autoaggressives Verhalten zurück.
Umgang mit autoaggressivem Verhalten
- Wut und Zorn gehören genauso zur Palette der Gefühle, die gelebt werden sollten. Wir müssen also die negativen Gefühle unserer Kinder akzeptieren und ihnen helfen, zu lernen, damit umzugehen.
- Autoaggression ist meist ein Ausdruck von "Hilfe! Mir geht es gerade nicht gut! Kannst du mir bitte helfen? Kannst du mich fragen, was mich so wütend macht, warum es mir nicht gut geht?" Das Kind möchte wahrgenommen werden und dieses Durcheinander an Gefühlen mit einer Vertrauensperson teilen. Also nehmt die Gefühle bitte ernst, begleitet und benennt sie.
Beispiel von Jesper Juul, wie ihr auf autoagressives Verhalten eures Kindes eingehen könnt: "Mir gefällt es nicht, dass du um dich schlägst. Ich möchte gerne wissen, womit ich dich so wütend gemacht habe (bzw. was dich so wütend gemacht hat). Möchtest du in den Arm genommen werden?"