Technik, die begeistert

Dosentelefon basteln: Ein echter Kindheits-Klassiker

Wer braucht schon ein Handy! Mit dem selbst gebastelten Schnurtelefon können eure Kinder mit ihren Freunden sprechen – völlig ohne Strom und Netz.

Ein selbst gebasteltes Dosentelefon macht nicht nur Spaß, es ist auch total faszinierend für Kids.© Foto: iStock/wundervisuals
Ein selbst gebasteltes Dosentelefon macht nicht nur Spaß, es ist auch total faszinierend für Kids.

So funktioniert das Schnurtelefon

Es ist ganz einfach: Die Schallwellen der menschlichen Sprache treffen auf den Boden der Dose, dort entsteht eine sogenannte Biegeschwingung. Diese Schwingung überträgt sich auf die gespannte Schnur. So kommen die Wellen an der anderen Dose an. Hier versetzen sie wieder den Dosenboden in Schwingung und gehen in die Luft über. So gelangen die Schallwellen ins Ohr des Menschen am Dosentelefon.

Dieses Telefon beruht auf einem seit Ewigkeiten bekannten physikalischen Prinzip. In Washington D. C. ist im "National Museum of the American Indian" ein Dosentelefon aus den Anden ausgestellt. Experten schätzen das Alter auf 1.200 bis 1.400 Jahre. Schon damals hatten die Menschen einen guten Draht zueinander.

Welche Schnur sollte man für das Dosentelefon benutzen?

Oftmals wird eine Kordel empfohlen. Tatsächlich ist sie aber nicht so geeignet. Die Schnur sollte möglichst straff und fest sein – dann funktioniert sie besonders gut. Eine Nylonschnur geht gut, aber auch Geschenkband. Oder aber ein dünner Kupferdraht (siehe unten, falls ihr um die Ecke telefonieren wollt).

Welche Reichweite hat ein Dosentelefon?

Das kommt ein bisschen darauf an, wie gut ihr euer Schnurtelefon baut und natürlich auch die Länge und das Material des Fadens. Ein paar Meter stellen überhaupt kein Problem dar, richtig gut gebaute Dosentelefone schaffen sogar 20 bis 40 Meter. 

Das braucht ihr, um euer Dosentelefon zu basteln

© Foto: Christophorus Verlag/Uli Wittmann
  • zwei leere Konservendosen
  • eine dünne, feste Schnur oder Gechenkband oder Kupferdraht
  • ein Taschenmesser oder Multitool
  • falls ihr um die Ecke telefonieren wollt: Nägel und einen Hammer

Dosentelefon basteln: Anleitung Schritt für Schritt

© Foto: Christophorus Verlag/Uli Wittmann

1. Wascht die Konservendosen gut aus und löst die Etiketten ab (Vorsicht, der Rand sollte nicht allzu scharf sein). Bohrt in die Mitte der Dosenböden ein kleines Loch mit der Ahle des Taschenmessers. Es sollte so groß sein, dass die Schnur gerade noch hindurchpasst.

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2. Fädelt die Enden der Schnüre durch die kleinen Löcher.

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3- Verknotet die Schnur-Enden gut. Übrigens ist Länge der Schnur egal – wichtig ist nur, dass diese gespannt ist und nirgendwo anliegt (also zum Beispiel nicht um eine Ecke führt).

Kann man mit einem Dosentelefon um die Ecke telefonieren?

Ja, kann man, allerdings ist das nicht ganz einfach. Wie oben schon erwähnt, darf die Schnur keine Mauer oder Ähnliches berühren, damit der Schall weitergeleitet wird. Gleichzeitig muss der Faden aber auch gespannt sein. 

Wenn ihr also um eine Ecke "dosentelefonieren" wollt, braucht ihr auf jeden Fall einen dünnen Draht anstelle einer Schnur, den ihr am besten über mehrere Stationen leitet. Diese Stationen können zum Beispiel Zaunpfähle oder andere Holzlatten sein. Dort schlagt ihr einen Nagel rein, sodass er noch mindestens 1 Zentimeter weit raus schaut. Darum wickelt ihr dann den Draht  – Achtung, er darf wirklich nur den Nagel und nicht das Holz berühren. Je nchdem, wie weit euer Dosentelefon reichen soll, könnt ihr beliebig viele Stationen basteln und den Draht daran entlang laufen lassen. Probiert doch mal aus, welche Reichweite ihr so mit eurem Dosentelefon hinbekommt! 

Hier könnt ihr euch die Anleitung für das Schnurtelefon auch noch einmal als PDF herunterladen:

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