Abenteuer vor der Haustür

Schatzsuche für lau: Geocaching mit Kindern ist viel cooler als es klingt!

Gemeinsam mit ihrer vierjährigen Tochter hat unsere Kollegin Nora eine der 100 Ideen aus "Mama! Papa! Was machen wir heute?" ausprobiert: Geocaching. Wie es lief und ob die Schatzsuche erfolgreich war, erzählt sie hier.

Es war eine der letzten coronabedingten Kita-Schließungen: Meine Tochter hätte sicher noch weitere hundert Bilder gemalt, stundenlang mit mir Playmobil gespielt und Netflix komplett durchgeguckt. ICH hatte darauf leider keine Lust mehr und sehnte mich nach Abwechslung. Aber überredet mal ein Kind, das sich über nonstop Mama-Spielzeit freut, vor die Tür zu gehen …

Da fiel mir unser Buch "Mama! Papa! Was machen wir heute?" ein – ihr könnt es mittlerweile einfach kaufen, ich musste mir Ende März heimlich das Frühlingskapitel von unserem Server schnappen, um die Ideen für kleine Abenteuer zu durchwühlen. Eine der 25 Ideen catchte (oder besser gesagt cachte) mich sofort: Geocaching.

Kind, wir gehen Schätze suchen!

© Foto: App "Geocaching", Groundspeak Inc.
Auch in Hamburg gibt es viele Caches zu entdecken!

Frische Luft, Bewegung und dabei direkt die neue Gegend erkunden, in die wir im Winter gezogen waren: Nehm’ ich! "Los Kind, wir gehen Schätze suchen!", rief ich also in die Kuscheltierhöll … äh, höhle. Die nötige App konnte ich gar nicht so schnell runterladen, wie das Kind fertig angezogen vor mir stand – wer lässt sich schon eine Schatzsuche entgehen?!

Beim Blick in die App war ich positiv überrascht: Nur wenige hundert Meter von unserer Haustür entfernt sollte sich bereits der erste Schatz (Profis nennen es "Cache") verstecken. Hö? Da fahren wir doch ständig vorbei! Schnell ein wenig Proviant eingepackt (man weiß ja nie), und los ging die wilde Schatzsuche. Doch so konzentriert wir auch in die Baumkronen linsten, unter Steine und hinter Zäune schauten: kein Schatz weit und breit. Im Geiste sah ich mich schon enttäuschte Tränen trocknen, als das Kind freudestrahlend eine kleine Brotdose aus einem Loch im Baum pulte. Unser erster Schatz! Selten war die Freude über ein Stück Papier größer! Wir waren angefixt und schwangen uns wieder auf’s Rad. Noch drei weitere Caches (und einen super Eisladen) fanden wir an diesem Tag.

Schatzsuche "with a view"

Als wir wenige Wochen später in den Urlaub nach Spiekeroog fuhren, gingen wir auch dort auf Schatzsuche. Geocaching mit Aussicht – zwischen Dünen, Strand und Pferdebahn nach Schätzen zu suchen war selbst bei Regen einfach schön. Ein Cache, den wir dort fanden, wird uns besonders lange in Erinnerung bleiben: Ich hatte schon vorher in der App gelesen, dass man eine frankierte und mit seiner Anschrift versehene Postkarte mitbringen sollte. Im Schatz selbst, wieder eine Brotdose, befand sich bereits eine Postkarte. Die tauschten wir gegen unsere, schrieben ein paar Worte drauf und schickten sie ab. Und tatsächlich (ich hatte zugegebenermaßen nicht daran geglaubt): Keine zwei Wochen später hatte meine Tochter Post! Wenn DAS keine einmalige Urlaubserinnerung ist …

Geocaching-Schatzsuche mit Kindern – ein paar Tipps

Zugegeben: Ich bin angefixt und finde Geocaching vielleicht sogar noch ein bisschen cooler als meine Tochter. Aber ich bin mir sicher, wir werden diesen Sommer noch so einige Caches loggen. Ich bin immer wieder überrascht, wo sich Caches verstecken – selbst in der letzten Ecke bei uns am Deich wurden wir fündig!

Meine Tipps, wenn auch ihr auf Schatzsuche gehen wollt:

  1. Wir haben diese App genutzt. Die Gratis-Version reicht völlig aus.
  2. Nehmt Proviant mit, und am besten auch noch eine Picknickdecke. Abenteuer machen hungrig!
  3. Stift nicht vergessen – nichts ist ärgerlicher, wenn man einen Cache gefunden hat und sich dann nicht in die Liste eintragen kann.
  4. Augen auf! Die meisten Caches haben eher die Größe eines Reagenzglases als einer Brotdose. Wenn gar nichts geht, helfen oft die Tipps in der App.
  5. Den Cache vorher in der App prüfen: Ist das Gelände kindertauglich? Handelt es sich um einen physischen Gegenstand oder z.B. einen Aussichtspunkt?
  6. Es lohnt sich, immer eine kleine Überraschung dabei zu haben: Manchmal befinden sich in den Caches kleine Geschenke, die man dann tauschen kann. Wir haben etwa eine Playmobil-Figur gefunden und gegen eine Schleich-Katze getauscht.

100 kreative Ideen für große und kleine Abenteuer mit Kindern

Alle Gesellschaftsspiele sind gespielt, die Streamingdienste leergeschaut und keine anderen Kinder greifbar? Dann noch eine kreative Antwort auf die Frage "Was machen wir heute?" zu finden, fällt vielen Eltern nicht leicht. Bis jetzt! 

Denn mit seinem neuen Buch hat Birk Grüling 100 Tipps zusammengetragen, mit denen Langeweile garantiert keine Chance mehr hat. Gespickt sind sie mit herrlichen Anekdoten von anderen Vätern und Müttern, die von Abenteuern, gescheiterten Ideen und gemeinsamer Zeit erzählen. Für jede Jahreszeit und alle Wetterlagen gibt es zahlreiche Ideen für kleine und große Abenteuer, die meistens wenig bis gar nichts kosten – und an die ihr noch jahrelang zurückdenken werdet, mit gutem Gefühl in der Herzgegend und einem Lächeln auf den Lippen. 

Birk Grüling: "Mama! Papa! Was machen wir heute" (18,95 Euro, Junior Medien)

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