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Für Mädchen das pinke Prinzessinnen-Schloss mit Extraportion Glitzer. Und für Jungs natürlich die grooooße Baustelle mit Riiiiesen-Bagger. Wenn man sich in der bunten Spielzeugwelt von heute auf die Suche nach Geschlechterklischees macht, wird man sehr schnell fündig. Zu schnell. Dann wirkt auf einmal alles nur noch rosa oder blau. Mit diesen expliziten Zuweisungen "Für Mädchen" und "Für Jungen" will der Spielzeug-Konzern Lego nun aufräumen.
Lego schafft Geschlechterkennzeichnungen ab
Der Spielzeughersteller aus Dänemark, der für seine knalligen Bauklötze bekannt geworden ist, will gängige Geschlechter-Stereotypen abbauen. Das Unternehmen will inklusiver werden und und sicherstellen, dass die Kreativität von Kindern nicht von Gender-Klischees eingeschränkt wird. So ist es in einer aktuellen Pressemitteilung zu lesen.
Der Hintergrund dieser Bewegung
Vor allem Mädchen sollen ermutigt werden – mehr zu wollen und zu können. Das fängt beim Spielen an und hört bei den ganz großen Träumen (Forscherin, Astronautin...) auf. Sicher, hinter dieses Kampagne steckt auch eine große Marketing-Idee: Die bunten Bausteine sollen bestenfalls auch für die Zielgruppe der Mädchen attraktiver werden. Denn die spielen nachweislich weniger mit dem von ihren Eltern als eher "typisch Jungs!" gewerteten Spielzeug. Tatsächlich: 74 Prozent der befragten Mütter und Väter würden ihre Söhne mit Lego spielen lassen. Und nur 24 Prozent ihrer Töchter. Puh!
Das alles ergab eine Studie, die Lego beauftragte. 7000 Kinder (plus Eltern) aus China, Tschechien, Japan, Polen, Russland, Großbritannien und den USA wurden zu ihren Interessen, ihrem spielerischen Verhalten, aber auch zu ihren beruflichen Plänen befragt.
Was auch in dieser Umfrage deutlich wurde: Jungen haben teilweise viel mehr unter Geschlechter-Stereotypen zu leiden. Ihnen ist es viel unangehmer mit vermeintlichem "Mädchen-Spielzeug" zu spielen. Das sagen 71 Prozent von ihnen. Im Gegensatz dazu ist es nur (oder: immerhin noch) 42 Prozent der Mädchen peinlich mit typischen "Jungs-Sachen" zu spielen.
Kein Kind sollte sich für sein Spielzeug schämen müssen!
Wir haben noch einen langen Weg vor uns. Denn: Na klar, ist es überhaupt kein Problem, wenn der Sohn am liebsten mit Baggern buddelt und die Tochter sich nichts sehnlicher wünscht als das pinke Prinzessinnen-Schloss. Aber andersherum eben ganz genauso! Und vor allem sollte kein Kind dieser Welt Scham verspüren, wenn es um das ganz persönliche Lieblingsspielzeug geht. Dafür kann eine Abschaffung der Labels "Für Mädchen" und "Für Jungen" ein erster wichtiger Schritt sein.