
Je näher der Geburtstermin rückt, desto mehr machen sich Schwangere Gedanken um die Geburt. Und um die Schmerzen, die sie womöglich aushalten müssen. Vor allem Erstgebärende, denn sie wissen noch überhaupt nicht, worauf sie sich da einlassen. Viele Frauen stellen sich schon felsenfest auf den Erhalt einer PDA (Periduralanästhesie) ein – und lassen einen entsprechenden Vermerk schon im Erstgespräch in der Klinik eintragen. Doch dass sie unter gewissen Umständen doch keine bekommen können, ist ihnen manchmal gar nicht klar. Wir klären auf!
1. Der Muttermund ist schon zu weit geöffnet
Hat sich der Muttermund bereits acht bis neun Zentimeter geöffnet? Dann ist es in der Regel leider schon zu spät für eine Periduralanästhesie. Denn die PDA wirkt wehenhemmend – und das kann man gegen Ende der Geburt nicht gebrauchen. Schließlich steht die Geburt des Babys dann schon unmittelbar bevor. Ärzte und/oder Hebammen raten dann dazu, auf eine Betäubung zu verzichten.
2. Kritischer medizinischer Zustand
Auch wenn sich Mama und/oder Baby in einem medizinisch instabilen Zustand befinden, ist eine PDA nicht möglich. Zum Beispiel, wenn die Mutter zu viel Blut verliert, die Lebenszeichen völlig aus dem Gleichgewicht sind oder etwa Babys Herzfrequenz zu niedrig ist. Keine PDA, solange Mutter und Baby nicht stabil sind!
3. Lokale Infektion
Habt ihr eine aktive Infektion in der Nähe der Stelle, an der die Epiduralanästhesie durchgeführt werden soll? Lautet die Antwort JA, dann gibt es für euch sehr wahrscheinlich keine PDA zur Erleichterung der Schmerzen.
4. Niedriger Thrombozytenwert
Thrombozyten – oder auch: Blutplättchen – das sind die kleinsten Zellen des Blutes. Sie sind in Sachen Blutgerinnung überaus wichtig: Euer Thrombozytenwert sollte in der Regel einen bestimmten Wert erreichen, damit eine Epiduralanästhesie sicher durchgeführt werden kann. Ist dieser Wert zu niedrig, kann euer Blut um die Einstichstelle herum nicht effizient gerinnen. Mögliche (unlustige) Folge: ein großes Hämatom am Rücken.
5. Ihr habt ein Tattoo!
Frauen, die ein Tattoo nahe der Einstichstelle am Rücken haben, müssen auch auf die PDA verzichten. Denn durch die Nadel, mit der das Schmerzmittel in den Hohlraum zwischen den Lendenwirbeln gespritzt wird, könnten in einem solchen Fall auch Farbpigmente in euren Körper gelangen. Das Risiko für Verletzungen und/oder Nervenschädigungen ist zu groß und auch noch größtenteils unbekannt.