
Ab wann in die Sauna?
Bereits Babys ab dem vierten Lebensmonat dürfen mit in die Sauna, meint der Deutschen Sauna-Bund. Einzige Voraussetzung: Der Arzt hat bei der Vorsorgeuntersuchung U4 keine Auffälligkeiten festgestellt und das Kind ist gesund. Viele Saunabetriebe lassen sich dies bei der Buchung eines Kurses oder beim Bezahlen an der Kasse schriftlich von den Eltern bestätigen. Ruf am besten vorher dort an!
So läuft der Saunabesuch ab
Die trockene Hitze der finnischen Sauna ist für Babys und kleine Kinder am besten geeignet. Anfangs sind drei Minuten Schwitzen auf der mittleren Bank völlig ausreichend. Die Saunatemperatur sollte 60 Grad nicht übersteigen, außerdem sind Aufgüsse tabu. Je nachdem, wie gut das Kind die Hitze verträgt, kann der Saunagang später auf sechs Minuten ausgedehnt werden. Mehr als zwei Saunagänge sollten es aber nicht sein. Hinterher das Kind schonend abkühlen: lauwarm duschen oder den Körper von Hand mit Wasser erfrischen, das Kind in ein Handtuch wickeln und kurz an die frische Luft gehen. Wie für Erwachsene gilt auch für die Kleinen: nach der Sauna bitte entspannen!
Was muss man mitbringen?
Am besten sitzen die Kinder nackt auf dem Schoß der Eltern, liegen im Arm oder auf einem Handtuch. Einige Saunabetriebe schreiben jedoch vor, dass die Kleinen beim Schwitzen eine Schwimmwindel tragen müssen. Erkundige dich vorher! Was außerdem in die Sporttasche gehört:
Fürs Kind:
- 2 weiche Hand- oder Badetücher
- 2 Waschlappen zur Reinigung und Abkühlung
- Wickelsachen, reichlich zu trinken und gegebenenfalls zu essen
- Badeschuhe (falls es schon laufen kann)
- eventuell Bilderbuch gegen Langeweile
Für Mama oder Papa:
- Badeschuhe und Bademantel
- 2 große Sauna- oder Duschlaken
- Duschbad oder Seife
- Getränke
Darauf sollten Eltern außerdem achten, wenn sie mit ihrem Baby in die Sauna gehen
Im Vergleich zu Größe und Gewicht ist die (Haut-)Oberfläche beim Baby deutlich größer als beim Erwachsenen. Daher können sie sowohl schneller auskühlen als auch überhitzen. Außerdem verlieren sie schneller Flüssigkeit.
Trinken und Essen: Vor dem Saunabesuch sollte die letzte Mahlzeit (Brust bzw. Flasche) nicht länger als zwei Stunden zurückliegen. Bei Bedarf geben Eltern ihrem Kleinen zwischendurch zu trinken und auf jeden Fall nach dem Saunagang, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.
Anstrengung vermeiden: Kinder sollten sich im Saunaraum ruhig verhalten und sich nicht körperlich anstrengen, etwa indem sie auf den Bänken herumklettern.
Reaktion auf Wärme: Reagiert ein Kind empfindlich auf Wärme, hilft bei der ersten Begegnung mit Saunahitze ein kalter Waschlappen, um das Gesicht anzufeuchten.
Bestehen Risiken?
Babys schadet die Sauna-Hitze nicht: Das ist das Ergebnis einer Studie der Universitätskinderklinik Magdeburg. An der Untersuchung haben 47 gesunde Kinder im Alter zwischen drei und 14 Monaten teilgenommen. Die Babys waren erst beim Schwimmen und danach drei Minuten lang in einer finnischen Sauna. In keinem Fall kam es zu einer Überhitzung, auch Anzeichen eines Kollapses wurden nicht beobachtet. Ob die Sauna-Hitze den Kindern allerdings auch gut tut, konnte diese Studie nicht klären.
Ist das Schwitzen gut fürs Immunsystem?
Ob Babys tatsächlich gesünder und fitter durch die Sauna werden, dafür gibt es nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse. Der Deutsche Sauna-Bund bezieht sich auf Studien, wonach bei Kindern das Herz-Kreislauf-System gestärkt und die Abwehrkräfte aktiviert werden. Außerdem würden die Kleinen seltener an Asthma, grippalen Infekten oder Bronchitis erkranken, seien nach dem Saunagang entspannter und würden besser schlafen.
Kinderärzte wie Dr. Ulrich Fegeler zweifeln allerdings am gesundheitlichen Nutzen der Baby-Saunen. Ihr Argument: Bei Babys muss das Immunsystem erst noch durch Infektionskrankheiten geprägt werden. Das „immunologische Gedächtnis“, das in den ersten Lebensjahren noch nicht ausgebildet ist, werde durch einen Saunagang nicht gestärkt.