Wahrheit oder Mythos?

Ist E-Zigaretten-Dampf für Kinder schädlich?

Dass (passives) Rauchen für Kinder schädlich ist, wissen mittlerweile wohl alle Eltern. Viele steigen deshalb auf E-Zigaretten um. Doch sind Kinder damit wirklich außer Gefahr?

Ist E-Zigaretten-Dampf für Babys und Kinder gefährlich? © iStock/martin-dm
E-Zigaretten und Dampfer sollten nicht in der Nähe von Babys und Kindern geraucht werden. 

Bitte keine E-Zigaretten in Nähe von Babys und Kindern benutzen

E-Zigaretten sind immer mehr im Kommen. Viele rauchende Eltern fragen sich, ob die E-Zigaretten bzw. Dampfer vielleicht eine gute, gesündere Alternative darstellen zur "normalen" Zigarette. Jedoch: E-Zigaretten erhitzen eine Flüssigkeit und erzeugen Dampf. Dieser Dampf setzt sich ebenfalls auf Oberflächen ab, genauso wie der klassische Tabakrauch. An menschlichen Zellkulturen verursacht das E-Zigaretten-Aerosol ähnliche DNA-Schäden in Lungen- und Harnblasenzellen wie Tabakrauch.

Auch die Benutzung von E-Zigaretten belastet die Raumluft mit Fein- und Ultrafeinstaub, inhalationstoxischen Aromen und Lösungsmitteln, Spuren von Karzinogenen (Formaldehyd, Nitrosamine, PAH, Schwermetalle), Nikotin sowie Additiven, die bei Tabakzigaretten schon verboten wurden.

Kurz lässt sich sagen: E-Zigaretten sind keinen Deut ungefährlicher oder weniger schädlich – weder für Kinder und damit Passivraucher und -raucherinnen noch natürlich für die Rauchenden selbst.

Auch IQOS-Rauch ist schädlich für Babys und Kinder

Im Tabakerhitzer IQOS werden spezielle Tabakstifte (Heets) aus stark verarbeitetem, mit viel Glyzerin versetztem Tabak in einem Gerät (Holder) elektronisch auf rund 350 °C erhitzt. Dabei entsteht ein Aerosol, das vom Konsumierenden inhaliert wird.

In Deutschland ist aktuell nur eine Marke an Tabakerhitzern erhältlich. Die dazugehörige Firma propagiert, dass Tabakerhitzer deutlich "gesünder" seien als herkömmliche Zigaretten. Tatsächlich gibt es erst seit 2018 unabhängige Studien, die auch vor den Langzeitfolgen von Tabakerhitzern warnen. Denn offenbar erhalten diese gleich viel Nikotin wie herkömmliche Zigaretten, dabei allerdings weniger krebserzeugende Stoffe, weniger Teer, weniger Kohlenmonoxid u. a. Dann aber wiederum Glyzerin und Propylenglykol in doppelt so hoher Menge und andere gesundheitsschädliche Substanzen, die in Tabakrauch nicht vorkommen (z. B. hochgiftiges Formaldehyd-Cyanohydrin).

Was die Umgebungsluft anbelangt, geben Tabakerhitzer zwischen den Zügen keinen Rauch ab, sodass nur das vom Konsumierenden ausgeatmete Aerosol in die Raumluft gelangt. Im Aerosol enthaltene Schadstoffe sind neben feinen und ultrafeinen Partikeln unter anderem Formaldehyd, Acetaldehyd und Acrolein. Die Belastung der Raumluft ist dabei deutlich geringer als durch Tabakrauch. Allerdings können im Raum anwesende Nichtkonsumierende diese gesundheitsgefährdenden Substanzen einatmen. Deswegen sollten die Geräte zum Schutz Dritter nur in Raucherbereichen verwendet werden.

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