
Wir Mütter neigen dazu, zuletzt an uns selbst zu denken. Wir flitzen durch unser Leben, haben alles im Kopf von den Schließtagen der Kita bis hin zur aktuellen Windelgröße des Babys. Nur uns selbst vergessen wir viel zu oft.
Wir verkneifen es uns auf die Toilette zu gehen, weil das Baby auf dem Arm eingeschlafen ist, wir verzichten auf unsere Lieblingsserie, weil das Kind nicht einschlafen will. Wir pellen uns bibbernderweise im Schwimmbad als letzte aus den nassen Badesachen, weil wir erst einmal alle Kinder abtrocknen und umziehen. Und so geht es munter weiter: Unsere eigenen Bedürfnisse setzen wir an die letzte Stelle. Hauptsache, die Familie ist glücklich, dann ist auch die Mama glücklich?! Ganz so einfach ist es eben nicht.
Wer nie an sich selbst denkt, der wird irgendwann vergessen.
Niemand kann auf Dauer existieren, ohne auf die eigenen Bedürfnisse zu achten. Nun, existieren vielleicht schon – aber nicht wirklich LEBEN, lebendig sein. Denn auf Dauer geht dieser Zustand an die Substanz. Wir sind nun mal nicht nur "die Mutter von" sondern verdammt nochmal auch einfach wir selbst.
Es reicht nicht, nur die Grundbedürfnisse zu decken. Wer nie an sich selbst denkt, der muss sich nicht wundern, wenn er / sie irgendwann vergessen wird. Wer sich selbst aus den Augen verliert, der wird auch von anderen nicht mehr gesehen. Denkt immer an die Sauerstoffmaske im Flugzeug: Die setzt man erst sich selbst auf, um sich dann um andere zu kümmern!
Wenn wir immer nur für andere da sind und uns selbst immer an die letzte Stelle setzen, dann haben wir irgendwann keine Kraft mehr. Und wenn wir keine Kraft mehr haben, dann können wir auch nicht mehr für andere da sein, anderen Kraft geben. Und deshalb ist es nicht egoistisch, auch mal egoistisch zu sein.
Unsere Gastautorin: Nathalie – @nathalie_kluever