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Sophie Folger und ihr Mann Lars haben zwei Töchter: Louise und Leni. Bei Instagram folgen ihnen an die 61.000 Menschen. Nun hat Sophie auch ein Buch geschrieben (siehe Buch-Tipp unten). Wir haben mit ihr gesprochen.
Bergleben mit Hindernissen
Leben & erziehen: Leni war ja ein Frühchen. Wie habt ihr es trotz OPs etc. geschafft, euch dennoch zurück in einen lebenswerten Alltag zu kämpfen und eure Freude beizubehalten?
Sophie: Leni hatte zusätzlich zu ihrer Frühchenproblematik noch einen schweren Bauchwanddefekt und ich eine komplizierte Schwangerschaft, wodurch ich schon ab der 28. SSW in der Klinik war. Eine brutale Zeit. Durch diese furchtbare Zeit haben wir gelernt, wie dankbar man für jeden Tag außerhalb der Klinik sein kann. Deswegen genießen wir die Tage jetzt umso mehr. Meinen Mann Lars und mich hat es definitiv mehr zusammengeschweißt.
Wie habt ihr die Betreuung eurer Großen nebenbei hinbekommen?
Oma und Opa haben sehr lange Zeit in einer Ferienwohnung bei uns im Ort gewohnt, um sich dort um unsere Große zu kümmern. Damit Louise weiterhin in den Kindergarten gehen, ihre Freunde sehen und einen geregelten Alltag haben kann, war es toll, dass meine Eltern vor Ort sein konnten. Wir Eltern haben uns derweil abgewechselt und sind immer mal wieder heimgefahren, damit uns das schlechte Gewissen gegenüber Louise (und der Klinikalltag) nicht zerfrisst.
Wie hat Louise das Kennenlernen mit ihrer Baby-Schwester erlebt?
Louise war einmal kurz mit auf der Intensivstation, wir haben aber schnell gemerkt, dass dieses ganze Klinik-Setting nicht gut ist für sie. Als Leni dann heimkam, hat Lars sie aus dem Kindergarten abgeholt und am Balkon hat dann in der Wiege eine Überraschung gewartet. Ich kriege immer noch Tränen in den Augen, wenn ich an Louises Blick denke. Dann haben wir erst mal alle geweint. Nur Leni nicht, die hat geschlafen. Damals noch mit Sauerstoffflasche und Monitor neben sich.
Warum man sein Privatleben bei Instagram teilt
Eure persönliche Geschichte teilst du auch auf deinem Instagram-Account. Was möchtest du damit bewirken?
Ich möchte andere inspirieren und ihnen Mut machen: Geht raus! Traut euch! Und interessiert euch nicht dafür, was andere denken! Und – ein weiterer ganz wichtiger Punkt für mich: Schützt unsere wunderschöne Natur da draußen!
Die Berge und die Natur schützen
Hast du auch persönliche Nachhaltigkeitstipps fürs Leben in den Bergen?
Beschützt, was ihr liebt! Man muss sich immer vor Augen führen, dass man zu Gast in der Natur ist und die Ameise genauso das Recht hat, den Weg zu benutzen, wie man selbst. Deswegen verhält man sich in der Natur auch besonders rücksichtsvoll und ressourcenschonend. Dazu gehört auch, dass man möglichst klimaschonend anreist. Viele Talorte sind super per Bus oder Bahn zu erreichen. Und seinen Müll (und den, den man am Weg findet), nimmt man selbstverständlich wieder mit ins Tal!
Was ist für euch das Schönste am Leben in den Bergen mit Kindern?
Wir können nirgends so intensive Familienzeit erleben, wie am Berg. Daheim ist dauernd Ablenkung: Haushalt, Arbeit, Mails … und am Berg sind wir einfach nur wir. Haben Zeit füreinander, können ratschen, spielen, gemeinsam sein.
Bergleben mit Kindern kann man lernen
Was sind die besten Tipps, die ihr anderen Eltern mitgeben wollt, die bisher noch nicht bergerfahren sind?
Fangt klein an und tastet Euch gaaanz langsam ran. Hört auf euren Bauch – ihr kennt euch und eure Kinder am besten und wisst, was ihr euch und ihnen zutrauen könnt! Konkrete Tipps von Tourenplanung, über Equipment, bis Kleidung und Packlisten gibt's in meinem Buch 😉
Wer sollte dein neues Buch "Alpenbaby" denn lesen?
Alle (werdenden) Eltern, die die Bergliebe mit uns teilen – oder sie noch entdecken müssen! Ob in der Schwangerschaft, oder mit Kleinkind daheim – in dem Buch wird jeder fündig. Ich habe ganz besonders darauf geachtet, dass wirklich alle Altersklassen abgeholt und möglichst alle Bergsportarten beleuchtet werden. Ob man in der Schwangerschaft biken will, oder mit Kleinkind klettern – hier findet jeder seine Antworten. Hätte ich das Buch mit der Geburt meiner ersten Tochter Louise gehabt, hätte mir das viiiele, viiiele Fragezeichen, Sorgen, Wut und Tränen erspart!
Welche Tipps habt ihr grundsätzlich, wie man tägliche Zeit draußen mit dem Alltag vereinbart bekommt?
Wir haben natürlich die Luxus-Situation, in den Bergen zu leben, sodass wir fast automatisch in den Bergen sind, wenn wir die Haustüre verlassen. Aber grundsätzlich haben bei uns Sport und das Draußensein einfach einen so hohen Stellenwert, dass andere Dinge hinten runterfallen: Das Haus bleibt ungesaugt, der Schrank ist noch immer nicht aufgebaut, oder das Abendessen wird auf die Hütte verlegt.
Für mehr Eindrücke klickt euch durch unsere Bildergalerie:
Mit Kindern in den Bergen und erfolgreich bei Instagram
Wie erklärst du dir, dass du mit deinen Inhalten bei Instagram so erfolgreich bist?
Ich selbst konsumiere überhaupt keine sozialen Medien und habe deswegen auch keine Vergleichswerte zu anderen Kanälen. Neben schönen Bildern will ich aber unbedingt mit jedem Post und jeder Story handfeste Inhalte liefern – das unterscheidet uns vielleicht von anderen Kanälen. Ich will Familien einfach motivieren und ermutigen, mit ihren Kindern rauszugehen, in die Berge, oder auch ihr eigenes (sportliches) Leben so gut wie möglich weiterzuleben. Dazu gibt's bei uns ganz ungefiltert Einblicke in unser Familienleben – das macht uns sehr authentisch, habe ich mir sagen lassen.
Ist deine Familie genervt, weil du zu oft Fotos (von ihnen) machst?
Von den Kindern mache ich möglichst heimlich Fotos. Sie sollen davon überhaupt nichts mitbekommen. Louise wächst mit ihren sechs Jahren bisher noch möglichst medienfrei auf. Sie denkt, ich schreibe für die Zeitung und zeige anderen Familien schöne Orte in den Bergen. Wir gehen aber auch niemals in die Berge, um Fotos zu machen. Wir gehen eh in die Berge, und dabei entstehen eher zufällig die Fotos. Ich würde die Kids niemals anweisen, zu posen oder unfreiwillig zu lächeln. Bevor das passiert, höre ich auf mit Instagram!
Wie schützt du die Privatsphäre deiner Kinder, wenn du Fotos von ihnen zeigst?
Ich finde das Thema Kinder und soziale Medien super schwierig. Deshalb zeige ich die Kids nur von hinten oder mit Sonnenbrille. Das ist mein Kompromiss zwischen authentischen Fotos und dem Schutz ihrer Privatsphäre.